Hängende Brücke und mittelalterliche Ruinen – Architektonische Verbindung zwischen zwei Klippen
Eine hängende Brücke verbindet das an der kluftigen Nordküste von Cornwall gelegene Tintagel Castle. Die Ruine ist eine der spektakulärsten historischen Stätten in Großbritannien. Der Weg zur Burg war jedoch lange Zeit eine Herausforderung für die Besucher der hohen Ortschaft. Über hundert Stufen führten zu den Ruinen auf den Klippen. Die beauftragten Architekten haben jedoch eine Lösung gefunden, indem sie eine neugebaute Brücke als Fußgängerbrücke einsetzen.
Inhaltsverzeichnis
Meerblick und hängende Brücke
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Das Architekturbüro William Matthews Associates und Ney & Partners haben eine eingebaute hängende Brücke von zwei 30-Meter-hohen, auskragenden Spannweiten, die sich nicht ganz in der Mitte treffen, erschaffen. Die Tintagel Castle Bridge ist also eine Fußgängerbrücke über einem 58 Meter hohen Abhang zwischen zwei Klippen, die zwei Seiten einer mittelalterlichen Ruine wieder miteinander verbindet. Alle zwölf Stahlteile der neuen Fußgängerbrücke wurden auf dem Gelände von North Cornish installiert. Die für die Ausrichtung der Brücke erforderlichen Feinabstimmungen sind nun damit abgeschlossen. Sowohl das Schloss als auch die hängende Brücke sind seit Sonntag, dem 11. August 2019, für die Öffentlichkeit zugänglich. Zum ersten Mal haben die Organisatoren Zeitkarten für das Schloss eingeführt, die auf der Webseite im Voraus gebucht werden können. Es wird jedoch empfohlen, im Voraus zu reservieren, um den Zugang zum gewünschten Zeitpunkt zu gewährleisten.
Ein historischer Gehweg
Im Oktober begann die Arbeit an einem wegweisenden Projekt, um die geteilte Landschaft von Tintagel wieder zu verbinden. Im Mittelalter gingen die Bewohner von einer Seite des Geländes zur anderen über eine schmale Landbrücke, die so hoch wie die Klippen war. Die Kreuzung verschwand jedoch zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert und die Burg wurde durch eine natürliche Kluft getrennt. Die neue Hängebrücke stellt die ursprüngliche Route wieder her und bietet den Besuchern die Möglichkeit, das Schloss so zu erleben, wie es seine mittelalterlichen Bewohner einst getan haben.
Das passende Design
Die zuständige Behörde hat 2015 einen Wettbewerb ausgeschrieben, um das beste Team für die Gestaltung der neuen Brücke zu finden. Das Gewinner-Konzept haben die oben erwähnten Architekten erstellt. Ziel war es, eine speziell auf das Schloss Tintagel zugeschnittene hängende Brücke zu finden, die sich in die ikonische Küstenlandschaft einfügt. Das Design besitzt zwei Ausleger, die sich berühren und in der Mitte einen Abstand von 40 mm haben. Die Lücke stellt den Übergang vom Festland zur Insel dar, sowie von der Gegenwart zur Vergangenheit. Die Hängebrückenkonstruktion ist mit Schiefer gepflastert und entlang ihrer Länge mit Brüstungen aus rostfreiem Stahl versehen. Die Brückengeländer sind so schön gestaltet, dass sie aus der Ferne im Himmel verschwinden. Die Architekten lieferten eine Lösung, bei der während des Bauprozesses keine temporären Schalungen wie Gerüste erforderlich waren.
Der Bauprozess
Schloss Tintagel haben die örtlichen Behörden im Oktober 2018 wegen des Baus der neuen Brücke geschlossen. Vor Ort haben sie dann außerdem auch einen Kabelkran installiert, mit dem der Auftragnehmer die Ausrüstung anbringen und die Fundamente bauen konnten. Aus diesem Grund war also kein Gerüst mehr erforderlich. Vor dieser Arbeit haben die Architekten eine Reihe von geotechnischen Untersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Untergrund dies unterstützen kann. Zu der Zeit, als der Kabelkran in Betrieb war, begannen die Arbeiten zur Herstellung der Stahlprofile der Brücke außerhalb der Baustelle. Diese vorgefertigten Stahlprofile wurden zum Schloss Tintagel transportiert und in Position gebracht. So stellte das Team die historische Verbindung zwischen dem Festland und der Insel Stück für Stück wieder her.
Farbiger Beton in der Architektur - Farbenfrohes Baumaterial statt nur Grau einsetzen
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von Bauprojekten, bei denen farbiger Beton zum Einsatz kommt und somit alle Gebäude lebendiger aussehen lässt.
Wie schon oben erwähnt, bestehen die Tragarme vor allem aus Stahl und lokalem Schiefer aus dem Delabole Steinbruch. Dieser ist Englands ältester Arbeitssteinbruch, der vertikal für den Weg ausgerichtet ist. Die Handläufe sind aus Eichenholz gefertigt. Die Fußwege auf beiden Seiten bestehen aus Schiefer und sind ziemlich rustikal. Die Architekten fanden jedoch zuerst, dass ein sehr rustikaler Abschluss der Brücke nicht wirklich angemessen ist. Also haben sie das gleiche Material genommen, aber dieses auf eine ganz feine und modernere Art und Weise verwendet. Die abgelegene Lage auf einer Klippe, die starken Winde auf dem Gelände und die durch die historische und ökologische Bedeutung bedingten Entwicklungsbeschränkungen machten die Wiederverbindung der beiden Schlosshälften zu einer echten Herausforderung.
Richtige Bautechnik
Die beiden Ausleger hat der Auftragnehmer über einen Zeitraum von einem Jahr in Devon gebaut und in 5-Tonnen-Stücken nach Cornwall transportiert. Einen speziellen Kabelkran haben die Ingenieure verwendet, um jeden Abschnitt beim Verschrauben zu positionieren. Der Montageprozess dauerte aus diesem Grund nur zwei Wochen. Um jede Seite an der Klippe zu verankern, verwendeten die Spezialisten Seile, um über die Kante zu hängen und Stützen in die Felswand zu bohren. Es ist eine weit verbreitete Methode zur Stabilisierung von Klippen, wie Sie bei Hochstraßen in den Alpen sehen können. Es handelt sich also um eine vorhandene Technologie, die in Großbritannien jedoch recht ungewöhnlich ist.
Ein nahender Sturm verzögerte die offizielle Eröffnung der Brücke, da die exponierte Insel bei extremem Wind unsicher ist. Wenn Besucher sie jedoch überqueren, können sie über einen natürlichen Abgrund gehen, der seit 500 Jahren nicht mehr so überquert wurde. Zuvor mussten Besucher des englischen Kulturerbes steile Stufen hinaufsteigen und sich für eine viel kleinere Fußgängerbrücke am Fuß der Klippe anstellen. Der Legende nach ist es der Ort, an dem König Artus empfangen wurde.