Origami Architektur von der Faltkunst inspiriert – 10 Objekte
Die innovative Umsetzung der Faltkunst ist aktueller den je. Das, was einmal aus Papier durch gezielt gesetzte Faltungen gestaltet werden kann, findet auch eine bauliche Umsetzung. Neben Architekten, auch Ingenieure und Wissenschaftler finden Inspiration und nicht selten die richtige Lösung für ihre Projekte durch das Papierfalten. Das Material ist zugänglich und für Modellbau besonders gut geeignet. Schließlich das, was mit Papier funktioniert, würde sicherlich auch mit Bauplatten und etc. gehen. So wird die Kunst des Papierfaltens auf Tragwerke und Konstruktionen übertragen und zur richtigen Inspirationsquelle der Origami Architektur.
Inhaltsverzeichnis
- Grundprinzipien der Faltkunst inspirieren die Origami Architektur
- Origami Architektur – 10 ausgewählte Objekte weltweit
- Starhill Gallery in Kuala Lumpur, Malaysia
- Transluzente Fassade in Tokyo
- Campus-Neubau von Henning Larsen in Dänemark
- Origami Gebäude in Paris
- Kunstmuseum in Tel Aviv, Israel
- ABC Museum der Illustration und Comics in Madrid, Spanien
- Kletterhalle in Polur, Iran
- Klein Bottle House in Australien
- Origami House in Kells, Irland
- Origami, Japan
Grundprinzipien der Faltkunst inspirieren die Origami Architektur
Der Begriff “Origami” bedeutet schlicht “Papierfalten”. Hierfür sind weder besondere Materialien, noch spezielle Werkzeuge notwendig. Mit den eigenen Händen, einem Stück Papier, Fantasie und Geduld entstehen faszinierende dreidimensionale Objekte. Sie bestehen aus regelmäßigen, sich wiederholenden geometrischen Formen und sind zudem wandelbar. Diese zwei Eigenschaften machen die Faltstrukturen für die Architektur und Technik äußert nützlich. Darüber hinaus überzeugen diese Kunstformen durch ihre ästhetische Einfachheit. In diesen Vorteilen liegt der Grund, warum Architekten und Gestalter systematisch die Grundprinzipien der Faltkunst für ihre Projekte nutzen.
Origami Architektur – 10 ausgewählte Objekte weltweit
In der Regel beruht Origami auf strengen Vorschriften und nur durch das Falten von einem einzigen Papierstück und ohne Kleben werden meist figürliche Objekte geschaffen. Wenn es um Faltstrukturen geht, bestehen diese aus sich wiederholenden Faltmustern. Eine weitere Origami-Art sind Freiformgeometrien, die als Basis die regelmäßige Tessellation von Origami verwenden. Selbstverständlich finden nicht alle Origamimuster eine technische Anwendung. Andere sind vom Prinzip her gut geeignet, müssen aber modifiziert oder vereinfacht werden. In diesem Beitrag präsentieren wir 10 Objekte der Origami Architektur.
Starhill Gallery in Kuala Lumpur, Malaysia
Starhill Gallery ist ein Einkaufszentrum, wie kein anderes in Malaysia. Stark von der Arbeit des französischen Modeschöpfers und Kostümdesigners Christian Lacroix beeinflusst konzipierte SPARK Design Studio das einzigartige Gebäude. Dann ist es nicht erstaunlich, dass sich hinter der Spiegelfassade Luxusboutiquen und feinste Restaurants reihen. Auf jeden Fall weckt die Origami Architektur die Neugier der Passanten und genau das zielten die Designer – viele Besucher anzulocken.
Transluzente Fassade in Tokyo
Ziegelfassade als Wärmeschutz und dekoratives Element im Wohnraum
In diesem Haus in Indien dient eine Ziegelfassade als Wärmeschutz, allerdings fungiert im Innenraum noch als ein dekoratives Element.
Das Gebäude von der japanischen Architekturfirma Amano Design Office unterschiedet sich mit seiner transluzenten Origami Fassade stark von den restlichen Officegebäuden. Es befindet sich auf der Rückseite der Hauptstraße “Ginza”, die eine historische Bedeutung für Tokyo hat. Die unverwechselbare Faltstruktur der Fassade erzeugen perforierte Aluminiumpaneele mit dekorativem Floralmuster, die als eine vorgehängte Fassade funktionieren.
Die Beleuchtung von innen gepaart mit vorprogramierten LEDs hinter den Aluminiumpaneelen erzeugen den transluzenten Effekt und wechseln ihre Farben je nach Jahreszeit. Durch das Tageslicht über den Tag kann man ein interessantes Schattenspiel innerhalb der Büroräume betrachten.
