Nachhaltige Entwicklung durch technologisch optimierte Naturwerstoffe
Die Zeiten, in der man die Natur technisch und destruktiv beherrschen wollte, sind vorbei. Eine neue Ära beginnt mit den innovativen Methoden zur Verbesserung der technischen und ästhetischen Eigenschaften der Materialien. Eine Reihe neuer Materialien revolutionieren die Technik und unterstützen die nachhaltige Entwicklung von Architektur, Bauweise und Design. Das Team von Experten des britischen Material Council, spezialisiert auf die technologische Optimierung von Naturwerkstoffen, beleuchtet die Vorteile beim Einsatz dieser Werkstoffe. Die erwähnten Beispiele verdeutlichen, dass unter Anwendung innovativer Techniken und fortgeschrittenen Verfahren moderne und konkurrenzfähige Produkte hergestellt werden können.
Die neu erfundenen Materialien auf Naturbasis tragen zur harmonischen Beziehungen zur unmittelbaren Umgebung und Umwelt. Sie sind konkurrenzfähig mit den sich etablierten synthetischen Produkte. Im Gegensatz zu ihnen sind die optimierte Naturwerkstoffe leistungsfähiger im Einsatz, biologisch abbaubar, recycelbar, nachhaltig und ästhetischer. Ihre außergewöhnliche Eigenschaften eröffnen neue Horizonte für Architekten und Designer.
Besonders engagiert ist der spanische Hersteller Cosentino. Er konzentriert sich auf die verantwortungsvolle Herstellung von natürliche Produkten aus Rohstoffen. Die Produktefamilie Silestone Prexury präsentiert ein widerstands-und strapazierfähiges Material, das aus Fossilien und Halbedelsteinen besteht. Das macht es für Fassadenverkleidungen und Innenausbau äußerst geeignet.
Dank innovativer Computer gesteuerter Produktionsverfahren entwickelten die Hersteller neue Wege für Oberflächen-Bearbeitung der Materialien, die praktischer und kostengünstiger sind. Die traditionelle Bearbeitungsweise von Naturstein-Oberflächen ist von Hand extrem zeitaufwändig und anspruchsvoll. Für diese erstaunliche dreidimensionale Mosaiken verwendete Lithos Design lediglich Computer Modellierungen und 5-achsige CNC-Maschinen. Die durch die präzise Verarbeitung von natürlichem Stein entstehenden Oberflächen haben eine geometische Textur und funktionieren als modulare Trennelemente im Interieur Design.
Natürliche Materialien, aufgrund ihrer naturgegebenen Form eignen sich für wenige Gebrauchszwecke. Dank der Anwendung neuer Produktionstechniken kann Bambusholz das konventionelle Holz in der Architektur und im Design ersetzen. Bambus ist ein schnell nachwachsendes Naturmaterial mit gefragten funktionellen und ästhetischen Eigenschaften. Moso – ein Hersteller aus den Niederlanden konzentriert auf die nachhaltige Entwicklung neuer Bambusprodukten. Unter dem breiten Produktesortiment sind Paneele, Furnieren, Bretter, Blöcke und andere zu sehen. Bambusprodukte können im Bau äußerst nahhaltig sein. Sie unterscheiden sich durch ihr Aussehen – durch das Prozess Karbonisierung des Zuckers wird die Färbung verändert.
Hängende Pflanzgefäße & Kübel für Raumgestaltung mit Grünpflanzen
Hängende Pflanzgefäße und Pflanzkübel sind der letzte Wohntrend. Die vertikalen Gärten aus Grünpflanzen hängen und wachsen von der Decke herab und schmücken
Das ist das neue Terminal des Flughafens Barajas in Madrid, entworfen von Richard Rogers Partnership. Die Unterseite des Daches wurde mit sanft geschwungenen Bambuslamellen von Moso verkleidet. Die Fläche von von 212.000 m2 ist ein wahres architektonisches Highlight.
Dabei muss man sich nicht nur auf homogene Naturstoffe einschränken. Engineered Materialien sind für die nachhaltige Entwicklung der Produkten nicht mehr wegzudenken. Sie sind spezifischen Anforderungen an Qualität gerecht geschaffen und mit speziellen Verbundstoffen verbunden. Der Verbundwerkstoff „Fluid Solids“, eine Erfindung des Designers mit Sitz in Zürich Beat Karrer, ist aus natürlichen landwirtschaftlichen Abfällen und Nebenprodukten hergestellt worden. Er ist geruchslos, vollständig biologisch abbaubar und giftfrei. Mit den bereits beim Thermoplast verwendete Techniken lässt sich das Stoff formen und färben. Das organische Bindemittel ermöglicht die Produktion von Objekten in limitierten Auflagen oder Kleinserien.
