Schwangerschaftsdiabetes als Grund für Fehlgeburten und Geburtsfehler?

von Charlie Meier

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass ein häufiger Grund für Fehlgeburten der Diabetes bei schwangeren Frauen ist. Dies liegt vor allem daran, dass Schwangerschaftsdiabetes zu einer vorzeitigen Alterung des Nervengewebes führen kann. Darüber hinaus deutet die neue Studie darauf hin, dass die Entwicklung rechtzeitiger Behandlungen bestimmte Geburtsfehler bei Neugeborenen verhindern könnte.

Neuralrohrdefekte als möglicher Grund für Fehlgeburten identifiziert

schwangerschaftsdiabetes als möglicher grund für fehlgeburten und geburtsfehler

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Wenn sich das Gewebe, das schließlich das Gehirn und das Rückenmark bildet, nicht richtig entwickelt, kann dies zu Fehlgeburten oder schweren Behinderungen führen. Selbst bei einer Blutzuckerkontrolle mit Insulin kann der mütterliche Diabetes dem Fötus dauerhafte Schäden zufügen. Mit Studien an Mäusen haben Forscher nun den Mechanismus hinter diesen strukturellen Geburtsfehlern identifiziert. Ihrer Meinung nach ist dies darauf zurückzuführen, dass das Nervengewebe vorzeitig altert und das Wachstum stoppt, bevor es genügend Zellen gebildet hat, um das Neuralrohr fertig zu bilden. Dementsprechend scheinen hohe Blutzuckerspiegel laut den Studienautoren eine vorzeitige Embryonalalterung zu induzieren oder zu verstärken. In der Studie gelang es jedoch den Forschern, den Alterungsprozess im Gewebe durch den Einsatz eines Krebsmedikaments zu verzögern. Auf diese Weise konnte sich das Neuralrohr bei Mäusen, die von Müttern mit Diabetes nachahmenden Mutationen geboren wurden, vollständig ausbilden. Spezialisiertere Therapien könnten diesen Grund für Fehlgeburten oder Geburtsfehler bei Babys von Müttern mit Diabetes verhindern.

neuralrohrdefekte nach geburt durch diabetes verursacht

Das Forschungsteam fand heraus, dass Rapamycin bei Neugeborenen mit geerbtem Diabetes bei der Bildung der Neuralrohre helfen kann. Dieses Medikament hat im Wesentlichen dazu geführt, dass sich die seneszenten Zellen normal verhalten. Leider beeinflusst Rapamycin zu viele andere Zellprozesse und kann toxisch sein. Daher stellt es noch keine praktikable Behandlung zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten bei menschlichen Säuglingen dar. Der nächste Schritt der Forscher besteht darin, zu sehen, ob Geburtsfehler des Herzens und der Niere bei Föten von Müttern mit Diabetes durch denselben Seneszenz-Mechanismus verursacht werden, um dieses Spektrum an Geburtsfehlern zu verhindern. Mütter mit Diabetes bekommen Kinder mit einer fünffach höheren Rate an Geburtsfehlern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Die Inzidenz von Diabetes nimmt außerdem ständig zu. Daher ist es laut den Autoren dieser Studie zwingend erforderlich, neue Wege zur Vorbeugung von Behinderungen und zur Förderung gesunder Geburten zu entwickeln.

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