Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge: Spielzeuge, Figuren und Deko mit unverwechselbarem Charme
Mit ihrem verspielten Charme haben sich handgemachte Spielzeuge, Figuren und Holz- und Textilkunstwerke aus dem Erzgebirge gegen zahlreiche andere Dekotrends über all die Jahre hinweggesetzt. Das Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge hat nicht nur die Region selbst, sondern auch deren Bewohner mit ihrer außerordentlich kunsthandwerklichen Geschicktheit über die Grenzen hinweg bekannt gemacht.
Inhaltsverzeichnis
Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge: Schnitzereien und Figuren
Zur Volkskunst aus dem Erzgebirge zählen mehrere typische für die Region Handwerkstechniken. Das Reifendrehen ermöglicht die Herstellung von einer großen Anzahl an Dekostücken, wobei jedes Teil individuell bearbeitet wird. Das Spanstecken erfordert viel Geschick, Kraft und ein Feingefühl, das die Kunsthandwerker aus der Region jahrelang entwickeln. Im Erzgebirge scheint das Schnitzen und das handwerkliche Geschick im Blut zu liegen. So ist es nicht verwunderlich, dass Schnitzen eine Freizeitgestaltung ist und in vielen Vereinen ausgelebt wird. Somit bleibt das Brauchtum im geistigen Gedächtnis der Menschen und wird von einer Generation zur anderen weitergegeben.
Das Kettensägenschnitzen ist eine außergewöhnliche Schnitzvariante. Hier braucht es eine Menge Geschicklichkeit und Vorstellungskraft. Ist beides vorhanden, entstehen mittels verschiedener Kettensägen detailreiche, häufig meterhohe Figuren aus Baumstämmen.
Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge: Die Weihnachtspyramide
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Sobald die Adventszeit beginnt, wird in Kisten und Kartons gefühlt. Nicht selten kommt dann auch eine Weihnachtspyramide zum Vorschein. Denn nicht nur im weihnachtlichen Erzgebirge leuchten, glitzern und drehen sich, angetrieben durch die Kerzenwärme, Weihnachtspyramiden. Mit Geduld und Liebe hergestellte Holzfiguren finden sich auf den drehenden Tellern. Manchmal sind die Pyramiden sogar mehrstöckig. Diese karussellartigen Großpyramiden, die in fast jeder erzgebirgischen Ortschaft aufgebaut werden, sind besonders eindrucksvoll. So wundert es nicht, dass ihr Strahlen auch eine Vielzahl nationaler und internationaler Weihnachtsmärkte verschönert. In vielen Orten läutet das Anschieben der Pyramiden die Weihnachtszeit ein.
Volkskunst aus dem Erzgebirge: Engel und Bergmann
Das Erzgebirge hat eine lange Bergbautradition. So ist es nicht erstaunlich, dass dieses Vermächtnis auch im erzgebirgischen Kunstgewerbe wiederzufinden ist. Bergmanns- und Engelsfiguren stehen für den Zusammenhang der Bergleute zum Licht und dem Segen Gottes für Familie und Arbeit. In der gesamten Weihnachtszeit schmückt das Duo zahlreiche Zimmer und Fenster der erzgebirgischen Region. In der Vergangenheit ließen sich an den Figuren die Familienverhältnisse erkennen. So wurde für jeden Jungen ein Bergmann und für jedes Mädchen ein Engel ins Fenster gestellt.
Kunsthandwerk aus der Erzgebirge-Region: Räuchermännchen
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Zur Weihnachtszeit beginnt für Räuchermännchen die wichtigste Zeit. Im Inneren sind die kleinen hölzernen “Raachermanneln” hohl, sodass eine Räucherkerze in sie gestellt und angezündet werden kann. Binnen kürzester Zeit pafft das Männchen aus dem Mund und verbreitet heutzutage nicht mehr nur Weihrauchduft im ganzen Raum. In vergangenen Zeiten bildeten die Figuren häufig erzgebirgische Berufe ab. Ganz so traditionell kommen die Räuchermännchen heute nicht mehr daher. Nicht selten finden sich Rockstars oder Computer-Nerds und sogar Comic-Helden unter ihnen.
Deko-Figuren mit besonderem Charme: Nussknacker
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in Seifen der erste erzgebirgische Nussknacker gefertigt. Zu weltweiter Bekanntheit erlangte er durch die Weihnachtsgeschichte “Nussknacker und Mausekönig” von E.T.A. Hoffmann. Aber auch Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Ballett “Der Nussknacker” trug zu seinem Ruhm bei. Nicht nur in vergangenen Zeiten stellten Nussknacker Könige, Förster, Husaren und Gendarmen dar. Im Nussknackermuseum in Neuhausen lassen sich unzählige Nussknacker, darunter auch der weltgrößte Nussknacker, bewundern.
Erzgebirgische Volkskunst: Schwibbogen sind wahre Klassiker
Schwibbogen haben eine unglaublich lange Tradition in der erzgebirgischen Volkskunst. Der älteste, aus Eisen geschmiedete Schwibbogen ist aus dem Jahr 1740. Das Motiv des Lichterbogens stellt eine Paradiesszene zwischen Adam und Eva dar. Über den Beiden erhebt sich der Himmel mit Lichtern und Engeln. In früheren Zeiten war die Zahl an Schwibbogen rar. Die meisten der Bogen stammten aus Johanngeorgenstadt. In der Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte der Schwibbogen einen wahren Boom. Plötzlich war er in den unterschiedlichsten Größen, Motiven und Materialien zu erstehen. Mit seinen meist bergmännischen Motiven ist er zu einem erzgebirgischen Exportschlager geworden. In der Vorweihnachtszeit lässt er nicht nur die erzgebirgischen Fenster erstrahlen.