Recycelte Türen und Fenster zusammengefasst zu einer collagenartigen Hausfassade in Mumbai
Alte, recycelte Türen und Fenster, die zu einer spektakulären Hausfassade zusammengefasst sind? Die Architekten von S+PS Architects haben eine unikale Residenz, das „Collage House“, in Belapur, Mumbai entworfen, deren Fassade sich aus einer interessanten und eklektischen Kombination aus recycelten Materialien ergeben hat. In der großen, dicht besiedelten indischen Stadt macht das Gebäude eine mutige Aussage und bleibt nicht unbemerkt. Die Residenz wurde für eine Vier-Generationen-Familie im 2015 entworfen.
Das Gebäude erstreckt sich auf einer Fläche von 520 Quadratmetern und befindet sich auf einem Hügel mit Blick auf Mumbai. Um ein idyllisches Ambiente zu schaffen und gewisse Privatsphäre zu gewährleisten, wurde die Residenz traditionell für den indischen Stil um einen zentralen Innenhof herum gebaut. Der einzigartige und einfallsreiche Baustil wurde vom Baustil der Stadteinwohner beeinflusst, die ihre Häuser mit verschiedenen gefundenen Materialien bauen. Laut S+PS Architects ist es unmöglich in Mumbai zu leben und den Charakter und Ausstrahlung der Siedlungen zu ignorieren. Aus diesem Wohn- und Baustil kann man außerdem vieles in Bezug auf Sparsamkeit, Anpassungsfähigkeit und Einfallsreichtum lernen. Die Komposition aus recycelten Fenstern und Türen, die aus zerstörten Häusern in der Stadt stammen, resultiert zweifellos in einer markanten Fassade. Das einzigartige Gesamtbild der Residenz ist eine Art alternative Architektur, die an eine Collage erinnert.
Man hat die Scharniere einiger der recycelten Türen und Fenster behalten, was zu einer natürlichen Ventilation und Aussicht beiträgt. Im Obergeschoss verfügt ein Schlafzimmer über einen Balkon aus blauem Glas, der aus der Hausfassade herausragt. Das Anwesen verfügt über einen gepflasterten Parkplatz auf Straßenniveau. Neben der blauen Tür, die den Hauseingang markiert, befindet sich ein Gebetsraum, der vom grünen Glas umschlossen ist. Den Hausangestellten steht ein Raum zur Verfügung, der sich auf derselben Ebene befindet. Die Residenz ist mit einem großen Auffangbehälter für Regenwasser während der Monsumzeit ausgestattet. Der Behälter ist mit Steinen verkleidet, die während der Ausgrabungen auf dem Hügel gewonnen wurden.
Im Innenbereich verflechten sich Alt und Neu, Tradition und Gegenwart, Raffinesse und Rauheit. Metallrohren mit unterschiedlichen Durchmessern sind miteinander fest verbunden und bilden eine bambusartige Wand. Jahrhundert alte recycelte Säulen stützen eine Sichtbetondecke. Die Säulen holen Erinnerungen aus alten Zeiten zurück und sorgen für einen Hauch Nostalgie. Möbelstücke aus der Kolonialzeit und Stoffe, die aus Abfallfetzen geflochten sind, prägen den Innenbereich. Die Kombination von Zementfliesen, abgeschrägten Spiegeln, geschnitzten Holzleisten und der Fußboden aus altem Teakholz verleihen dem Innenbereich einen besonderen Charme.
*ein Projekt von S+PS Architects
