Ökologisch Bauen – Konzepte und Beispiele für nachhaltiges Design

Graue Energie, Grauwasser, Schwarzwasser, CO₂-Bilanz – die Liste für nachhaltiges Design und Architektur ist lang, und wenn Sie ökologisch bauen möchten, gehen wir in diesem Ratgeber das Thema detailliert ein. Lesen Sie einfach weiter, um zu verstehen, was jeder dieser Begriffe in der Welt der nachhaltigen Bauweise bedeutet.

Sie haben wahrscheinlich schon mal über nachhaltiges Design und ähnlich klingende Konzepte gehört. Diese Begriffe schwirren in den letzten Jahren zwischen den Designberatern herum. Aufgrund des Klimawandels, der Naturkatastrophen und anderer Umweltbedingungen kehren Designer aller Disziplinen auf der ganzen Welt zu Gestaltungskonzepten zurück, die seit Jahrhunderten bekannt sind. Auf diese Weise entdecken sie technische Materialien und Ideen neu. Solche Ansätze versuchen, die Auswirkungen von Gebäuden, Bauwerken und Menschen auf die Umwelt umzukehren oder zumindest reduzieren möchten.

Ökologisch bauen – Nachhaltige Methoden

Wenn Sie jedoch mit dem Konzept von der nachhaltigen Architektur noch nicht ganz vertraut sind, ist die Terminologie, die in der Fachsprache verwendet wird, möglicherweise verwirrend oder schwer zu verstehen. Obwohl es Dutzende von Begriffen und Konzepten gibt, über die wir uns informieren können, haben wir uns entschieden, einige der folgenden Grundlagen für Sie zusammenzustellen.

CO₂-Fußabdruck

Die Kohlenstoffbilanz ist ein wichtiger Begriff, den wir häufig bei der Diskussion von nachhaltigem Design verwenden. Der CO₂-Fußabdruck bezieht sich auf die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen. Das sind Gase wie Kohlendioxid, die wir durch den Treibhauseffekt erzeugen. Diese wirken sich durch Temperaturerhöhungen auf der ganzen Welt nachteilig auf die Umwelt und werden durch eine Person, ein Ereignis, ein Produkt oder eine Organisation produziert. Generell gilt, dass je geringer die CO₂-Bilanz ist, desto besser ist das Produkt oder die Maßnahme für die Umwelt.

Ein Kohlenstoffrechner wird ebenfalls häufig erwähnt, wenn wir sowohl über die Erstellung als auch über die Verwendung eines Produkts sprechen. Normalerweise erzeugt die Herstellung eines Gegenstands indirekt Treibhausgase aus dem verbrannten Brennstoff, um das fertige Produkt für die Verbraucher zu schaffen oder an sie zu versenden. Direkte Treibhausgase dagegen emittieren wir während des Verbrauchs des tatsächlichen Gegenstandes. Ein Beispiel dafür ist die Verbrennung von Benzin in einem Auto. Obwohl die Kohlenstoffbilanz eine kritische Komponente ist, wenn Sie ökologisch bauen, ist diese komplex und schwierig genau zu berechnen.

Ökobilanz

Eine Ökobilanz, die wir auch Lebenszyklusanalyse nennen, ist eine Technik, die Analysten und Designer nutzen, wenn sie ökologisch bauen möchten. Darunter verstehen wir die Umweltauswirkungen eines Produkts im Laufe seines gesamten “Lebens”. Eine Ökobilanz beginnt mit der Gewinnung des Rohstoffs eines Produkts zu dessen Materialverbrauch, Herstellung, Vertrieb, Versand, Verwendung, Reparatur, Wartung und schließlich Entsorgung oder Recycling. Eine Lebenszyklusanalyse kann also ein langfristiges und umfassendes Verständnis der Eingaben und Auslösungen eines Produkts liefern.

Wenn Sie also ökologisch bauen, ermöglichen Sie beispielsweise Designern und anderen Fachleuten, zwei verschiedene Möglichkeiten für Holzregale zu vergleichen. Die eine Option kann die schnell nachwachsende Ressource Bambus sein. Dieser Rohstoff muss jedoch Tausende von Kilometern transportiert werden, um den Kunden zu erreichen. Diese Produkte können wir mit massiven Regalen aus Ahorn vergleichen. Die können wir lokal anbauen und weniger als 100 km aus der Produktionsstätte verschiffen. Ahorn wächst jedoch nicht so schnell wie Bambus und stammt nicht immer aus nachhaltigen Wäldern. Manchmal führen Lebenszyklusanalysen nicht zu klaren Antworten, sondern erlauben stattdessen ein komplexes, differenziertes Verständnis eines Gegenstands.

Graue Energie – kumulierter Energieaufwand

Der Begriff graue Energie ist mit der Ökobilanz eng verbunden und bezieht sich auf die gesamte Energiemenge, die benötigt wird, um Waren oder Dienstleistungen zu produzieren. Diese Energie wird als eingebettet oder selbst in das Produkt “verkörpert” bezeichnet. Dabei berücksichtigen wir den gesamten Prozess des Lebenszyklus von Waren, von der ersten Produktion bis zum Abbruch. Im Allgemeinen verursacht die Produktion von einem Stahlträger zum Beispiel mehr Treibhausgasemissionen als einen Baustoff wie Beton. Typischerweise haben natürliche Materialien einen geringeren Energieverbrauch als von Menschen hergestellte Baumaterialien.

Interessanterweise liegt der Schwerpunkt bei der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden auf dem Energieverbrauch während des Betriebs und weniger auf dem Herstellungsprozess. Schätzungsweise macht jedoch graue Energie, wenn Sie ökologisch bauen, etwa 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Lebensdauer des Gebäudes aus. Dies bedeutet also, dass die Berücksichtigung der grauen Energie erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtmenge haben und somit die CO₂-Emissionen deutlich reduzieren kann.

Grauwasserrecycling und Schwarzwasser

Schmutzwasser oder Abfallwasser und Schwarzwasser beziehen sich nicht auf die tatsächliche Farbe der Flüssigkeit, sondern auf eine Klassifizierung von Abwasser. Grauwasser stammt aus Waschbecken, Duschen, Bädern, Geschirrspülern und Waschmaschinen. Nach einem Verfahren und Bearbeitung können wir diese Gewässer im Prinzip für Toilettenspülung, Bewässerung und andere nicht trinkbare Anwendungen wiederverwenden. Das Recyceln von Schmutzwasser ist an vielen Orten, wo der Zugang zu frischem, sauberem Wasser begrenzt ist, ganz kritisch.

Im Gegensatz zu Grauwasser ist Schwarzwasser ein Abwasser aus Toiletten, Bidets und Toilettenpapier, das Krankheitserreger und andere gefährliche Stoffe enthält. Aus diesem Grund dürfen diese nicht ohne eine sichere Behandlung in die Umwelt gelangen. Das organische Material in schwarzem Wasser macht es schwierig zur Verarbeitung, kann aber bei richtiger Behandlung und Kompostierung tatsächlich für die darin enthaltenen Stoffe wiederverwendet werden. Unabhängig davon ist die Trennung von Grau- und Schwarzwasser oft eine kritische Komponente in ökologisch orientierten Gebäuden und Stadtteilen.