Vier Haustypen im Vergleich: Fertighaus, Massivhaus, Passiv- und Holzhaus

von Laura Klang
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Wer ein Haus bauen möchte, muss viele Entscheidungen treffen. Dazu gehört auch die Entscheidung für eine bestimmte Hausart. Ob Fertighaus, Massivhaus, Passiv- oder Holzhaus – alle Haustypen haben ihre Vor- und Nachteile. Die einen legen großen Wert auf Langlebigkeit, die anderen bevorzugen Häuser mit einer guten Ökobilanz. Bevor sich Häuslebauer für einen Haustyp entscheiden, sollten sie sich grundlegend über die verschiedenen Hausarten informieren.

Vor- und Nachteile – das Fertighaus als Zeitersparnis beim Hausbau

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Fertighäuser zeichnen sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad aus. Die Herstellung der Dach-, Decken- und Wandelemente findet in großen Produktionshallen statt, in denen Bauarbeiter auch Türen und Fenster sowie die Anschlüsse für Installationen und Elektrik vormontieren. Ein Fertighaus kann aus verschiedenen Materialien wie Stein-, Beton- und Holzelementen bestehen. Auf der Baustelle fügen die Arbeiter die Bauelemente meist innerhalb einer Woche zusammen.

Neben der sehr kurzen Bauzeit für den Rohbau zeichnen sich Fertighäuser durch eine gleichbleibende Qualität aus. Das ist ihrer standardisierten Bauweise zu verdanken. Zudem entfällt die Trocknungszeit, die bei Massivbauten fällig ist, da die Bauteile bereits trocken sind, wenn sie auf der Baustelle montiert werden. Ebenfalls praktisch: Bei vielen Herstellern gibt es die Möglichkeit, Musterhäuser vorab zu besichtigen. So können sich Häuslebauer mit eigenen Augen von der Qualität der Baufirmen überzeugen. Inspirationen finden sie aber auch in diesen kostenlosen Hauskatalogen.

Zeitgenössische Architektur

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Neben den Vorzügen eines Fertighauses gibt es auch Nachteile: Fertighäuser lassen sich zwar individuell gestalten, allerdings ist ihr Individualisierungsgrad nicht so hoch wie bei Massivhäusern. Fertiggebäude sind weniger langlebig als Massivhäuser und erzielen im Vergleich einen niedrigeren Wiederverkaufspreis. Auch in Sachen Hellhörigkeit kann dieser Haustyp aufgrund der leichteren Bauweise und den verwendeten Materialien meist nicht mit dem Massivhaus mithalten.

langlebige Massivhäuser

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Im Gegensatz zu einem Fertighaus wird ein Massivhaus auf der Baustelle Stück für Stück aufgebaut. Es besteht unter anderem aus Mörtel, Porenbeton oder Ziegelstein. Wenn schwere Steine wie Ziegel oder Kalksandstein verwendet werden, besticht ein es durch sehr gute Schall- und Brandschutzeigenschaften sowie durch hervorragende Wärmespeicherfähigkeiten. Beim Errichten eines Massivhauses verwenden Bauherren hauptsächlich natürliche Materialien. Dies beeinflusst das Raumklima positiv: So kann das Haus Wasserdampf hervorragend absorbieren und wieder freigeben. Darüber hinaus lassen sich Massivhäuser sehr individuell gestalten – vom einfachen Reihenhäuschen bis hin zum exklusiven Architektenhaus ist alles möglich. Die größten Vorteile sind jedoch die Langlebigkeit mit bis zu 100 Jahren und die Wertbeständigkeit.

langlebige und wertbeständige Investition 

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Wer ein Massivhaus bauen möchte, muss geduldig sein. Anders als beim Fertighaus dauert der Bau durchschnittlich acht Monate. Nach dem Einbringen von Estrich, Putz und weiteren nassen Materialien ist zudem Zeit für das Trocknen einzuplanen. Für die Bodenplatte beträgt diese Zeit beispielsweise circa drei Tage, der Unterputz benötigt etwa zwei Wochen und der Estrich sogar einen Monat, um ausreichend durchzutrocknen.

Nachhaltig wohnen im modernen Holzhaus

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Die eingesetzten Materialien - Holzbalken und Kalkstein, harmonieren mit der Umgebung und sorgen für gemütliche Atmosphäre im Innen und Außenbereich.

