Winterharte Ziergräser – das rosa Texasgras Muhlenbergia capillaris sorgt für Farbtupfer im Herbstgarten
Von wegen nur Lückenfüller und attraktiver Hintergrund – farbintensive winterharte Ziergräser erzeugen im Herbstgarten einige der schönsten Gartenbilder und können in Sache Farbtupfer problemlos mit den Stauden und Spätblühern mithalten. Gleichzeitig lässt die vorhandene Formenvielfalt eine bestimmte Gestaltungsfreiheit zu – sie kommen sowohl als Akzente im Blumenbeet, als auch als Solisten im Steingarten zum Einsatz. Besonders großer Popularität erfreut sich heutzutage das filigrane Texasgras Muhlenbergia capillaris, die eine rosa Färbung im Herbst ausbildet und so für Farbtupfer im Garten sorgt. In den USA hat sich die pflegeleichte Pflanze als ein Allroundtalent erwiesen. Worauf bei der Anpflanzung und Pflege zu achten ist, sowie welche Arrangements in Frage kommen, erfahren Sie im Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Frostharte Ziergräser als Akzent im Garten
Winterharte Ziergräser sind in den USA ein beliebter Zusatz zum Gartenbild – sie lassen sich zusammen mit Stauden und Bäumen stilvoll inszenieren, bilden den perfekten Hintergrund für kreative Blumenbeetgestaltungen und geben sowohl dem dezent und schlicht gehaltenen minimalistischen Garten, als auch der maritimen Gartengestaltung eine frische Note. Zudem peppen sie den Steingarten auf und fügen den letzten Feinschliff zum Bauerngarten hinzu. Der breite Verwendungsspektrum hängt jedenfalls mit der großen Sort-Vielfalt, die auf dem Markt zu finden ist. Die Hobby Gärtner unterscheiden zwischen einjährigen und mehrjährigen Ziergräsern – die annuellen Pflanzen benötigen von der Keimung über die Ausbildung, bis hin zur Samenbildung nur ein Jahr und sterben danach ab. Die mehrjährigen Ziergräser sind dagegen äußerst ausdauernd – sie trotzen problemlos Wind, Regen und Frost, und sorgen viele Jahre für Farbtupfer im Außenbereich.
Texasgras Muhlenbergia capillaris besticht durch attraktive rosa Farbe
Genau zu der zweiten Gruppe gehört auch das Texasgras Muhlenbergia capillaris (wird noch rosa Haargras genannt) – wie der Name schon verrät, stammt die Pflanze aus den USA (ist heutzutage aber auch in Mexiko weit verbreitet) und wurde später nach Europa gebracht. Sie benötigt einen sonnigen Standort, kann aber unter Umständen auch im Halbschatten wachsen. Die Pflanzzeit beginnt ab Januar und endet im April, geliefert wird das Ziergras in Topfballen. Die Pflanze vermehrt sich später dann durch Aussaat. Ein leicht lehmiger, gleichmäßig nasser Boden mit neutralen pH-Werten und Oberbodendicke von ca. 25 cm stellen die perfekte Voraussetzung für das schnelle Wachstum. Das Texasgras wird in Gruppen von 4-5 Pflanzen gesetzt, der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte um die 100 cm betragen.
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Besonders große Rolle bei der Anpflanzung spielt die Tatsache, dass das rosa Haargras Ausläufer bildet und sich auf diese Art und Weise schnell verbreiten kann. Deswegen empfehlen die Experten, einen gewissen Abstand zu anderen Pflanzen und zu den Nachbarn zu halten, und jährlich für Ausläufer zu kontrollieren. Die bögig überhängende vasenförmige Wuchsform ermöglicht sowohl eine Bepflanzung direkt im Blumenbeet, als auch ein Arrangement im Blumentopf. Das Ziergras hat eine Wachstumszeit zwischen April – Ende Juli und erreicht eine maximale Höhe von 100 cm, wird aber normalerweise um die 80 cm hoch – und lässt sich deswegen auch als Sichtschutz für die Terrasse oder den Balkon einsetzen. Das Erscheinungsbild ist, besonders im Herbst, einfach spektakulär – die haarfeinen Ähren bestechen mit einer leuchtenden rosa Nuance, die automatisch die Blicke auf sich zieht. Die rosa Farbe ist ab Mitte August zu sehen, im Frühling und am Anfang der Sommersaison ist das Ziergras mit länglicher Blattform grün – und lässt sich deswegen problemlos mit frühblühenden Blumen kombinieren. Die Blütezeit beginnt dann ab Ende September und kann bis zum Anfang Dezember dauern.
Das rosa Haargras ist äußerst pflegeleicht
Was die Pflege angeht, gilt das Haargras als äußerst pflegeleicht. Grundsätzlich kann es ein Jahr nach der Anpflanzung im Frühling einen Rückschnitt problemlos vertragen. Im Winter kann die Pflanze Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius überstehen, Frost kann es jedoch nur bedingt trotzen – damit Muhlenbergia capillaris wachsen kann, braucht es mindestens 15 frostfreie Wochen im Jahr. Deswegen gilt die Pflanze zwar als winterhart, eine Überwinterung im Gewächshaus wäre jedenfalls unter Umständen sinnvoll.
Optional kann die Pflanze in den Wintermonaten mit Vlies umwickelt werden, vorausgesetzt aber, dass dieses Luft durchlässt. In den nördlichen Teilen Deutschlands kann das Ziergras zum Beispiel in Blumenkübeln bepflanzt werden – zu diesem Zweck benötigen Sie jedenfalls Kübel mit mindestens 50 Liter Fassungsvermögen. Die Pflanzen sollten außerdem jede drei Wochen mit Spezialdünger für Gräser gedüngt werden. Staunässe sollte der Hobby Gärtner lieber vermeiden – denn das Ziergras wird sie nicht vertragen. Ansonsten gilt das rosa Haargras als ziemlich tolerant zum Stadtklima und ist daher die perfekte Wahl für die Stadtvilla, die Dachterrasse oder für den nach Süden gerichteten Balkon.
Die Pflanzen richtig in Szene setzen
Im Frühling und Sommer gelten die Ziergräser eher als Strukturpflanzen – sie schaffen Kontraste zu blühenden Blumen und Bäumen und bilden die perfekte Kulisse für phantasievolle Blumen-Arrangements. Auch um den Gartenteich machen sie eine gute Figur – vorausgesetzt, dass das Teichbecken gut abgedichtet ist, damit keine Staunässe entsteht. Erst später, am Sommerende, treten Haargräser wie Muhlenbergia capillaris zum Vordergrund und werden das Highlight im Außenbereich. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze meistens seine maximale Höhe schon erreicht, und lässt sich am besten als Solisten, umgeben von Steinen und Kies, inszenieren.
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Spätblühende Blumen dürfen zwar im Blumenbeet präsent sein, doch sie müssen farblich auf die rosa-lila Nuance der filigranen Pflanze abgestimmt werden. In den USA ist das Texasgras übrigens im Steingarten oft zu finden (besonders gut kommt es vor einem dunklen Hintergrund wie Granitkies zur Geltung), in Italien und Portugal ersetzt es Lavendel im Bauerngarten und fügt eine exotische Note zum Garten im Landhausstil hinzu, in Mexiko wird es wegen ihrer skulpturalen Formensprache als einzige Pflanze im minimalistischen Garten eingesetzt. Die Möglichkeiten sind also praktisch endlos und hängen eng mit den eigenen Vorlieben, mit der Gartenausrichtung und mit den anderen Gestaltungselementen zusammen.