Für diese 3 Stauden und Gehölze ist der Herbst die falsche Zeit zum Pflanzen!
Welche Pflanzen überstehen den Winter nicht? Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen? Und welche Stauden und Gehölze warten besser bis zum Frühjahr?
Wir erklären, welche Arten Sie besser im Frühjahr setzen, warum das so ist und welche Alternativen sich für die Herbstpflanzung eignen.
Wenn sich die Blätter färben und der Garten langsam zur Ruhe kommt, juckt es vielen Gärtnern in den Fingern: Jetzt noch schnell pflanzen, um im Frühjahr ein farbenfrohes Blütenmeer zu genießen! Tatsächlich ist der Herbst eine hervorragende Pflanzzeit für viele Zwiebelblumen und robuste Stauden. Doch es gibt Ausnahmen – manche Pflanzen leiden unter den winterlichen Bedingungen und haben kaum eine Chance, gut einzuwurzeln.
Warum Herbst nicht immer die beste Pflanzzeit ist

Grundsätzlich gilt: Pflanzen müssen vor dem ersten Frost genügend Zeit haben, Wurzeln zu bilden. Nur so können sie Wasser aufnehmen und Trockenstress im Winter überstehen. Doch bei einigen Arten dauert dieser Prozess länger oder ist empfindlicher gegenüber Kälte und Wind.
„Das Einpflanzen ist für jede Pflanze ein Stressmoment – sie reagiert empfindlicher auf Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede“, erklärt der US-Hortikultur-Experte Frank Clarke. Und auch in Deutschland gilt: Der Erfolg einer Herbstpflanzung hängt stark von der Wurzelart und der Frostempfindlichkeit ab.
Immergrüne Sträucher und Bäume – zu empfindlich im Winter

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Immergrüne Pflanzen sind zwar winterhart, aber sie verdunsten auch in der kalten Jahreszeit weiterhin Feuchtigkeit über ihre Blätter oder Nadeln. Das Problem: Der Boden ist gefroren, die Wurzeln können kein Wasser nachliefern – die Pflanze trocknet aus.
Gerade breitblättrige Immergrüne wie:
- Buchsbaum
- Kirschlorbeer
- Rhododendron
- Mahonie
- und auch Eibe
haben im Herbst Schwierigkeiten, rechtzeitig neue Feinwurzeln zu bilden.
Fazit: Diese Pflanzen sollten besser im Frühjahr (April bis Mai) gesetzt werden. Dann ist der Boden feucht, die Temperaturen sind mild und die Luftfeuchtigkeit höher – ideale Bedingungen für die Wurzelbildung.
Tipp: Wenn Sie dennoch im Herbst pflanzen möchten, schützen Sie Ihre Gehölze mit Gartenvlies oder Jutesack vor Wintersonne und Wind. Eine dicke Mulchschicht hält den Boden länger frostfrei.
Tiefwurzler und Pfahlwurzler– brauchen Zeit zum Einwurzeln

Pflanzen mit einer Pfahlwurzel, also einer tief in die Erde wachsenden Hauptwurzel, sind besonders empfindlich gegenüber Frost. Sie bilden neue Wurzeln sehr langsam und können bei Frostschäden schwer regenerieren.
Dazu zählen in unseren Breiten etwa:
- Eichen
- Walnüsse
- Ginkgos
- Süßkirschen
- Magnolien
Diese Bäume und Sträucher brauchen eine lange Vegetationsperiode, um sich zu etablieren. Wenn sie im Herbst gesetzt werden, bleibt zu wenig Zeit für die Wurzelentwicklung, und die Frostgefahr steigt.
Empfehlung: Pflanzen Sie Pfahlwurzler im zeitigen Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist. So haben sie bis zum Winter ausreichend Zeit, anzuwachsen.
Sommerblühende Knollen und Zwiebeln – Faulgefahr im kalten Boden

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Zwar ist der Herbst die klassische Pflanzzeit für Frühlingsblüher wie Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen – doch für Sommerblüher gilt das Gegenteil.
Empfindliche Knollen und Zwiebeln von:
- Dahlien
- Begonien
- Gladiolen
- und Montbretien
verfaulen im kalten, feuchten Herbstboden meist, bevor sie überhaupt austreiben können.
Diese Pflanzen stammen oft aus wärmeren Regionen und müssen im Frühjahr gesetzt werden, sobald die Bodentemperatur stabil über 10 °C liegt. Im Herbst werden ihre Knollen nach der Blüte ausgegraben, getrocknet und frostfrei überwintert.
Tipp: Wer trotzdem schon pflanzen möchte, kann auf winterharte Blumenzwiebeln wie Allium, Zierlauch, Krokusse oder Narzissen setzen. Diese Arten lieben die Herbstpflanzung und blühen zuverlässig im Frühling.
Der richtige Zeitpunkt: So erkennen Sie, ob Herbstpflanzung sinnvoll ist

Nicht alle Pflanzenarten lassen sich einfach in „ja“ oder „nein“ einteilen. Mit diesen drei Fragen können Sie selbst einschätzen, ob eine Herbstpflanzung sinnvoll ist:
Ist die Pflanze noch aktiv oder schon im Ruhezustand?
Wenn keine Blätter mehr vorhanden sind, ist das Wurzelwachstum meist eingestellt. Solche Pflanzen sollten bis zum Frühjahr warten.
Mag die Art kühle Böden?
Viele Stauden – etwa Akelei, Frauenmantel oder Taglilien – lieben kühle Temperaturen und profitieren von der Herbstpflanzung. Wärmebedürftige Arten wie Lavendel oder Salbei dagegen lieber im Frühjahr setzen.
Wie tief wurzelt die Pflanze?
Flachwurzler (z. B. Astern, Storchschnabel, Katzenminze) kommen mit Herbstpflanzung gut zurecht. Tiefwurzler nicht.
Alternativen für die Herbstpflanzung
Wenn Sie im Herbst nicht auf das Pflanzen verzichten möchten, setzen Sie auf robuste Stauden und Zwiebelpflanzen, die den Winter gut überstehen. Dazu gehören:
- Herbstastern
- Purpur-Sonnenhut
- Schafgarbe
- Pfingstnelken
- und Frühlingsblüher-Zwiebeln aller Art
Diese Arten bilden rasch neue Wurzeln und treiben im Frühjahr zuverlässig aus.
Fazit: Geduld zahlt sich aus
So verlockend es ist, den Garten im Herbst noch einmal zu verschönern – manche Pflanzen brauchen schlicht mehr Zeit, um sich zu etablieren. Immergrüne, Tiefwurzler und sommerblühende Knollenpflanzen danken Ihnen, wenn Sie ihnen den Start im Frühjahr gönnen.
Nutzen Sie die Herbstmonate lieber, um den Boden vorzubereiten, Kompost einzuarbeiten oder Zwiebelblumen zu setzen. Dann können Sie im kommenden Jahr gleich doppelt ernten: gesunde Pflanzen und ein blühendes Gartenparadies