Getarnte Bunker in der Schweiz – Beeindruckende Festungen mit interessantem Hintergrund
Die Welt ist voller unentdeckter Plätze, doch manchmal gibt es auch solche, die von Menschen erschaffen und vergessen wurden. Lost Places, also verlassene Orte, begeistern viele entdeckerfreudige Menschen, denn sie erzählen vergangene Geschichten und strahlen den Verfall und die Nostalgie auf eine besonders mystische Weise aus. So auch die getarnten Bunker in der Schweiz, die sich nirgendwo anders, als inmitten der Alpenfelsen befinden. Doch vergessen sind sie nicht wirklich.
Die Hintergründe der Bunkeranlagen der Schweiz, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, sind recht interessant. Was ist der Grund dafür, dass ein Land, das so sehr auf seine Neutralität beharrt, Schutzbunker als Notwendigkeit betrachtete. Und was ist an ihnen so besonders?
Inhaltsverzeichnis
Schweizer Festung mit perfekter Tarnung
Die Festungen in der Schweiz entstanden während des Zweiten Weltkriegs. Das Land, das auch in jener Zeit seine Neutralität bewahren wollte, war von Deutschland und Italien umgeben. Einen direkten Konflikt wollte die Schweiz jedoch umgehen, also blieb dem Land nur übrig, über einen zuverlässigen Luftschutz nachzudenken, von dem aus es sich verteidigen kann.
Wenn man nun bedenkt, dass das Alpenland größtenteils eben diesen besteht, nämlich den Alpen, war es nur offensichtlich, dass man die Felsen dafür ausnutzen sollte.
Lange Tunnel, die miteinander vernetzt und mit Waffen ausgestattet sind, Öffnungen inmitten der steilen Felsen, die so gut versteckt sind, dass sie nur aus der Höhe und mithilfe einer Drone gesichtet werden.
Das Besondere der Bunker in der Schweiz
Schutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg gibt es in so ziemlich jedem Land Europas. Das Besondere an den schweizer Bunkern ist jedoch, dass ein Großteil von ihnen sich nicht einfach unter der Erde befindet. Nein, ganze Berge und Felsen wurden durchbohrt, ein Talent, das sich die Schweizer bereits im 18. Jahrhundert zu eigen gemacht haben.
Die Idee dahinter war, unter den Gebirgsmassen eine riesige Festung, oder Redoute, wie sie im Militär korrekterweise genannt wird, zu erbauen. Was dabei herauskam, wird von manch Historiker als “die größte Festung Europas” bezeichnet. Sinn und Zweck war jedoch nicht die direkte Verteidigung der Bevölkerung (wer lebt schon im harten Gebirge), sondern vielmehr deutlich zu machen: “Wenn ihr die Schweiz einnehmen wollt, müsst ihr erst einmal durch das Gebirge kommen. Und das wird unmöglich sein!”.
Die Schweiz ist gekennzeichnet durch Gebirgspässe, die einst zum Handel erbaut wurden und die einzigen Wege durch das Gebirge sind. Diese nützlichen Pässe wären im Falle einer Invasion aber auch die, durch die die Feinde ins Land eindringen. Aus diesem Grund konzentrierten die Schweizer sich darauf, ihre Bunker auf eben diese Gebiete zu konzentrieren, wo sie ihre Waffen auf die Gebirgspässe richtigen konnten. So könnten sie sich im Extremfall aus geschützten Verstecken verteidigen und die Feinde säßen in der Falle.
Wie viele dieser Schutzbauwerke gibt es in den Schweizer Alpen?
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Wo ist der nächste Bunker? Eine Frage, die sich viele Jäger des Erbes aus dem 2. WK stellen. Nun, in der Schweiz findet man davon definitiv mehr als genug. Wie viele Bunker hat die Schweiz? Offiziell sind es über 74 000, wobei es sicher noch so einige unbekannte Orte gibt.
Der größte davon beeindruckt mit einer Fläche von 30 000 Quadratmetern, ausgestattet mit allem, was man zum Überleben braucht. Selbst Schlafräume und Duschen befinden sich unter 85 Metern Steinmassen, sowie Kanonen mit Reichweiten von teilweise bis zu 21 Kilometern und Generatoren für Strom. Dieser Bunker befindet hinter einem Eingang aus 2 Meter dickem Beton und besteht aus sage und schreibe 8 Kilometer langen Tunneln.
Doch Schutzbunker finden sich nicht nur in Felsen. Selbst Schutzräume sind an Orten versteckt, wo man es nicht unbedingt vermutet. Wenn Sie also einmal die typische schweizer Idylle genießen – mit grünen Wiesen, massiven, mit Schnee bedeckten Gebirgswänden und glücklichen Kühen – kann es durchaus sein, dass sich dort drüben unter der unscheinbaren Scheune ein Bunker befindet.
Wem gehören die Bunker in der Schweiz?
Die Eigentümer können sowohl Privatpersonen sein, als auch militärisch. Einige werden sogar als Museum eingesetzt und können von Touristen und Gästen besichtigt werden. Es gibt Bunker-Hotels, solche, in denen Käse gereift wird oder sogar Pilze gezüchtet werden.
Auch dieses Hotel ist ziemlich außergewöhnlich!
Nicht nur verlassene und vergessene Bunker findet man also. Es ist sogar so, dass ein Schutzraum in den Häusern der Schweiz schon fast zum Standard geworden sind. Besuchen Sie jemanden, besitzt dieser wahrscheinlich im Keller genau so einen abgesicherten Raum. Da die Regierung in 60ern außerdem beschloss, dass jeder Bürger ein Recht auf einen Schutzbunker hat, wird der Bau von ihr finanziell unterstützt. Der Staat übernimmt 70 % der Kosten.
Wie Sie bei einer Evakuierung oder Havarie richtig handeln, können Sie hier nachlesen.