Holzfeuchte bei Brennholz ermitteln: Warum die Restfeuchte so wichtig ist und wie Sie sie messen können

von Anne Seidel

Dass Kaminholz unbedingt richtig gelagert werden muss, um gut zu trocknen, ist jedem bewusst. Denn die Restfeuchte, die im Holz noch vorhanden ist, wenn Sie es in den Ofen oder Kamin werfen, bestimmt auch, wie effizient es schlussendlich ist. Es ist ein wichtiger Punkt, den Sie bereits beim Kauf berücksichtigen können oder aber durch die richtige Holzlagerung nachholen können. Wir fassen zusammen, welchen Einfluss die Holzfeuchte bei Brennholz auf die Energieeffizienz hat und wie Sie die Restfeuchte messen können.

Warum ist die Brennholztrocknung so wichtig?

Holzfeuchte bei Brennholz - Die Wichtigkeit der Restfeuchte

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Zu feuchtes Holz verbrennt schwerer als gut trockenes, wodurch sich seine Fähigkeit, zu wärmen, reduziert. Das brennende Holz, wofür Sie schlussendlich bezahlt haben, gibt also nicht die Wärme ab, die es eigentlich abgeben sollte.

Doch auch zu trockenes Brennholz ist keine gute Idee, denn in diesem Fall verbrennt es wiederum zu schnell, sodass sich die Heizdauer verkürzt. Sie müssen also öfter nachfüllen und verbrauchen so mehr Scheite, als bei optimal trockenem Holz.

Nur trockenes Holz kann effizient brennen und wärmen

Hinzu kommt, dass zu feuchtes Feuerholz noch schädlichere Gase und vermehrt Ruß entwickelt. Das ist einmal umweltschädlich und verschmutzt auch den Schornstein sowie andere Teile des Ofensystems schneller (bis zu dreimal so umweltschädlich und verschmutzend).

Wie viel Restfeuchte bei Brennholz, das frisch gekauft ist?

Eine gute Frage, denn schließlich würden Sie ja gerne wissen, ob und wie lange das Holz noch gelagert werden muss, bevor Sie es zum Heizen verwenden können. Doch das kommt natürlich darauf an, wie lange es beim Verkäufer gelagert wurde und vor allem, wo. So weist frisch geschlagenes Holz eine andere Feuchtigkeit auf, als solches, das schon seit einem Jahr in einem Lager ruht und solches aus dem Lager eine andere als im Wald gelagertes. Und dann wird manchmal auch Feuerholz verkauft, dass auf künstliche Weise schneller getrocknet wurde.

Werte für die Holzfeuchte bei Brennholz als Orientierung:

  • 65 % Feuchte enthält frisch geschlagenes Holz.
  • 40 bis 50 % sind es in etwa, wenn das Feuerholz im Wald lagert.
  • 30 % enthält Lagerholz und ist es als „luftgetrocknet“ gekennzeichnet sind es 20 bis 25 %.

Wie trocken muss Brennholz zum Verheizen sein?

  • 18 bis 20 % Holzfeuchte bei Brennholz sind optimal, um direkt zum Heizen genutzt zu werden. Das ist der maximale Wert, den Schornsteinfeger empfehlen, während die Bundes-Immissionsschutzverordnung einen Höchstwert von 25 % vorschreibt. Im Großen und Ganzen gilt aber, dass nur 18 und weniger Prozent als tatsächlich trocken gelten und die richtige Holzfeuchte bei Brennholz sind.

Holz richtig lagern, um Restfeuchte zu senken

Von all diesen Faktoren hängt auch der Preis ab.

Wie lange Holz trocknen muss, um an diese Prozentwerte zu kommen, hängt von verschiedenen Dingen ab, wie die Beschaffenheit des Holzes und natürlich die Lagerbedingungen vor sowie nach dem Kauf. In der Regel sind aber ein bis zwei Jahre einzurechnen.

Holzfeuchte bei Brennholz berechnen und messen

Holzfeuchte bei Brennholz messen mit einem günstigen Messgerät

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, vom Kaminholz die Feuchtigkeit zu testen, messen oder zu berechnen. Wir fassen einige Methoden zusammen:

  • Holzfeuchte messen bei Brennholz mit einem Messgerät

Die genaueste und sicherste Methode ist es, die Holzfeuchte mit einem Messgerät zu ermitteln. Hierbei handelt es sich auch keine teure Investition, sodass sie sich allemal lohnt. Das Gerät besitzt Fühler, die Sie einfach an den Holzscheit halten, sodass die Holzfeuchte bei Brennholz angezeigt werden kann. Messen Sie immer mehrere Stellen und auch im Inneren, indem Sie den Scheit aufschlagen.

Wie viel Restfeuchte darf Kaminholz idealerweise haben

Weniger genau sind alternative Varianten, um die Holzfeuchte bei Brennholz zu bestimmen, aber eine gewisse Vorstellung können sie dennoch geben. Solche sind:

  • Nutzen Sie Ihre Sinne

So erhalten Sie zwar keinen Prozentwert, doch eine Möglichkeit ist es dennoch. Sowohl Ihr Sehsinn, als auch Ihr Geruchs- und Tastsinn sind hier Ihre Helfer: Die Oberfläche des Scheits sollte sauber sein (keinen Schimmel oder Pilz vorweisen) und gut sichtbare Jahresringe sowie Risse an den beiden Enden aufweisen. Gut trockenes Holz besitzt außerdem eine helle Farbe (in etwa wie Honig) und fühlt sich hart und trocken an. Sollten Sie den Duft von Harz verspüren, lassen Sie das Holz noch weiter trocknen lassen, denn dann ist es noch nicht ausreichend getrocknet. Brennholz mit Holzfeuchte, die sich zum Verbrennen eignet, riecht nämlich nicht mehr nach Harz.

Holzfeuchte bei Brennholz durch Fühlen, Riechen und Tasten ermitteln

Zusätzlich zu diesen Eigenschaften besitzt trockenes Kaminholz auch einen bestimmten Klang, wenn man kräftig darauf klopft oder einfach zwei Holzscheite aneinanderschlägt. Dieser ist hart und der Klang klingt noch nach. Eine höhere Holzfeuchte bei Brennholz jedoch besitzt einen dumpfen Klang. Jedoch ist der richtige Klang keine Garantie dafür, dass der Holzscheit auch in seinem Kern schon ausreichend trocken ist.

Auch beim Verbrennen können Sie feststellen, ob das Feuerholz nicht doch noch zu nass ist. Zunächst einmal ist es natürlich schwerer anzuzünden und es zischt, da das Wasser verdampft. Werfen Sie einen Blick auf den Rauch, der aus dem Schornstein steigt: schwarz ist er bei nassem Holz, weiß, wenn es ausreichend trocken ist.

Zu feuchtes Feuerholz erzeugt schwarzen Rauch

  • Spülmittel

Klingt im ersten Moment ein wenig merkwürdig, ist aber tatsächlich ein effektives Hilfsmittel, wenn man herausfinden möchte, ob die Holzfeuchte bei Brennholz schon ausreichend gering ist. Einen einzigen Tropfen benötigen Sie hierfür. Diesen tropfen Sie auf ein Ende des Holzscheit und verreiben das Mittel mit dem Finger auf der ganzen Oberfläche. Das andere Ende legen Sie fest an den Mund und pusten einmal kräftig dagegen. Trockenes Holz ist luftdurchlässiger, als feuchtes. Entstehen also auf der Spülmittelseite Blasen und/oder Schaum, können Sie davon ausgehen, dass das Holz auch im Inneren gut getrocknet ist und eine Restfeuchte von nicht mehr als 20 Prozent besitzt.

Trick, um die Holzfeuchte bei Brennholz herauszufinden - Mit Spülmittel und Pusten

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