Welcher Kaminofen ist der richtige für Sie? 5 Kaufkriterien im Überblick
Sind Sie auf der Suche nach Möglichkeiten, Ihr Haus stilvoll, ökologisch und günstig zu heizen? Dann lohnt sich das Heizen mit Holz in Erwägung zu ziehen. Ein Kaminofen sorgt für wohlige Wärme im Winter und macht das Haus behaglich. Dabei gibt es inzwischen zahlreiche verschiedene Arten des Brennstoffs wie Scheitholz, Pellets und Holzbriketts, die relativ leicht verfügbar sind. Auch die Technik wurde in den letzten Jahren stark verbessert. Richtig betrieben erzeugen moderne Kaminöfen Wärme mit hohem Wirkungsgrad und geringen C02-Emissionen. Die Anlagen im Wohnbereich sehen nicht nur stilvoll aus, sondern bieten auch dank großer Glasscheiben ein imposantes Flammenbild.
Damit Sie aber die richtige Kaufentscheidung treffen können, sollten Sie sich vorher über die eigenen Wünsche im Klaren sein und genau wissen, welches Modell Ihre Bedürfnisse optimal abdecken würde. Bei der Auswahl stehen Ihnen übrigens auch unterschiedliche Online-Hilfen zur Verfügung, wie zum Beispiel dieser interaktiven Kaminofen Kaufberater. Damit Sie allerdings die technischen Daten und Details eines jeden Kaminofen-Modells auch richtig interpretieren können, geben wir Ihnen im Folgenden einige wertvolle Hinweise.
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Inhaltsverzeichnis
Raumgröße und Wärmeleistung
Die Grundlage für eine effektive Holzheizung ist die Bestimmung der erforderlichen Wärmeleistung in Bezug auf den zu beheizenden Raum. Die Leistung wird in Kilowatt (kW) gemessen und variiert zwischen 3 kW und 15 kW. Für genauere Bestimmungen müssen neben Raumgröße auch mehrere Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel Dämmung des Hauses, Anzahl der Fenster, Standort des Kaminofens etc. Gerade in Altbauten, bei mangelnder Dämmung oder bei großen Fensterflächen kann es nicht schaden, zur errechneten Holzleistung noch etwa 5 bis 10 Prozent hinzuzurechnen.
Eine grobe Einschätzung sieht so aus:
Um eine angenehme Raumtemperatur von etwa 25 Grad (bei Außentemperatur von 0 Grad) zu erreichen, benötigen Sie durchschnittlich 1 kW Leistung für jede 15 m³ Raumvolumen.
Bestimmen Sie die Länge, die Breite und die Höhe des Raumes und multiplizieren Sie die drei Werte. Ist ein Raum 10 m lang, 5 m breit und 2,5 m hoch, ergibt sich ein Gesamtvolumen von 125 m³.
Bei durchschnittlicher Isolierung wird dieser Wert durch 15 dividiert. Sie benötigen also einen Ofen mit 7 oder 8 kW Nennwärmeleistung. Je schlechter Ihr Raum isoliert ist, desto höher sollte eigentlich die kW-Zahl des Ofens ausfallen. In Altbauten wäre die ermittelte Heizleistung in diesem Fall 11 bis 12 kW. Bei guter Isolierung reicht auch eine Heizleistung von 4 bis 5 kW aus.
Dämmung | Raumvolumen m³ | Wunschtemperatur 25° / Außentemperatur 0° |
---|---|---|
Schlechte oder keine Isolierung (Altbauten) | m³ ÷ 10 | Nennwärmeleistung in kW |
Durchschnittliche Isolierung (Gebäude ab Bj. 1975) | m³ ÷ 15 | Nennwärmeleistung in kW |
Gute Isolierung (Neubauten) | m³ ÷ 25 | Nennwärmeleistung in kW |
Brennstoff und Brenndauer
Die vom Ofenhersteller zugelassenen Brennstoffe werden in der Regel in der Produktbeschreibung aufgelistet. Generell sind in Deutschland unbehandeltes Holz, Holzbriketts und Anzündhilfen zugelassen. Braunkohlebriketts dürfen nur verwendet werden, wenn der Kaminofen für Kohlenbrennstoffe geprüft ist. Gestrichenes, beschichtetes oder mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz ist für Holzöfen nicht erlaubt. Mehr über die geeignete Brennholz- und Brikettqualität können Sie in dieser Broschüre von TFZ lesen.
Im Prinzip können Sie alle Holzarten zum Heizen verwenden. Allerdings haben verschiedene Holzarten unterschiedliche Brennwerte. Je schwerer die Holzart, desto höher der Brennwert des Holzes. Wenn Sie mit leichtem Holz heizen, müssen Sie häufiger Brennholz nachlegen. Sie können übrigens leichte und schwere Holzarten gemischt kaufen. Das leichte Holz lässt sich leicht anzünden und die harte Holzart wird zum Langzeitheizen verwendet.
Muss der Kaminofen mit einer Brennstofffüllung mehr als 10 Stunden oder über Nacht brennen, achten Sie auf die Bezeichnung “Dauerbrand”. Dauerbrandöfen werden neben Scheitholz und Holzbriketts vornehmlich mit Kohle betrieben und können autark einen Raum über einen längeren Zeitraum heizen.
Die moderne Technik bringt eine bessere Effizienz mit sich
Der Wirkungsgrad gibt an, wie effizient der Kaminofen im Vollbetrieb arbeitet. Ein hoher Wirkungsgrad spricht für kostengünstiges und ökologisch sinnvolles Heizen. Denn es wird auch deutlich weniger Brennstoff verbraucht.
Zum Schutz der Umwelt müssen alte Kaminöfen bis Jahresende 2017 mit einem Spezialfilter nachgerüstet oder stillgelegt werden. Das droht Öfen generationsweise, denn strengere Vorgaben zur Effizienz und Schadstoffemission sind auch künftig vorgesehen. Die Ökodesign-Richtlinie empfiehlt ab 2022 ein Mindestwirkungsgrad von über 80 %.
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Verkleidungsmaterial
Moderne Kaminöfen werden hauptsächlich aus Stahl oder Gusseisen gefertigt. Eine Verkleidung kann allerdings die Wärmespeicherung und somit die Energieeffizienz verbessern. So bleibt der Raum auch länger warm. Dabei haben die verschiedenen Verkleidungen unterschiedliche Vor- und Nachteile. Speckstein und andere Natursteine zum Beispiel zeichnen sich durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit aus. Sie nehmen schnell viel Wärme auf, geben diese aber genauso zügig wieder ab. Keramik-Kacheln und Sandstein haben eine geringere Wärmeleitfähigkeit und brauchen länger bis sie voll erhitzt sind, geben aber entsprechend langanhaltend die Energie wieder ab.
Wir wissen, dass die Auswahl des richtigen Kaminofens für Ihr Zuhause keine einfache Aufgabe ist – hoffen aber, dass unser Ratgeber Ihnen um einiges geholfen hat. Je besser Sie als Kunde informiert sind, desto geringer ist die Gefahr, unschöne und womöglich teure Überraschungen zu erleben.