Steinwand hinter dem Kaminofen gestalten: Tipps für einen stilvollen, aber sicheren Hitzeschutz

Doch was sollte man beachten, wenn man eine Steinwand hinter dem Kaminofen gestalten möchte? Muss es echter Stein sein, oder gibt es auch Imitationen, die hitzeresistent sind? Ob Naturstein, Backstein oder künstliches Material in Steinoptik, wir erklären, was bei der Wahl wichtig ist – inklusive schöner Beispiele als Inspiration.

Was Sie für die Steinwand hinter dem Kaminofen beachten sollten

Nicht nur die Wahl des richtigen Steins beziehungsweise der Steinimitation ist wichtig. Auch das Material, mit dem Sie die Verkleidung anbringen möchten, sollten für diesen Ort geeignet sein. Für Stein oder Klinker beispielsweise bedeutet das hitzeresistente Klebe- aber auch Fugenmörtel. Sie möchten schließlich nicht, dass Ihre Steine irgendwann abfallen.

Das gilt auch für Tapeten in Steinoptik oder Kunststoffverkleidungen, die mit Kleber befestigt werden.

Welche Varianten stehen Ihnen zur Verfügung?

Echter Stein und Imitationen aus künstlichem Material gibt es natürlich in unterschiedlichen Ausführungen. Sie haben also eine große Auswahl und können die Rückwand ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten und Ihrem Einrichtungsstil anpassen. So ist ungeschliffener Naturstein und auch Backstein (imitiert durch Klinkerriemchen) super für rustikale Einrichtungen oder moderne Stile mit rustikalem Flair, während geschnittene Steinplatten eher für den modernen Einrichtungsstil gewählt wird. Kostengünstige Alternativen sind Tapeten und Kunststoffplatten, die an die Wand geklebt werden.

Naturstein für eine Steinwand hinter dem Ofen

Äußerst hitzeresistent und ein echtes Schmuckstück, das für ein warmes Ambiente sorgt: So lässt sich Naturstein, der so vielseitig einsetzbar ist, wohl am besten beschreiben. Da das Material bei bis zu 100 Grad hitzeresistent ist, eignet es sich auch wunderbar, wenn der Abstand zur Wand vielleicht ein wenig zu gering ist, solange Sie den richtigen Mörtel verwendet haben. Sehr beliebt ist Granit, wobei dieser nicht die einzige Möglichkeit zur Verkleidung der Wand ist.

Steinplatten für eine Wand mit klarer Linienführung

Manch Einer bevorzugt klare, gerade Linien in seiner Einrichtung, was vor allem für die moderne (darunter auch die minimalistische) Einrichtung typisch ist. Die Platten sind üblicherweise ein Mix aus Stein und anderen Werkstoffen, besitzen darunter eine Schicht aus Feinsteinzeug oder Naturstein und werden recht einfach an der Wand befestigt, obwohl sie dicker sind als klassische Fliesen.

Steinfliesen zum Schrauben

Wer nicht kleben möchte, kann auch Steinfliesen verwenden, die mit Hilfe von Dübeln für gewöhnlich verschraubt werden. Um Fugenmörtel kommen Sie aber dennoch nicht herum, denn dieser sorgt nicht nur für das schöne Finish, sondern versteckt auch gleich die Schraubstellen. Diese Art von Wandfliese besteht aus Polyurethan und einer Schicht aus Stein, wobei Staub aus Marmor zum Beschichten der Oberfläche verwendet wird.

Backstein oder Klinkerriemchen

Rein optisch kommen Sie beiden im Prinzip auf dasselbe Ergebnis, jedoch ist der Backstein eben ein größerer Stein, während die Riemchen sozusagen Backsteinscheiben sind. Würden Sie hinter dem Ofen jetzt eine weitere Wand aus Backstein bauen, würden Sie dem Bereich wertvollen Platz nehmen. Deshalb empfehlen sich die dünneren Klinkerriemchen als alternative Verblender, die zudem vergleichbar günstig ist.

Wände vor dem Anbringen der Steine abkleben

Falls Sie Steinwand hinter dem Kaminofen selbst gestalten möchten, könnten Sie von den folgenden Tipps profitieren:

• Überlegen Sie sich, wie groß die Fläche werden soll. Markieren Sie den Bereich und kleben Sie ihn anschließend mit Papierklebeband ab.
• Bei der Entscheidung über die Flächengröße bedenken Sie auch die Größe Ihrer Platten oder Fliesen. Sie möchten schließlich nicht unnötig schneiden, also versuchen Sie Maße zu finden, bei denen Sie möglichst oft die Platten komplett lassen können.
• Falls Sie sich für unregelmäßige Ränder der Verkleidung entschieden haben, lassen Sie diese am besten über das Klebeband hinaus gehen (vergessen Sie nicht, das Band vorher zu entfernen).
• Informieren Sie sich bereits beim Kauf des Mörtels, wie viele Säcke Sie benötigen werden, um nicht plötzlich leer dazustehen. Beim Kauf im Baumarkt können Sie sich diesbezüglich beraten lassen. Für 3 Quadratmeter sollten Sie aber um die 10 kg Mörtel einplanen (2 Säcke).
• Zum Schneiden der Platten benötigen Sie eine Diamantscheibe. Anfänger werden sich schwertun, diese gerade zu schneiden und ganz besonders, sie nicht ständig zu zerbrechen.

Generell können sich auch Anfänger probieren und haben meist schnell den Dreh heraus. Wenn Sie aber kein Material (und auch Nerven) verschwenden möchten, lohnt es sich eventuell, lieber in einen Experten zu investieren.

Feuerfeste Tapete in Steinoptik als günstige Alternative?

Möglich ist eine Tapete durchaus, jedoch sollten Sie aus Sicherheitsgründen unbedingt die Abstände zwischen Wand und Kamin beachten. Diese unterscheiden sich je nach Kaminofenart:

• Besitzt der Ofen nur vorne ein Glas, ist ein Mindestabstand zu Seitenwänden und Rückwänden 20 Zentimeter.
• Kaminöfen, die auch an den Seiten Glasfenster besitzen, sollten in einem Abstand von 65 Zentimetern zur Wand stehen.
• Auch das Ofenrohr strahlt Wärme aus, wenn auch nicht in solch hohen Temperaturen wie der Heizraum. Sie können die Hitze noch etwas reduzieren, indem Sie ein doppelwandiges Rohr wählen. Das schont auch die Tapete.

Entscheiden Sie sich außerdem am besten für Vlies als Material. Dieses ist nur schwer entzündbar und daher für Tapeten rund um einen Kamin am besten geeignet. Bei einem Schornsteinfeger können Sie sich über diese und weitere Fragen informieren, da er mit den Gesetzen diesbezüglich vertraut sein sollte.

Womit Sie die Wand noch verkleiden können, erfahren Sie hier.

Titelbild: Simol1407/ Shutterstock