Bambus im Kübel halten: So pflegen Sie Ihren Sichtschutz!

Bambus sieht in Kübeln und Hochbeeten wunderschön aus. Die Pflanzen eignen sich hervorragend für japanische Themengärten oder einfach, um dem Garten Struktur und Höhe zu verleihen. Der Anbau in Kübeln bietet Flexibilität bei der Aufstellung im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Da der Kübel selbst eine Barriere darstellt, muss man nicht befürchten, dass der Bambus den ganzen Garten überwuchert. Außerdem kann man den Bambus im Kübel umstellen, um die Lichtverhältnisse zu optimieren oder zu überwintern. Bambuspflanzen sind hoch und schmal und eignen sich daher ideal für Balkone und Terrassen, wo der Platz knapp ist. Allerdings benötigen sie ein wenig mehr Pflege und Aufmerksamkeit als diese im Freiland. Welche Bambusarten am besten für die Kübelhaltung geeignet sind und worauf man bei der Pflege achten sollte, erfahren Sie im Folgenden.

Welcher Bambus im Kübel?

Die Auswahl eines Bambus für einen Kübel ist ähnlich wie die Auswahl eines Bambus für Ihren Garten. Sie müssen wissen, wie viel Sonne oder Schatten der gewünschte Standort bekommt. Am wichtigsten ist es, einen Bambus zu wählen, der für Ihre Region ausreichend winterhart ist. Soll der Bambus als Sichtschutz dienen? Wenn ja, wie hoch oder dicht soll er sein? Wichtig ist, dass Sie sich über Winterhärte, Menge an Licht und Wuchshöhe der ausgewählten Bambussorte informieren.

Ausläufer treibende Bambusarten bieten im Allgemeinen die beste Wuchshöhe (wenn dies das Ziel ist). Da es sich um fließende Bambusarten handelt, wachsen ihre Wurzeln viel kräftiger und werden viel schneller wurzelgebunden. Das bedeutet, dass ihre Wurzeln aus dem Kübel herausgewachsen sind und keinen weiteren Platz zum Wachsen haben.

Horstbildende Bambussorten wachsen nicht so aggressiv und halten sich daher im Allgemeinen viel länger in Töpfen, bevor sie wurzelgebunden und umgetopft werden müssen. Im Allgemeinen erreichen die meisten horstbildenden Bambuspflanzen nicht die Höhe, die ein Bambus mit Wurzelausläufern in einem ähnlich großen Gefäß erreichen würde.

Bambus im Kübel: Welche Sorte?

Viele Sorten von Fargesia (horstbildend) und Phyllostachys (mit Ausläufern) eignen sich für Kübelhaltung. Für kleine Räume wird die Sorte Fargesia empfohlen, da sie nicht so stark wächst wie Phyllostachys und nicht so starke Wurzeln entwickelt.

Fargesia-Sorten

• Der ‘Schirmbambus‘ (lat. Fargesia rufa) kann eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen. Er hat ein leicht hängendes Blattwerk und breitet seine Triebe schön zu den Seiten hin aus. Für einen rechteckigen Kübel ist diese Sorte also perfekt.
• Geeignet für Kübelhaltung ist auch der Zebrabambus (lat. Fargesia robusta ‘Campbell’), weil er eine ausgezeichnete Frostbeständigkeit (bis -24 Grad) hat. Der kompakte, aufrecht wachsende Bambus fällt durch ihre cremefarbenen Stängelscheiden auf, die einen schönen Kontrast zu den dunkelgrünen Halmen bilden.
• Interessant ist auch der rothalmige Bambus ‘Chinese Wonder’ (lat. Fargesia jiuzhaigou). Wegen seines aufrechten Wuchses ist er auch ideal für kleine Balkone und Terrassen. Der rote Bambus erreicht im Alter eine Höhe von bis zu 3 Metern und kann auch im Schatten wachsen.
• Der Bambus Fargesia ‘Great Wall’ (Fargesia nitida) wächst sehr schnell, zeichnet sich durch einen besonders dichten Wuchs aus und fühlt sich sowohl in der Sonne als auch im Schatten wohl.

Phyllostachis-Sorten 

• Aus der Gattung der ausläuferbildenden Bambussorten ist Phyllostachys bissetii für Kübelhaltung gut geeignet. Dieser Bambus, noch Grünrohr Bambus genannt, wächst besonders dicht und hat glänzende, grüne Blätter. Diese Phyllostachys ist sehr winterhart (bis -24 Grad) und verträgt auch windige Standorte in Küstennähe.
• Ein echter Hingucker ist auch der Gelbrinnenbambus ‘Aureocaulis’ (lat. Phyllostachys aureosulcata). Er hat schöne gold-gelb-braune Halme, die sich in der Sonne orange bis rot färben und einen schönen Kontrast zu den grünen Blättern bilden. Dieser Bambus kann eine Höhe von 3 bis 5 Metern erreichen, verträgt aber einen starken Rückschnitt recht gut.
• Phyllostachys humilis, noch Bronze Bambus genannt, ist ebenfalls ein niedrig wachsender Bambus, der in einen Topf oder Kübel gepflanzt werden kann.

