Wie pflegeleicht ist eine Feuerdornhecke wirklich und wie erhält man einen dichten Wuchs?
Eine schnellwachsende Pflanze, die sich zur Hecke formen lässt, dabei Vögeln und Insekten Unterschlupf bietet und immergrün ist, klingt irgendwie perfekt, oder? Der Feuerdorn scheint auf den ersten Blick viele dieser Erwartungen zu erfüllen.
Doch wie schnell wächst die Heckenpflanze und wie formt man sie am besten? Ist der Feuerdorn als Hecke wirklich so pflegeleicht oder erweist er sich plötzlich doch als pflegeintensiv? Können auch Anfänger sie problemlos kultivieren?
Damit der Feuerdorn als Hecke wachsen kann, ist es wichtig, einige Punkte zu beachten. So haben der richtige Abstand und Schnitt einen großen Einfluss darauf, wie dicht die Gartenhecke wächst. Was ist bei der Pflege sonst noch wichtig und welche Vorteile bringt die schöne Heckenpflanze für Sie und Ihren Garten?
Immergrün, dicht und dekorativ: So schön ist der Feuerdorn als Hecke

Ein großer Vorteil des Feuerdorns (Pyrancantha), der ihn so beliebt macht, ist, dass er immergrün ist. Dadurch eignet er sich nicht nur im Sommer perfekt als Sichtschutz, sondern auch im Winter. Hinzu kommen seine Dornen, die es Tieren, aber auch Menschen, unmöglich machen, ihn zu durchqueren.
Sein schönes Laub wird im Sommer zudem durch viele weiße Blüten ergänzt, während er im Herbst ein wenig Farbe durch die orangeroten Beeren erhält – ein Augenschmaus zu jeder Jahreszeit und für Vögel eine wunderbare Nahrungsquelle und Nistplatz.
Der Wuchs der Heckenpflanze

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Folgende Wuchseigenschaften könnten Sie dazu stimmen, sich für den Feuerdorn als Hecke zu entscheiden:
- Wuchsgeschwindigkeit
Der Feuerdorn mag nicht so schnell wie der Kirschlorbeer wachsen, jedoch ist auch seine Wuchsgeschwindigkeit beeindruckend. Pro Kahr kommen zwischen 30 und 50 cm dazu.
Das bringt zwei wichtige Vorteile mit sich: Er wächst schnell genug, um in relativ kurzer Zeit einen zuverlässigen Sichtschutz zu bilden, aber eben auch nicht so schnell, dass er ständig geschnitten und gestutzt werden muss.
- Wuchshöhe
Wie hoch der Feuerdorn wächst, hängt vor allem von der Sorte ab. Einige werden zwei Meter hoch, andere wiederum bis zu 4 Meter. Dadurch haben Sie die Wahl: Soll die Hecke ein blickdichter Sichtschutz werden oder nur halbhoch wachsen und eher als Abgrezung dienen?

- Pflanzabstand
Die Heckenpflanze wächst von Natur aus breit und dicht, weshalb die einzelnen Exemplare nicht zu dicht beieinander gepflanzt werden brauchen und sollten. 60 bis 80 cm reichen vollkommen aus, damit sie dicht zusammenwachsen können, ohne dass sich die Wurzeln untereinander stören.

Wie bringt man den Feuerdorn in Form?
Da es bei jeder Heckenpflanze unterschiedlich ist, ist eine der wichtigsten Fragen: Wie oft und wann muss man den Feuerdorn schneiden?
- Trotz seiner von Natur aus kompakten Form sind regelmäßige Schnittmaßnahmen notwendig.
- Im Frühjahr reicht ein leichter Schnitt aus, der noch vor dem Neuaustrieb erfolgen sollte.
- Großzügiger wird im Sommer geschnitten, sobald die Blütezeit vorüber ist. Diese Schnittzeit ist dem Formschnitt gewidmet.
- Generell gilt: Lieber häufig, aber in Maßen, schneiden, als nur einmal zu radikal.

Auch ohne Schnitte kann die Feuerdornhecke gut geformt wirken, da die Pflanzen, wie bereits erwähnt, kompakt wachsen. In diesem Fall wird die Gartenhecke natürlicher wirken und auch die Blüten und Beeren werden deutlich mehr in der Anzahl. Wer es aber akkurat mag, kann regelmäßig stutzen.
Pflegeaufwand der Feuerdornhecke – überschaubar oder intensiv?

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Etwas pflegebedürftig ist der Feuerdorn zwar, jedoch ist der Aufwand im Vergleich zu manch anderen Heckenpflanzen durchaus überschaubar. Bedenken Sie die Dornen beim Schneiden! Tragen Sie Handschuhe, um sich nicht zu verletzen.
- Bewässerung: In der Anfangszeit nach dem Auspflanzen ist regelmäßiges Gießen wichtig. Sobald die Pflanze angewachsen ist, kommt sie mit Regen problemlos aus. Nur in sehr trockenen Sommerphasen müssen Sie zusätzlich bewässern.
- Düngen: Ein einziges Mal im Frühjahr reicht der Pflanzen vollkommen aus, vorausgesetzt, Sie verwenden Kompost oder einen anderen Langzeitdünger.
- Schnitt: Einmal im Frühjahr und ein weiteres Mal nach der Blüte sind ausreichend, um eine gut geformte Hecke zu erhalten.
- Krankheiten: Feuerdorn ist sehr robust, was ein weiterer Vorteil für das Exemplar ist. Gelegentlich kann er von Feuerbrand oder Schorf befallen werden.
So pflegen Sie den Mittelmeer-Feuerdorn.
Die Vorteile der Blüten und Beeren

Während die vielen weißen Blüten für Sie einen rein dekorativen Vorteil mit sich bringen, sind sie für die Gartenbewohner eine wichtige Nahrungsquelle – Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten werden sie mit Freude besuchen. Die sich daraus entwickelnden Beeren schmecken wiederum den Vögeln sehr gut und bringen somit einen weiteren Nutzen für die Natur. Die Pflanze kann das Mikroklima im Garten verbessern.
Aber Vorsicht: Die Beeren sind für den Menschen schwach giftig und können bei größeren Mengen Magenprobleme verursachen. Sollten Kinder Ihren Garten nutzen, sollten Sie daher daran denken und sie beaufsichtigen – denn kleine Kinder nehmen meist, wie Sie wissen, alles in den Mund.
Fazit: Pflegeleicht, schön und nützlich

Wer eine attraktive Hecke sucht, die immergrün ist, blüht und auch Beeren trägt, trifft mit dem Feuerdorn definitiv genau die richtige Wahl. Die recht anspruchslose Pflanze kommt mit wenig Wasser, Schnitten und Dünger aus und erfordert dadurch kaum Mühe und Zeit. Gleichzeitig tun Sie auch der Natur etwas Gutes und nach wenigen Jahren erhalten Sie dank des dichten Wuchses die perfekte Privatsphäre in Ihrem Garten. Pflegeleicht mit Charakter und eine Hecke, die mehr kann, als man auf den ersten Blick vermutet – das beschreibt den Feuerdorn wohl am besten.
Titelbild: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock