Billig, aber um welchen Preis? Die Wahrheit über China-Plattformen

Erfahren Sie, warum Sie gegenüber den bekannten großen Billig-Sellern aus Asien immer eine gehörige Portion Vorsicht an den Tag legen sollten.

von Ramona Berger
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Es ist kaum möglich, sich ihnen zu entziehen – schon deshalb, weil allein die Videoplattformen des Netzes voll von ihrer Werbung sind. Die Merkmale sind stets ähnlich: Gigantische Produktvielfalt, unheimlich günstige Preise, meist noch atemberaubende Rabatte und oft kostenloser Versand, obwohl das Unternehmen in Asien angesiedelt ist, fast immer in der Volksrepublik China.

Mit diesen Merkmalen haben sich einige Häuser zu den erfolgreichsten Handelsplattformen der bisherigen Menschheitsgeschichte hochgearbeitet. Doch ganz gleich, ob Sie dort eine Smartwatch für 15 Euro oder ein Abendkleid für weniger als den Gegenwert eines Getränks im Restaurant finden können – hinter den sagenhaften Preisen und der Produktvielfalt verbergen sich oft hohe Folgekosten für Sie und viele andere.

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1. Shoppen für Peanuts: Das Prinzip der Billighändler

Bei den Unternehmen, von denen wir hier sprechen, gibt es prinzipiell nur wenige exklusive Produkte; sprich solche, die nur dort angeboten werden. Tatsächlich ist vieles ebenso woanders erhältlich, wenigstens bei Online-Händlern, wenngleich manchmal unter anderen Markennamen – aber sehr häufig teurer.

Stellt sich die Frage: Wie schaffen diese Häuser es, dermaßen niedrige Preise zu offerieren? Die zentrale Antwort ist die Anwendung eines sehr alten Handelsprinzips. Diese großen Billig-Shops haben schlicht kein „Bindeglied“, das zwischen ihnen und den jeweiligen Produktherstellern liegt. Vielmehr sind sie sozusagen eine Plattform, auf der die Hersteller ihre Waren direkt feilbieten können. Schematisch sieht das folgendermaßen aus:

Hersteller → Billig-Seller → privater Endverbraucher

Indem man einen solchen Weg des direkten Vertriebs wählt, fällt der kostentreibende Zwischenhändler weg – er arbeitet schließlich nicht umsonst, sondern muss ebenfalls Gewinn machen.

Bei vielen anderen Händlern on- und offline hingegen zeigt sich dieses Schema:

Hersteller → Großhändler → einzelne Seller → privater Endverbraucher

Das ist der Hauptgrund, warum Sie dort zwischen Wanderstiefeln für 13 und Wohnzimmersesseln für 19 Euro Preise vorfinden, die teilweise einfach nur abstrus wirken – selbst wenn man die oftmals noch beträchtlichen Rabatte außenvorlässt. Allerdings gibt es noch mehr Gründe für die niedrigen Preise:

  • Es handelt sich in aller Regel ausschließlich um No-Name-Ware. Dadurch entfallen sämtliche mit Markenprodukten verbundenen Kosten – wobei häufig die Qualität leidet.
  • Die dahinterstehenden Hersteller produzieren riesige Stückzahlen und verkaufen auf der Plattform oft buchstäblich in die ganze Welt. Das ermöglicht eine Reduzierung der einzelnen Preise.
  • Die gesamte Fertigung sowie der Bezug der Rohstoffe finden in Asien statt, meistens in China. Entsprechend niedrig sind bereits die Basiskosten.

Einfach gesprochen: Auf diesen Plattformen wird so extrem viel sowieso günstig Produziertes verkauft, dass die Umsätze und Gewinne durch die schiere Masse entstehen. In der Praxis kommen noch einige andere Gründe hinzu, die ebenfalls an den niedrigeren Kosten beteiligt sind. Damit sind wir aber bereits bei den Punkten, die für Sie als Verbraucher nachteilig sein können.

