Brutalismus Architektur in Portugal: Ein rundes Einfamilienhaus aus Beton
Die Brutalismus Architektur, eine Erinnerung an die Nachkriegszeit in Europa, erlebt in den letzten Jahren ein Comeback. Die raue Schönheit der Betongebäude, die in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts populär waren, fasziniert die Architekten und die Bauherren neu. Der Begriff “Brutalismus” leitet sich aus dem französischen Wort “brut” (Sichtbeton) ab. Seine graue Farbe in Kombination mit der einfachen Konstruktion machen den Reiz der brutalistischen Häuser aus. Wir führen Sie auf eine virtuelle Reise nach Portugal und zeigen Ihnen ein Einfamilienhaus, das nach den Bauprinzipien der brutalistischen Architektur errichtet wurde.
Die Brutalismus Architektur fasziniert mit ihrer rauen Schönheit
Die brutalistische Architektur wird oft mit Minimalismus verwechselt. Dabei haben die beiden Architekturstile nichts gemeinsam. Der Brutalismus wurde in den sechziger Jahren zum architektonischen Phänomen. Die Vertreter dieses Baustils erstrebten eine geistige Befreiung durch eine ausdrucksstarke Bauweise. Beton kam dabei reichlich zum Einsatz, zum einen, weil das Material auf die Industrialisierung hinwies, zum anderen, weil es dem Gebäude einen rauen Look verlieh. Für die Anhänger des Baustils war “roh” mit “ehrlich” gleichzustellen. Die brutalistischen Gebäude erstellten spannende Kontraste zu den Biedermeier-Bauten.
Mit der Zeit wiesen die brutalistischen Gebäude einige Mängel auf: Sichtbeton ist ein Material, das weniger zum Einsatz im Freien geeignet ist. Er ist für Algenbewuchs stark anfällig, Schnee und Regen hinterlassen Spuren und mit der Zeit bilden sich Risse. Deswegen geriet der Brutalismus Anfang der neunziger Jahren in Vergessenheit.
Erst vor ein paar Jahren erinnerten sich die Architekten an den einmal so populären Baustil. Inzwischen sind die Materialien, die bei dieser Bauweise zum Einsatz kommen, verbessert worden. Die minimalistischen Häuser zeigten das Potenzial des Betons. Kein Wunder, dass die meisten Minimalisten wieder seine raue Schönheit für sich entdeckt haben.
Beton ist natürlich nicht das einzige Material, das zum Einsatz kommt. Glas und Metall werden auch gerne verwendet. Weniger bis gar nicht verwendet werden dagegen Naturmaterialien wie Holz oder Stein. Was den Baustil angeht, da sind der Fantasie des Architekten keine Grenzen gesetzt. Heute präsentieren wir Ihnen ein Haus in Portugal, das zum Beispiel die Form eines Sechsecks hat. Das moderne Kunstwerk wurde vom Double O Studio errichtet und befindet sich in Aroeira, Portugal.
Brutalistisches Einfamilienhaus mit Pool auf dem Dach
Die Lage des Hauses ist sehr günstig – es ist von hohen Pinienbäumen umgeben und dadurch vor Fremdblicken abgeschirmt. An diesem Ort ist man zudem nur eine kurze Autofahrt vom Atlantischen Ozean entfernt. Die Architekten von Double O Studio wollten ein Haus mit geringem CO2- Fußabdruck bauen. Die ursprüngliche Idee war, das Haus einzugraben. Aufgrund des Terrains und des hohen Sandanteils der Erde haben sie sich schließlich dagegen entschieden.
Stattdessen bauten sie ein Haus in Form eines Sechsecks mit drei Innenhöfen. Im Unterschied zu minimalistischen Bauten blicken fast alle Räume zu einem Innenhof. Es gibt keine Fernblicke und sobald man das Haus betritt, ist es kaum möglich die Natur zu bestaunen. Die Bewohner haben nur nach oben zum Himmel den Blick frei. Die zahlreichen Öffnungen im Dach lassen reichlich Sonnenlicht in den Innenbereich und kreieren ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten. Zudem erstellten die Architekten einen nahtlosen Übergang zwischen den einzelnen Räumen. Die weichen Rundungen des Wohnbereichs und der Bäder schaffen spannende Kontraste zu den eckigen Formen der Schlafzimmer und des Treppenhauses.
Die Bauherren und ihre Gäste können die schöne Landschaft auf dem Dach bestaunen. Ein Pool lädt zur Abkühlung an heißen Tagen ein. Da es übrigens in Portugal kaum regnet und die Luftfeuchtigkeit sehr niedrig ist, kann der Beton deutlich länger halten. Daher haben sich die Architekten entschieden, das Haus komplett aus Beton zu errichten. Draußen blieb es unbehandelt, innen wurden mehrere Wände als Akzent verputzt und weiß gestrichen.
Begleiten Sie uns auf einen virtuellen Rundgang durch die Villa im brutalistischen Stil.
Weiße Küche im Retro Stil
Die Betonwände, das Treppenhaus mit Metallgeländern und die verputzten Wände bilden ein brutalistisches Ensemble
Dachfenster lassen Sonnenlicht ins Haus
Außen gibt es kaum Fenster
Fast alle Räume blicken zu einem der drei Innenhöfe
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Runde Außentreppe aus Beton
Einer der drei Innenhöfe
Die Hausbewohner haben nur zum Himmel einen freien Blick
Das Haus hat mehrere Balkons, die ebenfalls zu den Innenhöfen blicken
Große Schiebetüren aus Glas in den Schlafzimmern
Nahtloser Übergang zwischen den verschiedenen Räumen
Nur die Wohnräume im Erdgeschoss blicken zum Wald
Die Privaträume wie Bäder, WC und Schlafzimmer blicken zum Innenhof
Eingebaute Kleiderschränke ohne Griffe im Schlafbereich
Das Badezimmer hat eine Duschkabine mit Glaswand
Gäste-WC im Erdgeschoss
Das Gebäude ist rund
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Ein Projekt von Double O Studio