Einrichten mit Samt: Gestaltungsideen mit dem Trendstoff
Mit seiner angenehm weichen Haptik und leicht schimmernden Oberfläche veredelt der Samtstoff im Nu jedes Interieur und schafft gleichzeitig ein gemütliches und einladendes Ambiente. Noch im vorigen Jahr hat sich das Material als der neueste Wohntrend angekündigt. Auch in diesem Jahr sorgte es auf den zahlreichen Möbelmessen für Furore. Die Möbelhersteller nahmen den Samt als Bezugsstoff in ihrer Produktpalette auf und präsentierten zahlreiche Sofas, Stühle und Sessel mit Samt-Polsterung. Gerade in der kalten Jahreszeit erfreut sich der Polsterstoff großer Beliebtheit. Wir zeigen Ihnen einige Ideen für Einrichten mit Samt und geben Ihnen nützliche Tipps für Kombinationen mit anderen Materialien. Lassen Sie sich inspirieren!
Inhaltsverzeichnis
Einrichten mit Samt: Der Stoff kommt aus dem Orient
Der Samtstoff kommt aus dem Orient, mit ihm wurde noch im Mittelalter gehandelt. Das weiche Material erfreute sich zuerst in Italien, wo er Wände, Fenster und Möbel schmückte, großer Popularität. Langsam wurde er auch in anderen europäischen Ländern importiert und sorgte in Frankreich, England und unter den deutschen Fürsten für Furore. Sein Ruf als „Königsstoff“ hat er wohl verdient – auch heute ist er ein untrennbarer Teil der Raumgestaltung in zahlreichen Schlössern.
Was steht hinter dem Begriff?
Der Begriff „Samt“ leitet sich aus dem altgriechischen Wort „hexaminos“ ab und bedeutet „Sechsfädig“. Der Name deutet auf die Stoff-Herstellung. In seinem Gewebe wird nämlich ein Kett- oder Schusssystem eingearbeitet. Je nach der Webart ergibt sich daher der sogenannte Faserflor auf der rechten Stoffseite. Er ist der Grund, warum der Stoff so geschmeidig aussieht, seine Oberfläche leicht schimmert und das Material sich so weich anfühlt. Der Stoff fällt schwer und war früher deswegen eine beliebte Wahl für Tagesdecken oder Vorhänge. Ursprünglich wurde das Gewebe aus Seide hergestellt, heutzutage wird er als Massenware aus Kunststofffasern oder Baumwolle produziert.
Der Trendstoff unterscheidet sich von Plüsch und Velour
Und obwohl Samt dem Velour zum Verwechseln ähnlich ist, bestehen eigentlich einige Unterschiede zwischen den beiden Stoffen. Gewebe mit einer Florhöhe von bis zu 4 mm werden als Samt bezeichnet. Mit Velour (kommt aus dem französischen Wort für Samt) werden Textilien mit Florhöhe über 4 mm bezeichnet. Bei Plüsch sind die Fäden sogar länger, das Material kommt bei der Fertigung von Teppichen zum Einsatz. Bei der preiswerten Alternative Velvet werden die fertigen Fasern dagegen direkt festgeklebt, und nicht handgewebt.
Die Grundprinzipien
Früher zierte der Trendstoff die Ballsäle der Adligen, ließ sich zusammen mit Seide inszenieren und war ein Teil prachtvoller Ensembles mit Tagesbetten mit aufwendiger Holzschnitzerei. Heutzutage präsentiert er sich eher zurückhaltend in gedeckten Erdtönen und fügt sich erfolgreich in puristischen Interieurs ein. Die modernen Samtsofas haben ein schlichtes Gestell, die Sesseln mit Samt-Bezug bringen mit ihren runden Formen einen Retro-Hauch in die eigenen vier Wände und die gepolsterten Stühle mit reduziertem skandinavischen Design bringen Abwechslung ins Esszimmer.
Was das Farbschema angeht, stehen zwei Varianten zur Auswahl. In Einrichtungen mit einer neutralen Farbpalette entscheiden sich die Innendesigner meistens für sanfte Pastell-Nuancen. Hier fügen Töne wie Lichtgrün, Rosa oder Elfenbein den letzten Feinschliff hinzu. In eklektischen Einrichtungen werden meistens Akzente in einer kräftigen Kontrastfarbe gesetzt. Lila, Orange und Petrolblau zählen zu den Trendfarben für 2018.
Hier sind nochmals die Trends für 2018 und 2019 im Überblick:
1. Verschiedene Stoffe in einem Raum: Baumwolle, Seide und Samt, sowie Strickware lassen sich problemlos miteinander kombinieren.
2. Akzente mit einzelnen Möbelstücken setzen, anstatt komplette Sets zu beschaffen.
3. Auf Möbeln und Accessoires mit klarer Formensprache setzen.
So schaffen Sie ein einladendes Ambiente durch Einrichten mit Samt
Ein Ohrensessel in Petrolblau zusammen mit einem Hocker im Weinrot bilden eine bequeme Leseecke im Wohnzimmer. Samt lässt sich übrigens prima nicht nur mit Holz, sondern auch mit Metall kombinieren. Besonders im Trend liegen daher Stühle mit Holzbeinen und Metalldetails. Pflanzkübel in Gold-Optik verleihen dem dunklen Ensemble einen Hauch Leichtigkeit.
Die Vorhänge aus Samt sind lichtundurchlässig und daher einfach perfekt für das Schlafzimmer. Zusammen mit einem Ton-in-Ton abgestimmten Hocker bringen sie Eleganz in den Schlafbereich. Die Wandfarbe Anthrazit schafft Geborgenheit und verbreitet Ruhe. Das kommt der eigenen Insel, der Entspannung zugute.
Im Esszimmer versprechen die Stühle mit Samtpolsterung höchsten Sitzkomfort. Zusammen mit dem runden Esstisch aus Mahagoni-Holz und der Marmor-Tischplatte bilden sie ein reizvolles Ensemble. Die neutralen weißen Wände und Boden treten in den Hintergrund und lassen die Materialien besser zur Geltung kommen.
Sind die Wände und Boden jedenfalls dunkel, bietet sich die Möglichkeit, den Essplatz mit einem Teppich visuell abzugrenzen. Die Innendesigner steuern oft mit einem solchen hellen Akzent, den dunklen Wänden und Möbeln gegen und vermeiden auf diese Weise, dass das Zimmer erdrückend und klein aussieht. Das Regalsystem aus Glas und Metall in Gold-Optik bringt Bewegung in den Raum und lockert zusammen mit dem Esstisch, ebenfalls mit Metallbeinen, das streng klassische Wohnbild auf.
Wer in sein zeitgenössisches Interieur eine klassische Note bringen möchte, der kann sich für den trendigen Cocoon-Look entscheiden. Dabei werden verschiedene Materialien gekonnt miteinander kombiniert. Ein dezentes Farbschema lässt die ansprechende Optik vom handgewebten Teppich und den handgefertigten Stühlen mit Samt-Polsterung in den Vordergrund treten.