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2. Unklare Produktionsbedingungen

Auf der ganzen Welt gibt es in vielen Staaten Regularien, die bei unterschiedlichsten Produkten gewisse Mindeststandards gewährleisten sollen. Primär dienen diese der Sicherheit des Kunden. So existiert beispielsweise ein weltweiter Richtlinienkatalog für alles, was im weitesten Sinn mit Arzneien, Lebens- und Futtermitteln sowie Kosmetika in Kontakt kommt. Diese sogenannte Good Manufacturing Practice floss in vielen Ländern in nationale Gesetzgebungen ein – in Deutschland in die Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung. Dadurch sind nicht zuletzt Verpackungsmaterialien und Druckfarben betroffen.

Ähnliche Vorgaben existieren bezüglich der bekannten CE-Kennzeichnung. Sie weist auf Konformität mit europäischen Normen rund um Produktsicherheit sowie Gesundheits- und Umweltschutz hin. Daneben gibt es zahlreiche andere Standards bis hin zu Richtlinie zur elektromagnetischen Verträglichkeit. Sie stellt beispielsweise sicher, dass funkende Geräte nur auf freigegebenen Frequenzen arbeiten und keine anderen Geräte stören können.

Doch egal, welche dieser vielen Normen und Vorgaben man heranzieht – für viele Hersteller, die auf besagten Billigplattformen verkaufen, sind sie oftmals nur „Schall und Rauch“. Dabei lässt sich ein Muster beobachten:

Hinzu kommt noch etwas, das der massenhaften Herstellungspraxis zu günstigsten Preisen geschuldet ist: Qualitätskontrollen, sofern sie überhaupt stattfinden, werden höchstens stichprobenartig vorgenommen. Mutmaßlich kommen auf den Plattformen sogar Ausschusswaren vor. Also solche, die aus irgendwelchen Gründen nicht gut genug für die Lieferung an einen Firmenkunden waren und deshalb jetzt zu günstigsten Preisen direkt an den Endverbraucher verkauft werden.

Ergänzt wird das Ganze oft um einen katastrophalen bis nicht existenten Kundenservice. Dementsprechend häufen sich Klagen über nicht eingetroffene oder schadhafte Produkte sowie erhebliche Schwierigkeiten, etwas zurückzuschicken und/oder sein Geld zurückzuerhalten.

Und das sind nur die Dinge, die Sie als Verbraucher direkt betreffen. Problematisch ist die Situation außerdem für die Menschen, welche die Produkte herstellen. Angesichts so niedriger Preise kann schlichtweg nichts für faire Löhne und sichere, humane Arbeitsbedingungen übrigbleiben.

Natürlich, wer bei diesen Shops etwas bestellt, der erwartet in den seltensten Fällen, für so geringe Preise hochwertige, langlebige (Marken-)Produkte zu erhalten. Allerdings sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass die Ware mitunter nicht einmal diesen geringen Preis wert ist.

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3. Förderung von Überkonsum

Die Marketing-Strategien dieser Plattformen ähneln sich verblüffend. Mit allerlei Kniffen, auf die wir weiter unten in diesem Text noch gesondert eingehen, sollen Kunden dazu gebracht werden, möglichst viel und oft zu kaufen. Damit sind die Billig-Seller zwar nicht allein, aber sie stellen dennoch einen Gipfel dieser Arbeitsweise dar.

Zusammen mit der vielfach zweifelhaften Qualität sorgt das für eine erhebliche Steigerung des ohnehin ausufernden Überkonsums. Mit anderen Worten: Die Plattformen bringen Kunden dazu, in rauen Mengen Dinge zu kaufen, die sie nicht benötigen und die vielfach aufgrund der mangelhaften Qualität nicht länger in Gebrauch sind, als es gedauert hat, die Ware von China ins Zielland zu verfrachten. Zudem schwingt vielfach die unausgesprochene Botschaft mit, es sei völlig in Ordnung, gedankenlos zu konsumieren und wegzuwerfen.

In einer Welt, die sowieso schon unter einer erschreckenden Vergeudung von Rohstoffen und Energie leidet und in der die Müllberge längst nicht mehr fassbare Abmessungen angenommen haben, sehen viele darin nicht weniger als die Antithese zu allem, was nicht nur Klima- und Umweltschützer seit Jahrzehnten predigen.

