Backofen auf Augenhöhe einbauen – Einfache Regeln, nach denen man sich richten kann
Der Einbau des Backofens auf Augen- oder Brusthöhe ist heutzutage besonders beliebt – aus ergonomischen, ästhetischen und sicherheitstechnischen Gründen. Doch diese Lösung hat nicht nur Vorteile.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.05.2025 aktualisiert.
Heutzutage kann man den Backofen getrennt vom Kochfeld anschließen. So hat man die Möglichkeit, das Layout und die Einrichtung der Küche ganz auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Backöfen handelt es sich dabei um eine völlig autarke Einheit, die sich einfach in einen auf das Gerät abgestimmten Schrank einbauen lässt. Klassisch wird der Einbaubackofen direkt unter der Arbeitsplatte montiert. Laut Verbrauchern ist es jedoch viel praktischer, ihn höher, in einen Hochschrank einzubauen. Das erlaubt eine ergonomische Bedienung und wirkt obendrein sehr ästhetisch und modern.
Moderne Backöfen können überall und in jeder Höhe installiert werden, was bei Modellen mit einem darüber liegenden Kochfeld nicht der Fall ist. Der Einbau auf Brusthöhe macht den Gebrauch des Elektrogeräts deutlich ergonomischer und angenehmer. Man muss sich nicht ständig bücken, um den Kochvorgang ständig zu überprüfen.
Vorteile eines Backofens im Hochschrank
- Bequemer Zugang: Die ergonomische Einbauhöhe schont den Rücken, da man sich nicht ständig bücken muss.
- Einfachere Reinigung: Das Gerät ist leichter erreichbar – auch für gründliches Putzen im Inneren.
- Bessere Sichtkontrolle: Durch das Backofenfenster auf Sichthöhe kann man den Garvorgang gut im Blick behalten.
- Moderner Look: Ein Backofen auf Augenhöhe wirkt clean und hochwertig – besonders in offenen Wohnküchen.
- Kindersicherheit: Kleinkinder können Bedienfeld und heiße Teile nicht erreichen. Mehr dazu in diesem Artikel.
- Flexible Küchenplanung: Backofen und Kochfeld können an beliebigen Stellen im Raum positioniert werden.
Ein großer Pluspunkt ist auch die Gestaltungsfreiheit in Bezug auf die vertikale Platzierung des Einbaubackofens. Die Einbauhöhe im Schrank wird individuell festgelegt, d.h. Sie können ihn beispielsweise die Sicht- und Arbeitshöhe an Ihre individuelle Körpergröße anpassen. In der Regel gilt die Brusthöhe als optimal.
Generell gibt es hier zwei Regeln, nach denen Sie sich richten können:
- Die Oberkante des Ofens sollte etwa auf Schulterhöhe liegen.
- Die Unterkante idealerweise 10–15 cm unter dem Ellenbogen.
Wichtig ist vor allem: Sie sollten bequem vor dem Backofen stehen und das Gargut leicht hineinschieben und entnehmen können.
Gibt es auch Nachteile?
Als Nachteil kann man erwähnen, dass der Einbauofen eine stabile und fachlich hochwertige Installation erfordert. Wenn die Konstruktion instabil ist, kann der Ofen beim Kochen auf dem Boden zusammenbrechen. Man muss auch selbstverständlich mit zusätzlichen Kosten rechnen.
- Schweres Heben: Große oder flüssigkeitsgefüllte Backformen lassen sich schwieriger und weniger sicher herausnehmen. Die Gefahr des Verschüttens oder Verbrennens ist höher – besonders, wenn die Ablagefläche tiefer liegt.
- Nicht ideal für kleinere Personen: Ist der Ofen zu hoch eingebaut, kann die Bedienung für kleinere Menschen oder ältere Kinder unbequem oder sogar gefährlich sein.
- Mehr Reinigungsaufwand: Aufsteigende Dämpfe können Mikrowellen oder Schrankfronten über dem Ofen stärker verschmutzen.
