Hoffnung für Organempfänger: Wissenschaftler in Japan versuchen menschliche Organe in Tieren zu züchten

von Olga Schneider

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Das Thema „Organspende“ ist sehr umstritten. Eins steht auf jeden Fall fest: Weltweit fehlt es an Organspendern. Japanische Forscher möchten das Problem auf eine unkonventionelle Weise lösen. Ein Team aus Wissenschaftlern in Tokio bekam vor kurzem die Genehmigung, menschliche Organe in tierischen Embryonen zu züchten und die Mischwesen nach der Geburt am Leben zu lassen. Das Projekt wird vom Wissenschaftsministerium in Japan gefördert. Das Ziel des Forschungsprogramms ist es, Organe für alle Organempfänger zu züchten.

Japanische Forscher möchten zukünftig menschliche Organe in Schweinen züchten

Noch bis vor kurzem war es weltweit verboten, Tierembryonen mit menschlichen Stammzellen zu züchten. Jetzt versucht aber die japanische Regierung, eine Lösung für alle Patienten, die Organtransplantationen benötigen, zu finden. Zu diesem Zweck werden die Embryonen zuerst genmanipuliert, so dass sie selber keine Bauchspeicheldrüse aus eigenen Zellen bilden können. Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Mischwesen deswegen eine Bauchspeicheldrüse aus den menschlichen Zellen aufbauen können. Die Forscher wollen zuerst mit Mäusen experimentieren, um festzustellen, ob die Embryonen auch nach der Geburt gesund bleiben. Sie wollen auch forschen, ob sich die menschlichen Stammzellen im Embryonenkörper ausbreiten werden und zum Beispiel Nerven- oder Gehirnzellen bilden. Sollten Sie Erfolg mit dem Projekt haben, dann könnten sie in Zukunft Organe aus den Stammzellen der Organempfänger züchten und auf diese Weise das Risiko für eine Abstoßungsreaktion auf das Minimum halten.

Tiermissbrauch oder Wissenschaft?

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Die Gegner dieser Methode weisen darauf hin, dass die Mischwesen die Büchse der Pandora öffnen könnten. Sie vertreten die Meinung, dass es sich in diesem Fall um Tiermissbrauch handelt. Sie befürchten auch, dass die Effekte der menschlichen Stammzellen in Mischwesen noch nicht ausreichend erforscht sind und dass sie Krebs oder andere Krankheiten erregen könnten.

Das kontroverse Thema wird in den kommenden Jahren sicherlich weiter diskutiert, da es noch mindestens 10 Jahre bis zu den ersten Transplantationen dauern kann.

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