Wohl darf man darüber streiten, ob es unmoralisch ist, bei diesen Firmen zu kaufen. Fest steht allerdings, dass es sehr viele Menschen tun. Allein bei der jüngsten dieser chinesischen Plattformen werden mutmaßlich tagtäglich 200.000 Pakete nur nach Deutschland versendet. Vielfach werden die Lieferungen sogar absichtlich aufgeteilt, um über die somit reduzierten Produktwerte pro Paket zollrechtliche Regularien zu unterlaufen.

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4. Mutmaßlich subventionierte Konkurrenzkämpfe

Die meisten dieser Plattformen und die dahinterstehenden Hersteller operieren von China aus. Also ein Land, das nicht gerade für Transparenz bekannt ist. Daher sind nicht zuletzt die Details der geschäftlichen Hintergründe selbst für Profis vielfach ein Mysterium.

Ein Vorwurf steht dabei jedoch immer wieder im Raum: Subventionen. Vom chinesischen Staat ist längst bekannt, dass er verschiedene Wirtschaftszweige massiv mit staatlichen Mitteln unterstützt. Das ermöglicht es, Preise zu offerieren, die bei einem rein marktwirtschaftlichen Operieren niemals ein kostendeckendes Geschäft ermöglichen könnten.

Ob und wie es bei den Billig-Sellern geschieht, ist nicht bewiesen. Allerdings würden Subventionen vieles rund um die Produktpreise erklären, was Experten bislang noch ein Rätsel ist. Warum wir diesen Punkt anschneiden, hat einen guten Grund:

  • Solche Praktiken sind außerhalb Chinas höchstens in einem erheblich geringeren Maß bekannt – wenn überhaupt.
  • Dadurch haben die wenigen Konkurrenten dieser Plattformen spürbare Wettbewerbsnachteile. Schlichtweg, weil sie solche Preise nicht halten können.

Das sollte den Konsumenten keinesfalls egal sein. Denn es droht mittelfristig das, was der Online-Handel im Gesamten bereits mit dem stationären Handel getan hat – ein großmaßstäbliches Verkümmern des Angebots, weil die Zahl der Händler immer geringer wird.

Sofern die Plattformen tatsächlich subventioniert werden, hat das zudem nichts mehr mit fairem Wettbewerb zu tun. Es ist schlichtweg ein aggressives Ausschalten von Konkurrenten mithilfe einer Unterstützung, die diese nicht erhalten können.

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5. Höchst bedenkliche Marketingmethoden

Seitdem solche Plattformen aufkamen, laufen weltweit Verbraucherschützer dagegen Sturm – teils sogar mit staatlicher Rückendeckung. Erst kürzlich (November 2024) hat beispielsweise die EU-Kommission ein Verfahren gegen eines der Häuser eröffnet. Unter anderem soll dabei untersucht werden, inwieweit bestimmte Marketingpraktiken potenziell süchtig machen können.

Wie das Verfahren ausgeht, ist zum aktuellen Zeitpunkt offen. Schaut man sich jedoch die typischen Praktiken derartiger Plattformen an, lässt sich Kritik definitiv nicht von der Hand weisen:

  • Hinweise darauf, wie viele andere Kunden ein bestimmtes Produkt bereits im Warenkorb haben – verbunden mit Calls to Action, die zur Eile mahnen.
  • Durchgestrichene höhere Preise, die vielfach bloß willkürliche Werte sind, damit der tatsächlich aufgerufene Preis niedriger erscheint.
    Massive Gamification, insbesondere der Apps, um Kunden möglichst lange zu binden und dadurch neben dem Produktverkauf weitere Umsätze durch Werbung zu generieren. Das Prinzip nennt sich Retail Media und ist nicht nur auf diese Plattformen beschränkt, sondern derzeit dabei, global ein neuer Mega-Marketingtrend zu werden.
  • Weitere Gamification in Form von Mini-Spielen, in denen Kunden in Glücksspielmanier Rabatte „gewinnen“ können.
  • Verleitung der Kunden dazu, neue Kunden zu werben, wodurch sich die Plattformen dem Vorwurf gegenübersehen, regelrechte Schneeballsysteme zu sein.
  • Gezieltes „Endlos-Scrollen“, bei dem eine nicht endende Flut immer neuer Produkte gezeigt wird.
  • Verschiedene Formen von Blitz-Angeboten und -Rabatten, die teils nur für kurze Zeit gültig sind.