Empfohlene Bambusarten für bestimmte Verwendungszwecke:

Als Sichtschutz:

• Chusquea culeou ‘Red Sheat’ – Höhe 2 bis 3 m
• Fargesia nitida 2 bis 3 m
• Phyllostachys viridiglaucescens 4 m
• Pleioblastus gramineus 3 bis 5 m
• Pleioblastus hindsii 3,5 m
• Pleioblastus simonii 4,5 m
• Pseudosasa japonica 4 m
• Sasa palmata ‘Nebulosa’ 2 bis 4 m
• Semiarundinaria fastuosa 5 bis 6 m

Für Bambusstangen:

• Arundinaria tessellata 4 m
• Phyllostachys aurea 4.5 m
• Phyllostachys flexuosa 4 m
• Pleioblastus simonii 4 bis 5 m
• Pseudosasa japonica 4 bis 5 m
• Semiarundinaria fastuosa 5 bis 6 m
• Yushania anceps 3 bis 5 m

Dekorative bunte Halme:

• Fargesia nitida 2.5 bis 4 m (lila)
• Himalayacalamus hookerianus 4 bis 5 m (orange/grün)
• Phyllostachys aurea 4 bis 5 m (gelb)
• Phyllostachys aureosulcata f. spectabilis 4 bis 5 m (gelb/grün)
• Phyllostachys bambusoides ‘Castillonii’ 5 m (gelbgrün)
• Phyllostachys nigra 3,5 m (schwarz)
• Phyllostachys vivax f. aureocaulis 5 m (gelb/grün)
• Sasa palmata 2 m (hellgrün)
• Sasa palmata f. nebulosa 2 m (mit violetten Flecken)

Bunte Blätter:

• Chimonobambusa marmorea ‘Variegata’ 1 m
• Hibanobambusa tranquillans ‘Shiroshima’ 2,5 m
• Pleioblastus viridistriatus 1 m
• Pleioblastus chino f. aureostriatus 1.5 m
• Pleioblastus shibuyanus ‘Tsuboi’ 1,5 m
• zweifarbiger Zwergbambus Pleioblastus variegatus 75 cm
• Pseudosasa japonica ‘Akebonosuji’ 3 m
• Sasa kurilensis ‘Shima-shimofuri’ 2,5 m
• Sasaella masamuneana ‘Albostriata’ 1 m
• Sasaella masamuneana f. aureostriata 1 m

Sehr winterhart:

• Fargesia dracocephala 3m
• Fargesia murielae 2,5 bis 4m hoch
• Fargesia nitida 2,5 bis 4 m hoch
• Indocalamus tessellatus 1 m
• Sasa palmata f. nebulosa 2 m

Für tiefen Schatten:

• Chimonobambusa marmorea 1,5 m
• Chimonobambusa quadrangularis 3 m
• Fargesia nitida 2,5 bis 4 m
• Indocalamus tesselatus 1 m
• Sasa-Arten 2 m

Bambus im Kübel halten

Geeigneter Kübel

Der Kübel sollte ausreichend groß sein, da die meisten Bambuspflanzen stark wachsen. Es lohnt sich, ein Gefäß zu wählen, das etwa dreimal so groß ist wie der vorherige Topf. Für junge Pflanzen sollte das Gefäß eine Breite und Tiefe von mindestens 40 cm haben. Idealerweise sollte der Kübel breiter sein als er tief ist. Sorgen Sie auch für eine gute Drainage, damit das Wasser ungehindert ablaufen kann. Dies ist wichtig, da Bambus keine Staunässe verträgt. Wählen Sie frostbeständige Gefäße, z. B. aus Keramik, Terrakotta oder Holz. Diese erleichtern der Pflanze die Überwinterung im Freien.

Da die Wachstumsfläche in Kübeln begrenzt ist, ist auch das Wachstumspotenzial des Bambus begrenzt. Dies führt dazu, dass Bambus in Töpfen viel kürzer und die Halme dünner sind. Ein im Kübel gezüchteter Bambus wird nie die Größe der gleichen Art erreichen, die im Freien wächst. Wenn Sie hohe und dicke Halme anstreben, sollten Sie sich für einen möglichst großen Topf entscheiden, um das beste Größenpotenzial zu erzielen.

Wann Bambus im Kübel pflanzen? Pflanzen Sie im Frühjahr, damit die Nahrungsreserven in den Rhizomen genutzt werden und die Pflanzen neue, frische Halme im Sommer bilden können.

Standort

Die meisten Bambusarten gedeihen am besten an sonnigen und halbschattigen Standorten. Wenn sie windgeschützt sind, umso besser. Es ist auch ratsam, die Pflanzen im Sommer mit viel Feuchtigkeit zu versorgen, z. B. durch Besprühen der Blätter.