Ob Block-, Fachwerkhaus, kanadisches, amerikanisches oder Schwedenhaus – Holzhäuser haben viele Gesichter. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Ihre tragende Konstruktion und ein Großteil des Hauses bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Daher sind Holzhäuser viel leichter als Massivhäuser und stellen weniger Ansprüche an die Tragfähigkeit des Fundaments. Darüber hinaus sind reine Holzhäuser schneller beziehbar, denn es ist keine Trocknungszeit für den Rohbau nötig. Wer beim Hausbau ausschließlich zertifizierte Materialien nutzt, die ohne bedenkliche Kleber, Leime und chemische Holzschutzmittel auskommen, darf ein schadstofffreies Haus sein Eigen nennen. So ist dieser Haustyp besonders für Allergiker empfehlenswert. Da Holz atmet, ist dieses Haus für ein gutes Raumklima bekannt. Das größte Plus des Holzhauses ist jedoch seine ökologische Nachhaltigkeit: Die Dämmwirkung von Holz eignet sich perfekt für energieeffizientes Bauen.

Es verspricht ökologische Nachhaltigkeit

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Der Pflegeaufwand eines Holzhauses ist allerdings etwas höher als bei anderen Haustypen – zumindest, wenn es nicht verkleidet oder verputzt ist. In diesen Fällen muss es regelmäßig gegen Schädlinge und Schimmel auf Holz behandelt werden. Auch die Witterung setzt Holzhäusern zu. Aus diesem Grund ist es wichtig, hochwertige Hölzer zu verwenden. Wer sein Haus aus Lärchen-, Zedern-, Eichen- oder Tannenholz baut, kann mit einer Lebensdauer rechnen, die den 100 Jahren eines Massivhauses gleichkommen. Allerdings sind Holzhäuser anfällig für Feuchtigkeitsschäden. Deshalb benötigen sie große Dachüberstände und Ablaufleisten für Regenwasser. Zum Erdreich hin müssen sie gut abgedichtet werden. Wer sich an Hausgeräuschen stört, sollte kein Holzhaus bauen: Denn Holz dehnt sich je nach Witterung aus oder zieht sich zusammen, was knarrende Geräusche zur Folge hat. Dies sollten Bauherren auch beim Einbau von Leitungen, Rohren und Wänden berücksichtigen.

Passivhaus spart Energie und schont die Umwelt

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Seit der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist eine energiesparende Bauweise Pflicht. Viele Häuslebauer setzen noch eins oben drauf und übertreffen die Vorgaben der EnEV, indem sie ein Passivhaus bauen. Nach den Vorgaben des Passivhaus Instituts in Darmstadt gelten folgende Rahmenbedingungen für Häuser dieser Art:

• Der Energiekennwert für Heizwärme darf maximal bei 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegen, die Heizwärmelast darf nicht höher als zehn Watt pro Quadratmeter sein.
• Das Haus muss nahezu luftdicht sein.
• Die Anlagen im Gebäude dürfen kaum Energie verbrauchen, sodass der Energiekennwert der gesamten Primärenergie, inklusive Haushaltsstrom, bei maximal 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt.

Energieeffizientes Bauen

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Der größte Vorteil des Passivhauses ist also, dass die Bewohner fast unabhängig von den Energieversorgern und deren Preisen sind. Da Passivhäuser mit einer Belüftungsanlage ausgestattet sind, ist eine gute Luftqualität ohne Staub und Pollen garantiert. Zudem ist dank der Lüftung das Risiko für Schimmelbefall und Feuchtigkeitsschäden äußerst gering. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bewohner auf eine herkömmliche Heizung verzichten können, weil Bauweise und Dämmung ganzjährig Temperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius ermöglichen. Kurzum: Das Passivhaus hat eine gute Ökobilanz und geringere Betriebskosten als ein konventionell gebautes Gebäude.

Allerdings sind die Baukosten bis zu zehn Prozent höher als bei Häusern, die lediglich die Standards der EnEV erfüllen. Häuslebauer müssen auch mit architektonischen Einschränkungen rechnen: Ein Passivhaus funktioniert bei kompakter Bauweise am besten. Das ist jedoch vielen Häuslebauern zu einförmig, weshalb sie auf eine bessere Funktionsweise beziehungsweise auf ein Passivhaus verzichten. Obwohl ein Passivhaus per se umweltfreundlich ist, so ist es die Herstellung einiger Dämmstoffe nicht. Wer zu umweltfreundlichen Dämmstoffen wie Hanf, Flachs oder Schafwolle greifen möchte, muss teilweise mit einem doppelt so hohen Preis für das Material rechnen.

Es ist schwer zu sagen, welche Variante die richtige ist. Da hat jeder Bauherr eigene Prioritäten. Häuslebauer sollten sich die Vor- und Nachteile genau vor Augen führen und entscheiden, ob neben den Kosten eine gute Ökobilanz, Zeitersparnis oder Langlebigkeit entscheidend ist.

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