Meal-Prep-Dienste: Verbraucherschutz warnt vor Abo-Fallen und versteckten Kosten
Der Alltag ist oft hektisch, die Zeit knapp und der Wunsch nach einer gesunden, aber dennoch schnellen Mahlzeit groß. Sogenannte Meal-Prep-Dienste, die fertig portionierte und oft bereits zubereitete Gerichte direkt an die Haustür liefern, treffen genau diesen Nerv. Sie versprechen Zeitersparnis, weniger Stress beim Einkaufen und eine ausgewogene Ernährung ohne Aufwand.
Doch während die Werbung mit frischen Zutaten und kulinarischer Vielfalt lockt, warnen Verbraucherschützer zunehmend vor der Kehrseite dieses Komforts. Das Geschäft mit der Bequemlichkeit birgt oft Fallstricke in Form von intransparenten Abonnements, automatischen Vertragsverlängerungen und schwer verständlichen Kündigungsmodalitäten.
Der Bequemlichkeits-Vertrag: Wenn der Klick zur Kostenfalle wird

Black-Friday-Weine: Welche lohnen sich jetzt?
Italienische Weine zu Black-Friday-Preisen - bis zu 60 % Rabatt. Jetzt Vorrat auffüllen und für Weihnachten vorbereiten.
Das Hauptgeschäftsmodell der meisten Anbieter basiert auf Abonnements. Was oft mit einem verlockenden Rabatt für die erste Probewoche beginnt, wandelt sich nicht selten stillschweigend in eine teure, wöchentliche Verpflichtung. Das Problem liegt häufig im Detail: Die Zustimmung zur automatischen Verlängerung erfolgt oft unscheinbar während des Bestellvorgangs. Wer nicht aufpasst, schließt einen unbefristeten Vertrag ab, dessen Kosten schnell das Budget übersteigen können. Verbraucherschützer haben verschiedene Anbieter getestet. Die Untersuchung von Prep My Meal auf Verbraucherschutz.tv zeigt wichtige Details zu Qualität und Vertragsbedingungen. Oft sind die Hinweise auf die Verlängerung tief in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) versteckt – jenem Text, den die wenigsten Kunden vor dem Setzen des Häkchens vollständig lesen.
Der wahre Preis der Zeitersparnis

Ein genauer Blick auf die Kostenstruktur ist unerlässlich. Der beworbene Preis pro Mahlzeit ist selten der Endpreis. Viele Anbieter berechnen zusätzliche Liefergebühren, die manchmal erst im letzten Schritt der Bestellung sichtbar werden. Andere erheben Servicepauschalen oder verlangen Aufpreise für bestimmte „Premium“-Gerichte, die das Wochenbudget unerwartet in die Höhe treiben. So landet man schnell bei Ausgaben wie für To-Go-Gerichte. Ein direkter Preisvergleich zwischen den Diensten gestaltet sich schwierig, da die Abrechnungsmodelle stark variieren. Transparenz ist hier Mangelware. Kunden sollten genau kalkulieren, ob die versprochene Zeitersparnis die oft hohen wöchentlichen Gesamtkosten rechtfertigt, die schnell jene eines regulären Wocheneinkaufs übersteigen können.
Versprochene Frische versus Realität auf dem Teller

Urlaub bei 45 Grad? Hitzewelle in Urlaubs-Hotspots – Was deutsche Urlauber jetzt wissen sollten
Hitzewelle in Südeuropa: Italien, Griechenland und Türkei brüten bei bis zu 45 Grad, Mallorca kämpft mit Unwettern. Alle Infos für deutsche Urlauber
Neben den vertraglichen Tücken steht auch die Produktqualität selbst auf dem Prüfstand. Die Anbieter werben mit Bildern von knackigem Gemüse und perfekt angerichteten Speisen. Die Realität beim Auspacken kann jedoch variieren. Zwar ist die Qualität oft gut, doch Berichte über mangelnde Frische bei Ankunft, enttäuschende Portionsgrößen oder einen hohen Anteil an Verpackungsmüll trüben das Bild. Auch die gesundheitlichen Versprechen – „kalorienarm“, „proteinreich“ oder „clean“ – sollten kritisch betrachtet werden. Nicht immer halten die Nährwertangaben einer genauen Überprüfung stand, oder die als „gesund“ vermarkteten Gerichte enthalten unerwartet viel Salz oder Zucker.
Der Kündigungs-Marathon: Schwierigkeiten beim Ausstieg
Wer den Dienst nicht mehr nutzen möchte, steht oft vor der größten Hürde: der Kündigung. Während der Vertragsabschluss mit wenigen Klicks erledigt ist, gestaltet sich der Ausstieg bewusst kompliziert. Viele Unternehmen setzen auf sogenannte „Dark Patterns“ – Benutzeroberflächen, die den Kündigungsbutton verstecken oder den Nutzer durch verwirrende Menüs leiten. Statt einer einfachen Online-Option muss man teils E-Mails schreiben oder sogar beim Kundenservice anrufen. Das größte Ärgernis sind jedoch die Fristen. Oft muss die Kündigung bereits viele Tage vor der nächsten Lieferung eingereicht werden. Wer diese Frist auch nur um wenige Stunden verpasst, erhält und bezahlt automatisch die Box für die Folgewoche.

Sicher bestellen: Wachsamkeit als bester Schutz
Verbraucherschützer raten dringend zu erhöhter Vorsicht. Bevor man ein Abonnement abschließt, ist ein gründliches Studium der AGB ein Muss. Besonderes Augenmerk gilt den Klauseln zur Vertragslaufzeit, den Kündigungsfristen und den Bedingungen für automatische Verlängerungen. Es empfiehlt sich, sofort nach Abschluss eines Probeabos eine Erinnerung im Kalender zu setzen, um rechtzeitig kündigen zu können, falls der Dienst nicht überzeugt. Außerdem sollte man die Zahlungsart bewusst wählen. Dienste wie PayPal bieten oft einen besseren Überblick und einfachere Möglichkeiten, wiederkehrende Zahlungen zu stoppen, als eine erteilte Einzugsermächtigung. Letztlich gilt: Komfortdienste können den Alltag erleichtern, doch diese Bequemlichkeit darf nicht auf Kosten der Transparenz und fairer Vertragsbedingungen gehen.
Passend zum Thema: Gesunde Meal Prep Rezepte: Mit unserem 7 Tage Wochenplan zum Abnehmen erreichen Sie endlich Ihr Wunschgewicht!