- Verlust von Arbeitsfläche: Ein Hochschrank für den Backofen benötigt Bodenfläche, die sonst für Unterschränke mit Arbeitsplatte genutzt werden könnte – besonders in kleinen Küchen ist das ein spürbarer Nachteil.

Der Einbau eines Backofens im Hochschrank eignet sich besonders für großzügig geschnittene Küchen, in denen ausreichend Arbeitsfläche vorhanden ist. Denn der Hochschrank benötigt Stellfläche, die sonst für Unterschränke mit Arbeitsplatte genutzt werden könnte. In kleinen Küchen kann das zum Nachteil werden – in größeren Küchen fällt dieser Aspekt kaum ins Gewicht.
Ideal ist diese Lösung auch für offene Wohnküchen mit Kochinsel. Hier wird das Kochfeld häufig auf der Insel platziert, während der Backofen an der Wand auf Augenhöhe eingebaut wird. Das sorgt für eine klare Trennung der Arbeitszonen und einen modernen, aufgeräumten Look.
Einfache Regeln für den Einbau vom Backofen im Hochschrank
1. Die Spüle sollte mindestens 45 cm vom Backofen entfernt sein. Der Kontakt des Geräts mit Wasser kann einen Kurzschluss verursachen.
2. Ergonomie geht vor: Die Einbauhöhe muss zur Körpergröße passen. Die optimale Höhe des Einbauofens ist 45 bis 80 cm vom Boden. Das Digitaldisplay und das Bedienfeld sollten sich in Augenhöhe befinden – nicht höher. Andernfalls ist die Bedienung des Geräts während des Garvorgangs nicht angenehm.
Gerätekombinationen sinnvoll planen
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Es ist möglich, den Backofen mit weiteren Einbaugeräten zu kombinieren. So ist die Kombination aus Mikrowelle und Backofen in einem Hochschrank heutzutage sehr beliebt. Dabei wird die Mikrowelle oberhalb des Ofens installiert, nicht umgekehrt. Ansonsten würde die offene Backofentür die Bedienung der Mikrowelle verhindern. Diese Lösung ist zwar platzsparend, aber praktisch nur, wenn Kinder die Mikrowelle nicht benutzen müssen.
3. Bei der Küchenplanung sollten Sie das sogenannte „magische Dreieck“ berücksichtigen. Das bedeutet, dass die Laufwege zwischen den Arbeitszonen (Kühlschrank, Spüle und Backofen) sorgfältig geplant werden sollten. Die Zonen sollten auch nicht zu weit auseinander liegen.
4. Es wird nicht empfohlen, den Backofen sowie das Kochfeld in der Nähe des Kühlschranks aufzustellen. Dies kann den Betrieb beider Geräte beeinträchtigen. Wegen Platzmangel ist das jedoch nicht immer möglich. Es ist auch ratsam, 5–10 cm Abstand zur Wand zu lassen.
5. Planen Sie eine Steckdose für den Einbauherd.
6. Genug Bewegungsraum: Für bequemes Öffnen und Herausnehmen des Backblechs mindestens 100–110 cm Platz vor dem Gerät lassen.
7. Abstellfläche nicht vergessen: Direkt neben dem Backofen sollte eine Arbeitsfläche sein – als sichere Ablage für heiße Bleche. Wer diese Kleinigkeit vergisst, muss mit dem Backblech zum anderen Ende der Küche gehen.
Welche Maße soll der Schrank für Backofen haben?
Der Standard-Einbauofen hat eine Breite von 60 cm, bei einer Tiefe von 50, 55 oder 60 cm. Auf dieser Grundlage wird der Hochschrank ausgewählt. Die Maße sind identisch: Die Tiefe beträgt 50 bis 65 cm, die Breite kann von 60 bis 120 cm reichen.