Kurzum: Alles auf diesen Plattformen zielt darauf ab, jeden Besucher auf verschiedene Arten zu manipulieren – mehr noch als es die üblichen Kniffe von Marketing bzw. Werbung vermögen. Die gesamte Gestaltung ist sehr geschickt darin, unzählige psychologische Tricks anzuwenden, um Kunden nicht nur allgemein zu mehr Käufen zu verleiten, sondern auch zu Käufen von Dingen, die sie weder suchen noch brauchen.

Dazu kommt das massive Nutzen von jungen Influencern. Diese stellen nicht einfach nur Produkte der Plattformen vor, wie man es seit Jahren schon kennt. Vielmehr kommen darin stets erneut Rabatte ins Spiel – womit die Seller gleichzeitig perfekt messen können, welcher Influencer die meiste Wirkung entfaltet.

Wie schon beschrieben: Vieles hiervon kennen Sie durchaus auch von anderen On- und Offline-Händlern. Die Billig-Plattformen treiben es jedoch in jeglicher Hinsicht auf die Spitze. Da kommt unweigerlich die Frage auf, warum Staaten nichts dagegen unternehmen.

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6. Unterlaufen von diversen Gesetzen

Allein die EU und Deutschland haben verschiedene Gesetze erlassen, die eigentlich solche Giganten im Zaum halten sollen. Beispielsweise:

  • Schutz von Verbrauchern gegen manipulative Werbepraktiken
  • die Notwendigkeit, Zölle und/oder Steuern zu zahlen
  • die schon angesprochenen Produktsicherheitsvorgaben

Das Problem daran: Aus verschiedenen Gründen greifen solche Regularien entweder nicht oder werden von den Plattformen geschickt unterlaufen. Etwa durch das erwähnte Aufteilen von Sendungen, damit der Käufer keine Zölle darauf entrichten muss.

Staatliche Organe sind vielfach machtlos und können den Zugang zu solchen Plattformen nicht einschränken. Sie haben keine Chance, die riesigen Warenströme auch nur annähernd zu kontrollieren, geschweige denn jedes Paket „abzufangen“. Wohl könnte beispielsweise die EU-Kommission Strafen verhängen – und das nicht zu knapp. Diese dürfen bis zu zehn Prozent des globalen Jahresumsatzes betragen. Das würde selbst einen Billig-Seller empfindlich treffen.

Doch einerseits ist es schwierig, solche Praktiken mit letzter (das heißt „gerichtsfester“) Sicherheit zweifelsfrei nachzuweisen. Andererseits fehlen vielfach effektive Druckmittel, um die nicht in der EU beheimateten Unternehmen tatsächlich zu bestrafen.

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Zudem sind die Plattformen selbst bzw. ihre Produktvielfalt schlichtweg zu gigantisch. So kam es beispielsweise durchaus schon vor, dass von der EU beanstandete Produkte freiwillig von der Website genommen wurden. Gleichzeitig kommen jedoch täglich mehrere Tausend neue Waren hinzu. Für die Behörden ist der Kampf dagegen wie der Versuch, die Gezeitenflut am Strand mit einem Besen zurückzuhalten.

Nicht zuletzt steht zumindest in der EU immer der Verkäufer bei Verstößen als Haftender im Mittelpunkt. Die Billig-Seller sind jedoch, wie angesprochen, in den meisten Fällen lediglich Plattformen, also Online-Marktplätze. Sie bieten nur die Verkaufs-Infrastruktur für die eigentlichen Händler an – mehrheitlich die herstellenden Firmen selbst. Diese sind für hiesige Behörden oft nicht greifbar. Vielfach schon deshalb, weil es keine Adressangaben gibt.

Die Plattformen sind deshalb – aus streng rechtlicher Sicht – die falschen Ansprechpartner. Selbst wenn erst durch ihre Existenz diese Verstöße möglich werden. Der einzige taugliche Weg wäre derjenige, sich direkt an China zu wenden. Das jedoch hätte eine völlig andere Dimension und könnte die derzeit sowieso angespannte Lage zwischen Europa und dem „Reich der Mitte“ noch weiter verkomplizieren.