Campus-Neubau von Henning Larsen in Dänemark
Das Architekturbüro aus Kopenhagen Henning Larsen Architects hat sich 2008 mit dem Campus der Syddansk Universität in Kolding auseinandergesetzt. Die expressive Fassade ist ein tolles Beispiel für Origami Architektur. Sie besteht aus mehreren beweglichen Elementen, die abhängig von dem Sonnenstand und der Jahreszeit ihre Position wechseln. Die 1 600 Sonnenschutzelemente sind aus perforiertem Stahl gefertigt und wenn sie nicht geschlossen sind, sorgen sie für ein bewegtes Fassadenbild.
Origami Gebäude in Paris
Das “Origami” Gebäude in Paris ist ein Projekt von Manuelle Gautrand Architekturbüro und da beherbergt sich der französische Hauptsitz der Barclays Capital Bank. Die Glasfassade des modernen Bürogebäudes ist mit dreieckigen Paneelen aus Marmor gekleidet, die an Origami-Struktur erinnern. Marmor ist ein herkömmliches Material, das auf eine zeitgenössische Art und Weise eingesetzt ist.
Kunstmuseum in Tel Aviv, Israel
Zum Kunstmuseum in Tel Aviv gehört seit 2011 ein neuer architektonischer Star: das Herta and Paul Amir Building. Das Gebäude, das an ein Origami aus Papier erinnert, wurde nach seinen Spendern aus Los Angeles benannt. Der US-amerikanische Architekt Preston Scott Cohen hat das kreative Gebilde entworfen, mit dem er den Architektenwettbewerb gewonnen hat. Innen, sowie außen zeichnet sich das Gebäude mit komplexen Flächen und Verschachtelungen aus, die durch insgesamt 430 polierte Zementflächen zur Geltung kommen.
ABC Museum der Illustration und Comics in Madrid, Spanien
Das ABC Museum ist bestimmt nicht eines der berühmtesten in Madrid, aber es begeistert sowohl mit einzigartiger Architektur als auch mit der größten Sammlung von Illustrationen und Zeichnungen in Spanien. Der Entwurf gehört Aranguren & Gallegos Architects und schließt ein altes historisches Gebäude an, in dem sich weitere Ausstellungsräume befinden. Die geometrischen Elemente der Fassade widerspiegeln sich in der Gestaltung des Innenhofs. Da sind die Fensteröffnungen durch transluzente Paneele ersetzt.
Kletterhalle in Polur, Iran
Der Dekonstruktivismus - Definition, Merkmale & bekannte Vertreter
Was es mit dem Dekonstruktivismus genau auf sich hat, wer als Verantwortlicher für den Beginn der architektonischen Stilrichtung gilt und einige originelle
Einer der höchsten Berge des nahen Ostens – Damavand 5671 m, steht nur 80 Kilometer von Teheran entfernt. Obwohl Iran kein klassisches Urlaubsziel ist, kommen immer mehr Leute aus der ganzen Welt, um einen Selbstversuch hinauf zu machen. Das Interesse an Klettern steigt rasch an und New Wave Architects haben ein Projekt für eine moderne Kletterhalle in einem kleinen Dorf in der Nähe entworfen.
Die Origami-Struktur wird durch Betonpaneele erzeugt und ein Teil des Gebäudes besteht aus Glas und ist auf die Berge in der Nähe ausgerichtet. So kann man beim Klettern in der Halle einen Blick auf die Natur werfen und zu den hohen Gipfeln streben. Die Kletterhalle ist noch nicht gebaut, aber würde die höchsten Standards für sportliche Ausrüstung erfüllen.
Klein Bottle House in Australien
Klein Bottle House ist ein Feriendomizil und steht in der Nähe von Melbourne. Charakteristisch für Origami Architektur besteht es auch aus multiplen geometrischen Strukturen, die je nach Blickwinkeln neue Formen annehmen. Der Innenraum ist ebenfalls nach diesem Prinzip gestaltet und bietet unterschiedliche, interessante und verwinkelte Views, die zum Verweilen und Genießen der Freizeit einladen.
Origami House in Kells, Irland
Origami House entwarf 2009 der Architekt Jane D Burnside als ein ultramodernes Einfamilienhaus, das die traditionelle Architektur mit einbezieht. Es befindet sich in einem kleinen Dorf – Kells, in Nordirland und umfasst eigentlich eine Gruppe aus acht Baukörpern, die ein Steg verbindet. Durch die regelmäßige Wiederholung der Form der Dächer und der Fenster entsteht eine gleichmäßige geometrische Struktur, die aus der Weite an Origami erinnert.
Origami, Japan
“Origami” heißt auch das letze Objekt mit charakteristischer Architektur. Es entwarfen 2013 die TSC Architects. Das Haus befindet sich in einem alten japanischen Dorf in der Gebirge. Das Besondere ist der Dach, der den Boden erreicht und zwei Hausseiten komplett deckt. Die Fassade besteht vollkommen aus Glas und ist nach Osten ausgerichtet. Durch die einzigartige Dachform, die Ausrichtung und den Einsatz von Materialien ist das Haus so konzipiert, um optimal von den Klimabedingungen zu profitieren.