Der Stand für Designmessen mit skulpturellen Charakter ist mit Fluid Solids erstellt.
Dank chemischen Veränderungen in der Struktur und Form auf molekularer Ebene wird bekanntlich die Leistungseigenschaft eines Materials verbessert. Platowood ist ein neues chemisch behandeltes Holzprodukt. Es diente als Basismaterial für die Verkleidung von Old Bearhurst Projekt in Kent, England von den Architekten Duggan Morris.
Andere Produkte auf dem Markt mit über chemisches Verfahren verbessertem Charakter sind Thermowood, Accoya und Kebony – eine konkurrenzfähige und nachhaltige Alternative zum langsam wachsendes Topenholz und Hartholz.
Das technisch bearbeitete Holz Kebony ist mit Kebonisierung – einem Polymerisationsverfahren hergestellt. Konventionelles Holzmaterial wird mit flüßigem organischem Abfall imprägniert. Das technisch erzeugte Biopolymer Furan stärkt die Struktur der Zellwände. Das so behandelte Holz wird widerstandsfähiger, insekten- und pilzresistent, langlebig, formstabil, frei von Giften. Als Nebeneffekt wird die Veränderung der Färbung bezeichnet.
Innovative Materialien, die in der Architektur und Design Einsatz finden sind Biopolymere, hergestellt aus lebendigen Organismen und verstärkt mit natürlichen Fasern. Bio-Verbundwerkstoffe kommen als Alternative zu mit Fiberglas verstärkten Polymeren.
Gründächer, mit Pflanzen verkleidete Fassaden und lebendige Urban Farms sind längst ein Teil der Stadtarchitektur und tragen zur allgemeinen Luftreinigung bei. Die Integrierung der Natur in ein architektonisches System wurde unter Kontrolle gebracht. Der vertikaler Garten Benetti Moss, bestehend aus Paneelen mit stabilisierten flechten, eingebettet in Harzbasis, ist ein Produkt von Benetti. Er eignet sich für den Einsatz im Innenraum und reguliert den Feuchtigkeitsgehalt. Die Flechte verlangt keine besondere Pflege, sie ist robust und gedeiht sogar ohne direktes natürliches Sonnenlicht.
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Ingenieurbüro Arup präsentierte an der Hamburger International Building Exhibition das ambitiöse Projekt BIQ Haus für „bio-adaptiven“ Fassade. Die Fassadenelemente aus Glas bieten Unterkunft für eine Mehrzahl von Mikroalgen. Die lebendigen Mikroalgen wachsen in der Gebäudehülle und bieten Sonnenschutz, Sichtschutz, thermische Isolation und Schalldämmung. Die Organismen absorbieren Sonnenenergie und heizen das Wasser in einem Warmwassertank auf. Alte Algen werden gesammelt und in einer Biogasanlage fermentieren gelassen – dadurch wird wieder Energie erzeugt.
Fotos von: © Colt International, Arup Deutschland, SSC GmbH
Auf der Forschung nach neuen natürlichen Energiequellen und ihre Verwendung als Werkzeug kreierte Designer Markus Kayser 2010 einen Lasercutter, der von Sonnenenergie angetrieben wird. Die eingefangene Sonnenenergie treibt ein mechanisches Schneidegerät an und nutzt Strahlen durch eine Linse aus Glasball, um 2d-Segmente zu schneiden.
Das Gerät Solar Sinter von Kayser nutzt Sonnenstrahlen, um den Wüstensand von Sahara zu schmelzen. Feste Objekte werden bei der 3d Drucktechnologie SLS verwandelt. Eine Studie aus dem Jahr 2008, durchgeführ vom Architekten Magnus Larsson und Ordinary Ltd. verdeutlicht, dass Bakterien genutzt werden können, um großen Sandsteingebilde in der Wüste zu verwandeln. Der riesige organische D-Shape 3d Drucker, entwickelt von Foster & Partner Büro, ist äußerst praktisch in schwer erreichbaren Gebieten, denn das baumaterial wird vor Ort hergestellt. Die hochfliegende Technologie, würde eines Tages für angesiegelte auf dem Mond Bauten in Einsatz kommen, um diese aus Monderde zu erzeugen.
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