7. Tipps für Sie als Verbraucher

Es wäre aus verschiedenen Gründen besser, die Finger gänzlich von diesen Plattformen zu lassen. Das gilt sogar, wenn Sie einzig und allein auf sich selbst und Ihr hart erarbeitetes Geld schauen – und die Themen Zölle, Umweltschutz, Marketingmethoden usw. außenvorlassen.

Denn wenn Sie hier kaufen, dann stehen die Chancen hoch, ein in jeglicher Hinsicht „billiges“ Produkt zu erhalten. Etwas, das schnell kaputt geht, das sich mangels Bedienungsanleitung nicht richtig benutzen lässt, das vielleicht andere Dinge in Ihrem Haushalt stört oder Ihrer Gesundheit auf irgendeine Weise schaden kann.
Natürlich, manchmal erwirbt man dort auch überraschend gute Waren, die auf anderen Websites 1:1 so angeboten werden, bloß zu einem höheren Preis. Gerade deshalb sollten Sie jedoch bedenken: Der Kauf ist im Mindestmaß ein Glücksspiel – sofern die Ware überhaupt eintrifft. Falls Sie, wie so viele andere, dennoch nicht auf diese Plattformen verzichten mögen, sollten Sie wenigstens Folgendes beherzigen:

  • Treten Sie niemals in Vorkasse, sondern nutzen Sie stets Zahlungsmethoden, bei denen Sie entweder erst nach Erhalt der Ware bezahlen oder zumindest Ihr Geld problemlos zurückholen können.
  • Sofern Sie Zahlungsaufforderungen erhalten, obwohl die Ware noch nicht da ist, setzen Sie sich unverzüglich mit dem Kundenservice der Plattform in Verbindung.
  • Seien Sie sich stets bewusst, dort nichts von hoher Qualität zu erhalten. Nutzen Sie die Produkte deshalb keineswegs für sicherheitskritische Anwendungen.
  • Installieren Sie nach Möglichkeit nicht die Apps der Plattformen. Shoppen Sie stattdessen über den Browser. Das reduziert die immense Datensammelwut der Konzerne beträchtlich.
  • Seien Sie insbesondere bei Produkten vorsichtig, die mit dem häuslichen Stromnetz verbunden werden. Schon mehrfach fanden Verbraucherschützer bei Testkäufen hier eklatante Sicherheitsmängel, etwa bei den Schutzkontakten am Stecker.
  • Machen Sie sich beim Shoppen immer wieder bewusst, dass all der dort erzeugte Druck und das Spielerische nur dazu dient, Sie zu Käufen zu bewegen. Das heißt, beispielsweise die Rabatte sind keineswegs einmalig, sondern werden immer wiederkehren.
  • Erwerben Sie nur Produkte, die Sie wirklich gebrauchen können. Geben Sie trotz geringster Preise kein gutes Geld für etwas aus, nur weil es auf der Plattform attraktiv erscheint und/oder günstig ist.

Nicht zuletzt sollten Sie äußerst vorsichtig sein bei allem, was die Haut berührt, was gegessen oder getrunken wird oder mit Speisen und Getränken in Kontakt kommt. Das betrifft also Getränkepulver ebenso wie beispielsweise Geschirr, Tierspielzeug, Unterwäsche, Schmuck oder Kosmetik. Hier lautet der Rat, besser nicht zu kaufen, bevor Sie womöglich an ein Produkt geraten, das giftig oder anderweitig schädlich ist.

8. Fazit

Seit einigen Jahren überfluten gigantische Online-Plattformen aus China die Welt mit Produkten aller Art zu günstigsten Preisen. Doch so erfolgreich die Konzerne mit ihren Praktiken sein mögen, so sehr stehen sie gleichermaßen aus unterschiedlichsten Gründen in der Kritik.

Niemand hat Geld zu verschenken. Das sollte jedoch kein Grund sein, auf die dortigen Billigwaren zurückzugreifen. Ganz im Gegenteil: Gerade weil dort vieles nicht einmal seinen geringen Preis wert ist, sollten Sie im Zweifelsfall eher davon Abstand nehmen und in ein Produkt eines weniger kritikwürdigen Anbieters investieren. Eines, das wenigstens mit Sicherheit keine Gefahr für Sie ist, weil es zumindest die wichtigsten hiesigen Mindeststandards einhält.

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.