Der brasilianische Designer Oskar Metsavaht hat die Fischhaut von dem Arapaima-Fisch aus den amazonischen Flüssen und Seen durch Umwandlung für nachhaltige Kleidung in Form von Bekleidungsstücken und Modeaccessoires wiederverwendet. Der Designer entwickelte das Material als Alternative zu traditionellem Rindsleder, dessen Herstellung umweltschädlich ist. Die Viehzucht ist eine der Hauptursachen für die Abholzung des Amazonas-Regenwalds.
Nachhaltige Kleidung für bessere Umwelt
Der Arapaima-Fisch ist seit Jahrhunderten ein Grundnahrungsmittel unter den Menschen im Norden Brasiliens. Jedoch entsorgen sie die Haut, nachdem sie den Fisch gegessen haben. Metsavaht, Gründer der brasilianischen Modemarke Osklen, entschied sich aus diesem Grund dafür, die verschwendete Fischhaut für neue, luxuriöse aber nachhaltige Kleidung, mit einer Reihe von Konfektion wie Jacken und Accessoires wie Handtaschen zu nutzen, die Ästhetik und Ethik vereinen. Der Designer glaubt, dass dieses Material als Lederersatz viel umweltfreundlicher als Rindsleder selbst ist.
Die Arapaima-Haut ist also nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch dünner, weicher und somit entsprechend viel flexibler als herkömmliches Leder. Das Material eignet sich aus diesem Grund für Artikel, die viel Gebrauch machen.
Osklen kauft außerdem die Fischhäute ausschließlich von Gemeinden, die mit nachhaltig bewirtschafteten Fischereien zusammenarbeiten. In diesen darf man die Fische erst ab einer bestimmten Größe von über 1,5 Metern fangen. Nur 20 Prozent der Fischsorten dürfen dabei aus jedem See oder Fluss entnommen werden.
Vielseitige Wiederverwendung von Fischhaut
Die Fischhäute können wie Leder verarbeitet werden, damit kann man zahlreiche Arten von Modeartikeln herstellen. Der Fisch wird dann zu einer Gerberei transportiert, wo die Haut verarbeitet, behandelt und an die Lieferanten von Osklen geliefert wird. Dort verarbeitet man das Material entsprechend zu einem Luxusleder für die Herstellung von Schuhen, Brieftaschen, Damentaschen und anderen Artikeln.
Das Designerteam glaubt, dass es überall in der Welt schon genug Abfall vorhanden ist, und der Mensch schon fast keinen mehr davon bewältigen kann. Außerdem hat es keinen Sinn, Produkte aus neu gewonnenen Materialien herzustellen, wenn man schon über ausreichende Alternativen verfügt. Wir nutzen die Ressourcen des Planeten bis an die Grenzen, während wir bereits vorhandene Materialien und Nebenprodukte finden und wiederverwenden können, anstatt sie wegzuwerfen.
Die Marke sieht auch die Umwidmung der Fischhaut als positive soziale und ökologische Wirkung. Das Material wird von lokalen Handwerkern handgefertigt, so dass zusätzliche Arbeitsplätze und Einkommen für die Fischer und ihre Familien, die nicht nur das Fleisch verkaufen, sondern auch die Haut verkaufen können, geschaffen werden.
*Designer-Webseite