Mittelalterliche Frisuren – 15 prunkvolle Looks und aufwendige Flechtfrisuren
Die zarte und seidige Struktur des Haares hat die Menschen schon immer fasziniert. Unzählige Aberglauben, Mythen und Legenden ranken sich darum. In der Vergangenheit wurde die Haarlänge mit gesellschaftlicher und religiöser Bedeutung verbunden. Den heutigen Frauen ist es immer noch sehr wichtig, wie sie ihre Haare am besten zur Geltung bringen können. Für besondere Anlässe oder Motto-Partys sind mittelalterliche Frisuren beliebter denn je. Sie zeichnen sich durch viele Flechtakzente und aufwendige Details. So ergibt sich eine Fülle von Ideen, deren Umsetzung ein wenig Geschick bedarf. Dabei entsteht immer etwas Neues und keine Frisur sieht wie eine andere gleich aus.
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung der Haare im Mittelalter
Dem Haar gaben die mittelalterlichen Menschen eine sehr große Bedeutung. Es war ein Symbol von Kraft und Autorität und als größte Erniedrigung galt, das Haar zu verlieren. Sowohl Frauen als auch Männer trugen ihre Haare lang. Die Könige hatten lange Haare und Bart und die Adlige unter ihrer Autorität trugen sie kürzer. Bei Kämpfen banden sie sie in ein Knoten auf dem Kopf hoch, um größer und schrecklicher zu erscheinen. Den Frauen gingen die Haare bis zu den Knien, manchmal sogar länger. Die Sklaven und die Gefangene waren rasiert als ein Zeichen von Unterwerfung. Die Katholische Kirche übte einen großen Einfluss, wie Männer und Frauen aussehen sollten. Zum Beispiel Männer mussten ihre Bärte rasieren, um bessere Christen zu werden und die Frauen mussten einen Schleier tragen.
Mittelalterliche Frisuren für Männer
Bei Männern im Mittelalter waren die kurzen Haare alles andere als ein Zeichen für Freiheit. Sie wurden gezwungen, eine echte Hierarchie nach der Haarlänge aufzubauen. Als vollkommene Disqualifikation galt das Schneiden von den Haaren. Nur die Priester im Kloster trugen die sogenannte Tonsur, bei der der obere Teil des Kopfes rasiert wurde. Die “Pagenfrisur“ wurde damals sehr populär. Dabei war das Haar über den Ohren bis zum Nacken gekrümmt und mit einem Pony auf der Stirn. Das ganze Gesicht wurde ordentlich rasiert.
Nur wer eigenes Land besaß oder adelig war, konnte seine Haare wachsen lassen. Jahrhunderte später galt als ein besonderes Zeichen, eine Perücke mit einem langen Zopf zu tragen. Und im Spätmittelalter wurden die Frisuren des Adels noch ausgefallener und zu kunstvollen Gebilden geflochten, die mit Haarnetz in Form gehalten wurden.
So sahen die Haare von Frauen aus
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Bis 11. Jh. trugen die Frauen ihre Haare sehr lang – bis zu den Knien oder länger. Meistens waren sie in zwei lange Zöpfen an den Seiten gebunden oder in Knoten gefesselt. Die Stirn galt zu dieser Zeit als ein wichtiges Teil des Gesichts und sie blieb unbedeckt. Sie wurde mit wertvollem Schmuck, Blumen oder Haarbändern geschmückt, aber nie mit Haaren. Sogar die Haare darum wurden häufig rasiert, damit die Stirn größer erschien.
Die verheirateten Frauen mussten ihre Haare gebunden tragen und mit einem Schleier bedecken bzw. mit einer Rise (eine flache Haube aus Baumwollstoff, die Haare, Kopf, Ohren und Hals versteckt). Denn die Haare galten als ein Besitz des Mannes und wurden als verführerisch empfunden. Zu dieser Zeit war die populärste Frisur ein Zopf in ein Knoten gebunden oder zwei, die über die beiden Ohren mit einem goldenen oder seidenen Band festgehalten wurden. Diese blieb aber meistens unter einer Bedeckung und für die Öffentlichkeit unsichtbar.
