Der Kampf gegen die Masern geht weiter: Die Impfpflicht-Pläne werden konkreter

von Olga Schneider

Impfpflicht-Pläne mehr Masernfälle bundesweit

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Eigentlich zählten die Masern zu den vermeidbaren Krankheiten, denen man mit Impfungen vorbeugen kann und die theoretisch schon ausgerottet sein sollten. Doch vor knapp einem Monat berichtete die Weltgesundheitsorganisation darüber, dass sich im letzten Jahr die Zahl der Masern-Fälle verdreifacht hat. WHO hatte daher die Masern-Epidemie als eine der größten Gesundheitsbedrohungen eingestuft.  Schuld sei die Impfskepsis und das mangelnde Vertrauen der Bevölkerung.

Impfpflicht-Pläne: Es ist wichtig, dass mindestens 95% der Bevölkerung geimpft wird

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Masern sind hochansteckend und es kommt bei rund 40% aller Fälle zu Komplikationen, sodass die Patienten im Krankenhaus behandelt werden müssen. Selbst wenn die Erkrankung zunächst unkompliziert verläuft, kann sie später eine Entzündung des Gehirns verursachen. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, bei Säuglingen und Senioren kann es zudem auch zu einer Lungenentzündung kommen. Deswegen ist es besonders wichtig, laut WHO, dass mindestes 95 % der Menschen geimpft werden. Nur dann ist der Schutz auch für die ganze Gesellschaft garantiert. Zur Zeit liegen in Deutschland aber die Impfquoten bei knapp 93 %, was keinen effektiven Schutz gegen die Viruserkrankung garantieren kann. Auch in den USA sieht es nicht besser aus: In New York hatte in der vergangenen Woche der Bürgermeister Bill De Blasio deswegen den Notstand ausgerufen und einer Impfpflicht im besonders stark betroffenen Stadtviertel Brooklyn eingeführt. Wer dort wohnt und nicht nachweisen kann, dass er geimpft ist, muss jetzt mit einer Strafe in Höhe von rund 900 Euro rechnen.

Impfpflicht-Pläne: Die Pläne der Regierung werden konkreter

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Auch in Deutschland geht die Diskussion für oder gegen die Einführung einer Impfpflicht in die nächste Runde. Die Pläne der Regierung werden diesbezüglich konkreter. In drei Wochen soll der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sich zum Thema äußern und mögliche Maßnahmen vorschlagen. In der Vergangenheit hatte sich Jens Spahn (CDU) schon für eine Impfung bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter ausgesprochen. Während die CSU einer Impfpflicht gegenüber skeptisch ist und sich stattdessen eher für eine Aufklärung und Informationskampagne erklärt hatte, unterstützt sie die SPD.

Auch die Bundesländer sind sich nicht einig. In Brandenburg und Nordrhein-Westphalen wurde bereits für eine Impfpflicht entschieden, in Bayern ist man dagegen trotz mehrerer Masern-Ausbrüche in den letzten Jahren eher dagegen. Der Rest der Landesregierungen möchte nun die Regierungsvorschläge abwarten.

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