Der Umbauschrank kann bis zur Decke reichen und somit ausreichend Stauraum für Küchenutensilien bieten. Je nach Küchengröße und Schranktyp können auch verschiedene Einbaugeräte auch horizontal nebeneinander montiert werden.
Abstand zur Rückwand beachten
Beim Einbau eines Backofens ist ein Abstand zwischen der Geräterückwand und der Küchenwand unerlässlich, um die Wärmeabfuhr zu gewährleisten.
Empfohlener Mindestabstand zur Rückwand:
Mindestens 2 cm sollten zwischen der Rückseite des Backofens und der Wand eingeplant werden. Zusätzlich sollten Lüftungsschlitze oder Öffnungen in der Rückwand des Schranks vorhanden sein, um die Luftzirkulation zu verbessern.
Praktischer Hinweis: Die Einbaunische hat üblicherweise eine Tiefe von etwa 55 cm. Da der Backofen meist etwas kürzer ist, bleibt der notwendige Abstand automatisch erhalten – vorausgesetzt, der Schrank ist korrekt ausgelegt.
Halten Sie sich an die Herstellerangaben und die konkrete Einbauanleitung Ihres Geräts.
Welches Material für den Hochschrank?
Ein Hochschrank für einen Einbaubackofen muss mehr können als nur gut aussehen. Er muss das Gewicht des Geräts tragen, hitzebeständig sein und keine Schadstoffe abgeben. Achten Sie bei der Auswahl auf folgende Eigenschaften:
- Stabilität: Der Schrank sollte dauerhaft tragfähig sein – auch bei häufigem Öffnen und Schließen des Ofens.
- Hitzebeständigkeit: Die beim Backen entstehende Wärme darf das Material nicht verformen oder beschädigen.
- Gesundheitliche Unbedenklichkeit: Es dürfen keine schädlichen Ausdünstungen entstehen, z. B. durch billige Klebstoffe oder Beschichtungen.
Hersteller bieten meist folgende Varianten zur Materialauswahl an:
1. Spanplatte (beschichtet)
Vorteile:
- Kostengünstig und weit verbreitet
- In vielen Farben und Dekoren erhältlich
- Einfach zu verarbeiten
Nachteile:
- Geringe Feuchtigkeitsresistenz
- Kann bei Hitze schädliche Stoffe abgeben, wenn billige Kleber verarbeitet wurden
- Nicht so langlebig wie MDF oder Massivholz
2. MDF (mitteldichte Faserplatte) Ideal für Küchenmöbel – robust, langlebig und zuverlässig für den Einbau von Geräten.
Vorteile:
- Sehr stabil und formbeständig
- Hitzebeständig und feuchtigkeitsresistent
- Glatte Oberfläche, gut geeignet für Lackierungen oder Folien
- Umweltfreundlicher als viele Spanplatten
Nachteile:
- Etwas teurer als Spanplatte
- Höheres Gewicht, was beim Aufbau berücksichtigt werden muss
3. Massivholz
Vorteile:
- Natürliches und hochwertiges Erscheinungsbild
- Sehr stabil und langlebig
Nachteile:
- Pflegeintensiv, besonders empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit
- Teurer in der Anschaffung
- Neigt bei falscher Verarbeitung zum Verziehen

Fazit
Ein Backofen auf Augenhöhe ist ein echtes Komfort-Upgrade – aber nur, wenn er gut geplant wird. Achten Sie auf passende Höhe, gute Erreichbarkeit und sinnvolle Platzierung im Küchenlayout. In kleinen Küchen kann ein klassischer Einbau unter der Arbeitsplatte praktischer sein.
Unser Tipp: Wer oft mit schweren Brätern arbeitet oder nicht viel Stauraum hat, sollte gut abwägen. Für alle anderen ist der Einbau im Hochschrank eine clevere Lösung – modern, ergonomisch und sicher.
Sehen Sie sich die Beispiele in unserer Bildergalerie an und lassen Sie sich für Ihre Küchenplanung inspirieren!
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