Flachdach Villa mit Naturstein-Fassade definiert die traditionelle chinesische Architektur neu

Eine Flachdach Villa mit extensiver Begrünung, Naturstein-Fassade und schmalen Fenstern definiert die traditionelle chinesische Architektur neu – das LEI Haus, ein Projekt der AZL-Architekten präsentiert einen spannenden Mix aus zwei Baustilen. Tradition trifft Moderne und das Endergebnis begeistert mit einem cleveren Konzept. Wir präsentieren Ihnen ein Ferienhaus mit Charakter, das sich sowohl in die Dorf-, als auch in die zeitgenössische Stadtlandschaft harmonisch einfügen kann. Lassen Sie sich vom Projekt begeistern!

Die Flachdach Villa wurde von der traditionellen chinesischen Architektur inspiriert

Im Unterschied zu den Großstädten in China, wo seit ca. 30 Jahren zahlreiche Wolkenkratzer die Stadtlandschaft stark prägen und die traditionellen Einfamilienhäuser nicht mehr existieren, hat sich in Bezug auf die Architektur auf dem Lande wenig verändert. Die traditionelle Bauweise der Wohnhäuser in den Dörfern folgt dem Prinzip “Architektur ohne Architekten und Planung”. In den letzten Jahren wurden jedenfalls immer mehr Altbauten abgerissen – und die neuen Gebäude präsentieren sich als ein eklektischer Mix zwischen Tradition und Modernem. Ein hervorragendes Beispiel ist das LEI Haus – gelegen in der Tonglu Provinz. Die Flachdach Villa befindet sich im Dorf Shanyinwu und ist nur wenige Kilometer von der naheliegenden Großstadt entfernt. Wie fast alle Nachbarhäuser brauchte auch sie dringend Modernisierung. Mit der Aufgabe wurden die talentierten Architekten von AZL-Architekturbüro beauftragt. Die Eigentümerin stellte die Vorgabe eines multifunktionalen Innenraums, wo sie im dritten Stock eine separate Wohnung haben kann, und die ersten zwei Stockwerke als Gästehaus vermieten kann.

Die Architekten haben sich für eine traditionelle chinesische Architektur entschieden – das Haus besteht aus einem Volumen, hat schmale Fenster (typisch für die Dörfer) und ist nur drei Stockwerke hoch. Die Fassade ist in Natursteinen verkleidet – das Material erstellt eine visuelle Verbindung zur hügeligen Umgebung und fügt eine frische Note zur Fassadengestaltung hinzu. Doch damit enden die Ähnlichkeiten zu den Altbauten aus der Region. Die Villa wurde eigentlich aus Stahl und Beton gebaut, der Garten wurde entsprechend den Bedürfnissen der Gäste gestaltet. Eine großzügig geschnittene Terrasse beherbergt drei Sitzgruppen aus Rattan-Möbeln, einen geräumigen Essplatz und sogar ein Gartenhaus. Extensive Dachbegrünung bietet der Eigentümerin die Möglichkeit, die eigene Insel der Ruhe zu genießen. Viele mit Gemüse und Kräutern bepflanzte Holzkästen schirmen den Dachgarten vor Fremdblicken ab.

Mit minimalistischem Gartenhaus im Außenbereich

Das absolute Highlight im Außenbereich ist das Gartenhaus. Gelegen inmitten eines Gartenteichs, das Haus wurde aus vorgefertigten 3D Wandpaneelen gefertigt und dann vor Ort nur montiert. Im nach Süden gerichteten Panel wurden zahlreiche Löcher gestanzt – diese lassen reichlich Sonnenlicht in den Innenbereich und schaffen beim guten Wetter ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten. Die geräumige Gartenlaube bietet den Gästen die Möglichkeit, sich an regnerischen Tagen im Freien aufzuhalten oder selbst kühle Abende draußen ausklingen zu lassen. Gleichzeitig befindet sich das Gartenhaus in untrennbarer Nähe vom Haus, hat direkten Stromanschluss und Beleuchtung und kann daher zahlreiche Funktionen erfüllen, unter anderem auch als Stauraum für die Rattan-Möbel im Winter dienen.

Die Vorteile der vorgefertigten Konstruktion spielten eine große Rolle für den Erfolg – in China sind auf dem Lande kaum Fachkräfte zu finden, zudem werden die meisten Projekte mit einem kleinen Budget verwirklicht. Da die einzelnen Details des Fertighauses vorgefertigt wurden, konnten die Architekten Überblick über die anfallenden Kosten behalten. Die Transport- und Montagekosten haben sich ebenfalls in Grenzen gehalten – ein Klick-System ermöglicht den schnellen Aufbau und die einzelnen Elemente haben ein im Vergleich zu Ziegeln und Holzbalken niedriges Gewicht.

Der Innenbereich kombiniert Funktionalität mit Komfort

Eine Treppe inmitten des Wohnbereichs verbindet alle Stockwerke. Am Erdgeschoss befindet sich ein stilvolles Esszimmer mit direktem Zugang zu der Küche, die mit allem Notwendigen ausgerüstet ist. So können die Gäste am Abend zusammen kochen. Auch bei der Einrichtung haben die Architekten versucht, so viel Geld wie möglich zu sparen. So wurden die Pendelleuchten aus Bambus von lokalen Fachleuten hergestellt. Ansonsten ist das Mobiliar auf das Wesentliche gehalten. Die Gästezimmer sind alle äußerst komfortabel mit einem großzügigen Doppelbett, Dreisitzer-Sofa und einem kleinen Beistelltisch eingerichtet. Die Wohnung der Eigentümerin hat zudem noch eine kleine Küchenzeile, wo sie ihre Lieblingsgerichte ungestört zubereiten kann.

Die Wände sind gezielt Weiß gehalten – da das Haus schmale Fenster hat, kommt nicht ausreichend Sonnenlicht in die Zimmer. Die weißen Wände sollten die Räume heller erscheinen lassen. Die schlichte, moderne Optik des Treppenhauses mit Glasgeländern und die weiße Decke mit Einbauleuchten fügen einen minimalistischen Touch zu der Innenarchitektur hinzu. Der Teppichboden verleiht dagegen den Zimmern einen wohnlichen Look. Zusammen mit den Holzmöbeln und den charmanten, in Leinen gepolsterten Sofas schafft er eine gemütliche Atmosphäre. Dekoriert wurde sehr sparsam – vor allem die charmanten Deko-Kissen mit Mustern setzen Akzente.

Im Endeffekt ist das LEI Haus eine gelungene Kombination aus Altem und Neuen – zum einen fügt es sich mit ihrer in Stein verkleideten Fassade und schmalen Fenstern harmonisch in die Dorflandschaft ein, zum anderen entpuppt sich das Haus aus einem Bauvolumen durch die extensive Dachbegrünung, das moderne Gartenhaus aus vorgefertigten Paneelen und die Terrasse mit Beton-Boden als minimalistische Schönheit. Die äußerst praktische Raumverteilung und die komfortable Einrichtung lassen keine Gästewünsche offen.

 

Projekt von: AZL Architects