Könnte zu viel grüner Tee ungesund durch Förderung von oxidativem Stress im Körper sein?

von Charlie Meier
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Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass grüner Tee ungesund werden kann, wenn seine Inhaltsstoffe, die Polyphenole, beispielsweise als Extrakt, hochdosiert sind. Der Grüntee gilt in der Regel als gesund und fördert angeblich aufgrund seines hohen Gehalts an Antioxidantien ein längeres Leben. Forschende der ETH Zürich stellen nun bisherige Annahmen zur Wirkungsweise dieser Wirkstoffe in Frage.

Wann kann grüner Tee ungesund werden?

zu viel grüner tee ungesund durch oxidativen stress aus cachetinen

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Die im Grüntee enthaltenen Catechine gehören zur Gruppe der Polyphenole und gelten als Antioxidantien. Dies bedeutet, dass sie oxidativem Stress im Körper durch aggressive freie Sauerstoffradikale entgegenwirken oder diesen verhindern. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Catechine diese freien Radikale neutralisieren und so Schäden an Zellen oder DNA verhindern. Eine Quelle für freie Sauerstoffradikale ist der Stoffwechsel, wenn zum Beispiel die Mitochondrien daran arbeiten, Energie zu produzieren. Nun haben die Studienautoren mit Kollegen der Universität Jena die Wirkungsweise dieser Stoffe im Fadenwurm C. elegans genauer unter die Lupe genommen. Sie kamen zu einem anderen, scheinbar paradoxen Ergebnis: Anstatt oxidativen Stress zu unterdrücken, fördern die Catechine im grünen Tee diesen Prozess. Polyphenole aus grünem Tee erhöhen zunächst kurzfristig den oxidativen Stress. Dies erhöht jedoch im Nachhinein die Abwehrfähigkeit der Zellen und des Organismus. Darüber hinaus sind Cachetine eigentlich keine Antioxidantien, sondern Pro-Oxidantien und verbessern die Abwehrfähigkeit, ähnlich einer Impfung.

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Diese Steigerung der Abwehrfähigkeit manifestiert sich jedoch nicht durch das Immunsystem, sondern durch die Aktivierung von Genen, die bestimmte Enzyme produzieren. Es sind diese Enzyme, die freie Radikale im Nematoden während der Forschung inaktivierten. Daher raten die Studienautoren von der Einnahme von Grüntee-Extrakten oder Konzentraten ab, da diese giftig werden können. Hochdosierte Katechine hemmen die Mitochondrien so stark, dass es zum Zelltod kommt, der in der Leber besonders gefährlich sein kann. Wer diese Polyphenole in Überdosierung zu sich nimmt, riskiert, seine Organe zu schädigen. Während die meisten Catechine in japanischem Grüntee zu finden sind, enthalten auch andere Teesorten ausreichende Mengen dieser Polyphenole. Schwarzer Tee hingegen enthält einen deutlich geringeren Anteil, da diese durch den Fermentationsprozess weitgehend zerstört werden. Deshalb ist grüner Tee schwarzem Tee vorzuziehen, wie die Autoren dieser Studie behaupten.

Charlie hat viel um die Welt gereist und mehrere Kulturen kennengelernt. Er hat sein Bachelor Abschluss in Kommunikationswissenschaft an der Uni Duisburg-Essen absolviert und beschreibt sich als leidenschaftlichen Musikfan.