Welche Erde

Der Boden für Bambus muss fruchtbar und durchlässig sein. Die beste Erde für die Bepflanzung ist universelle Erde, die mit wasserspeicherndem Granulat oder grobem Kies vermischt ist. Es ist ratsam, etwa 5 cm Blähton, Perlit oder Keramiksplitt als Drainageschicht einzufüllen. Dadurch wird verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen, was besonders im Winter wichtig ist.

Bambus wann schneiden

Bambus kann unabhängig von der Pflanzzeit geschnitten werden. Entfernen Sie alte Triebe, die braun geworden sind. Sie können auch dünne und schwache Triebe abschneiden, damit die Pflanze die Energie auf stärkere Triebe lenkt. Bambus kann auch auf eine bestimmte Höhe geschnitten oder so geformt werden, dass beispielsweise die Triebe unten besser sichtbar sind. Schneiden Sie in diesem Fall die Seitenzweige direkt am Trieb mit einer Gartenschere ab.

Düngen

Bambuspflanzen brauchen ausreichend Nährstoffe, um richtig zu wachsen. Es lohnt sich, darauf zu achten, vor allem, wenn sie in Töpfen wachsen. Langzeitdünger mit der richtigen Menge Stickstoff sind am besten geeignet. Anfang April können Sie bereits mit dem Düngen beginnen. Spätestens ab Anfang August stellen Sie das Düngen jedoch ein, damit die Triebe bis zum Winter ausreifen können.

Gießen

Der Bambus im Kübel braucht viel Wasser, vor allem im Sommer. Allerdings verträgt er, wie bereits erwähnt, keine Staunässe. Zu diesem Zweck kann Hydrogel verwendet werden, das die Aufrechterhaltung einer konstanten Bodenfeuchtigkeit erleichtert.

Bambus in Kübeln ist auch empfindlich gegenüber heißen Temperaturen und starkem Wind. Bei heißen Temperaturen und Wind verdunstet die Feuchtigkeit schneller. Im Sommer müssen Sie den Bambus jeden zweiten Tag gießen, bei extremer Hitze sogar täglich. Werden die Blätter gelb, bedeutet dies, dass der Bambus zu viel Wasser abbekommen hat.

Bambus im Kübel umtopfen

Je nach Wachstumsgeschwindigkeit der Sorte sollte der Bambus alle 2 bis 4 Jahre umgetopft werden. Denken Sie daran, dass Pflanzen nur dann gesund und gut wachsen können, wenn sie genügend Erde und Nährstoffe haben.

Der ideale Zeitpunkt, um einen Bambus umzupflanzen oder zu teilen, ist entweder im Herbst oder im Winter. Beim Umpflanzen von Bambus sollten Sie die stark verzweigten Teile des Wurzelballens zurückschneiden. Eine Störung der Wurzelballen während der aktiven Wachstumsperiode (Frühling und Sommer) kann den Bambus möglicherweise zerstören.

Bambus im Kübel überwintern

Wie die meisten Kübelpflanzen sind auch Bambuspflanzen in Kübeln viel anfälliger für Frost als diese im Garten. Stellen Sie die Pflanzen im Winter dicht an die Hauswand, um sie vor dem kalten und trockenen Wind zu schützen. Wickeln Sie den Topf in mehrere Lagen Luftpolsterfolie, Styropor oder ähnliches Isoliermaterial ein. Die Triebe können einfach zusammengebunden und mit atmungsaktiven Vlies umwickelt werden.

Regelmäßiges Gießen sorgt dafür, dass die Wurzeln den ganzen Winter über ausreichend Wasser erhalten. An Tagen, an denen die Temperatur über dem Gefrierpunkt liegt, sollten Sie sie nur leicht gießen. Mulchen hilft auch, das Erfrieren des Wurzelballens zu verhindern.

Probleme

Bambus ist in der Regel sehr pflegeleicht, kann aber gelegentlich von Rußtaupilzen oder Wurzelfäule befallen werden. Blattläuse befallen Fargesien besonders häufig.

Blätter eingerollt – Dadurch signalisiert der Bambus meist Wassermangel. Besonders in der prallen Sonne rollt er die Blätter ein.

Bambus im Kübel wächst nicht – Wie alle Pflanzen (nicht nur Bambus) wachsen sie irgendwann über ihre Töpfe hinaus und ihre Wurzeln werden “wurzelgebunden”. Bei Bambus wachsen einige Arten viel kräftiger als andere und werden daher viel schneller wurzelbehaftet. Wenn der Bambus zu lange wurzelbehaftet bleibt, leidet er, da die Wurzeln keine Nährstoffe mehr finden. Die Blätter wachsen nicht so grün und dicht. Neue Triebe bilden sich nicht mehr so häufig und die neuen Halme werden nicht mehr so dick und hoch. Aus diesem Grund muss der Bambus entweder umgetopft oder geteilt werden.

Bambus erfroren – Ist er nach dem Winter komplett vertrocknet und hellbraun, handelt es sich um Frostschäden. Sie sollten den Bambus einfach komplett zurückschneiden und für etwas Bodenverbesserung sorgen. Er wird im Frühjahr wieder austreiben.