Medien- und Computerspielsucht: Wen kann es treffen?

von Olga Schneider

Laut Statistik nutzen 100% der 14- bis 20-jährigen Jugendlichen das Internet. Auch ab 20 Jahren sinken die Prozente kaum. Sogar die Gruppe der Menschen über 65 Jahre, die täglich mehrere Stunden online sind, wächst von Jahr zu Jahr. Dass die Deutschen immer mehr Zeit für ihre Internetaktivitäten brauchen, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Letztendlich ist weltweit die Tendenz steigend. Doch wie viel ist eigentlich zu viel? Das Thema Medien- und Computerspielsucht ist aktueller denn je. Inzwischen ist die Sucht von der WHO als offizielle psychische Krankheit anerkannt worden. Wen kann es aber treffen? Laut Medizinern - jeden.

Medien- und Computerspielsucht: Wie erfolgt die Diagnosestellung

Medien- und Computerspielsucht bei Erwachsenen Symptome und Therapie

Zwar verbringen viele Jugendliche einen Großteil ihrer Freizeit online. Doch real ist nur ein Bruchteil davon süchtig. Inzwischen hat die Weltgesundheitsorganisation 9 Kriterien erarbeitet, die die Diagnosestellung wesentlich erleichtern werden. Dazu zählen unter anderem typische Entzugssymptome, die auch bei anderen Süchten zu beobachten sind. Die Betroffenen sind meistens traurig, wenn sie nicht spielen können. Es fällt ihnen schwerer und schwerer, zur Arbeit zu gehen oder Beziehungen zu anderen Familienmitgliedern und zu Freunden zu pflegen. Sie haben keine anderen Interessen als das Spielen. Sollten alle diese Symptome in einem Jahr vorkommen, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Sucht.

Medien- und Computerspielsucht: Bald eine Volkskrankheit?

Medien- und Computerspielsucht ist weit verbreitet WHO anerkennt Sucht

Vor mehreren Jahren gab es Vorwürfe, dass Rollenspiele süchtig machen können. Inzwischen wird von Menschen berichtet, die seit über 15 Jahren an Computerspielsucht leiden. Die wenigen von ihnen, die sich in einer Suchtklinik behandeln lassen, reden von einem neuen Anfang. Doch auch hier gibt es Parallelen zu anderen Abhängigkeiten, denn so einfach ist der Entzug nicht. Die Betroffenen berichten, dass selbst Geräusche oder Beleuchtung sie an das Spielen erinnern können.

Medien- und Computerspielsucht was sind Symptome bei Jugendlichen

Besonders schwierig ist es für die Familie, denn solche Menschen ziehen sich in der Regel zurück und sind apathisch. Die meisten Familienmitglieder vermuten, dass der Betroffene an Depressionen leidet. Erst wenn die Sucht erkannt wird, kann die Therapie beginnen. Noch ist jedoch unklar, wie viel Süchtige es weltweit gibt. Viele von ihnen sind noch gar nicht diagnostiziert worden. Im schlimmsten Fall gehen Mediziner davon aus, dass in Zukunft die Medien- und Computersucht zu einer Volkskrankheit werden könnte.

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