In dieser Periode trugen die Frauen große Hüte und Bonete, als sie zur Kirche gingen oder öffentliche Plätze besuchten. Das öffentliche Zeigen von Haaren war unüblich und als unangemessen und respektlos empfunden. Trotzdem sollte das Haar gepflegt und gesund gehalten werden. In einem Buch für Gesundheit und Körperpflege gab es Empfehlungen und Rezepte für Haarpflege. Mit speziellen Formeln wurde das Färben von Haaren möglich – zum Beispiel in Blond mit Erdnüssen und Alaun.
Alle adligen Frauen trugen ihre Haare sehr lang. Im 13. oder 14. Jh. flochten sie sie in 3 oder 4 Zöpfe, die sie am Hinterkopf festhielten und mit Schmuckstücken verzierten. Diese aufwendigen Frisuren brauchten natürlich Stunden. Mittlerweile ist das, was ursprünglich nur im Frauen-Schlafzimmer und in einem sehr kleinen Kreis stattfand, zu einer Art Berufung herangewachsen.
DIY Frisuren vom Mittelalter inspiriert
Da die Frauen im Mittelalter ihre Haare sehr lang trugen, sind die meisten mittelalterlichen Frisuren eher für eine lange Mähne geeignet. Das lange Haar wird in der Mitte geteilt und jede Seite zu einem einzelnen langen Zopf geflochten. Nun wird der Zopf zu einer Art Dutt oder Schnecke über dem Ohr aufwickelt. Schließlich wird eine oder mehrere Haarnadel zur Befestigung verwendet.
Ähnlicherweise werden zwei Zöpfe auf den beiden Seiten geflochten und dann über dem Kopf zusammenlaufen gelassen. Dazwischen kann eine goldenes Netzgitter befestigt werden.
Grundsätzlich war es für adlige Damen unüblich mit langem, frei fallendem Haar in die Öffentlichkeit aufzutreten. Für den Alltag bevorzugten sie meistens, auf schlichte lange Zöpfe oder eine unkomplizierte Variation des Widderhornstils zu setzen. Zum Akzent kam ein Reif oder ein Diadem dazu.
Frauen haben sich von jeher ihre Haare mit Bändern, Perlen, Tüchern und anderen geschmückt. Unverheiratete Mädchen schmückten ihre Haare mit Edelsteinen, künstlichen Blumen aus Gold und Juwelen.
Mittelalterliche Frisuren zum Selbermachen
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Mittelalterliche Frisuren sind in vielen unterschiedlichen Varianten möglich und gelten vor allem als sehr prunkvoll und aufwendig. Trotzdem ist es möglich, sich selbst eine schöne Flechtfrisur im mittelalterlichen Stil zu machen. Mit ein wenig Geduld und ein paar Tricks, die wir demnächst verraten, wird eine sehr komplex wirkende Flechtfrisur leicht gezaubert. Wir stellen hier eine sehr einfache Anleitung vor.
Haare flechten – Anleitung für lange Haare
Auf den ersten Blick erscheint diese mittelalterlich inspirierte Flechtfrisur sehr komplex zu sein. Wenn man sich aber die Anleitung genauer anschaut, bemerkt man bestimmt, dass eigentlich nur ein Zopf geflochten wird. Der Rest des Haares wird einfach gedreht und in diesem Zopf eingefügt, dann vielleicht mit Haarnadeln dezent befestigt.
Damit die Frisur länger hält, empfiehlt sich auch hier wie bei anderen aufwendigen Haarstylings, die Haare mindestens einen Tag davor zu waschen. Um den lockeren Look und gleichzeitig eine gute Haftung zu erreichen, sollte eine griffige Haarstruktur vorhanden sein. Hierfür kann man leichte Wellen ins Haar bringen, wenn es nicht natürlich lockig bzw. wellig ist.
Geflochtene Details für kurze Haare
Bei schulterlangen oder kurzen Haaren ist es schwer möglich, mittelalterliche Frisuren zu kreieren, denn sie eine bestimmte Haarlänge benötigen. Geflochtene Details und Akzente, die sehr edel und mittelalterlich anmuten, lassen sich mit ein wenig Geschick jedoch selber machen.