Ökologisch bauen – Umweltfreundliche Baustoffe für den Innenbereich

von Ramona Berger

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Was im Bereich Lifestyle schon länger im Trend ist, setzt sich auch im Wohnbereich fort: Nachhaltigkeit und zukunftssicheres Bauen sind den Deutschen immer wichtiger. Beim Bau eines Hauses legt man seit einiger Zeit nicht nur Wert auf die moderne Optik, sondern macht man sich auch Gedanken über Ökologie und Nachhaltigkeit. Synthetische Baustoffe enthalten chemische Zusatzstoffe, die umweltschädlich in der Herstellung sind, schlecht entsorgen lassen und eine Ursache für ständig zunehmende Allergien und sogar Krebs sein könnten. Laut Ergebnissen einer großen Studie vom Jahr 2015 wünschen sich 78 Prozent der Befragten umweltfreundliche Baustoffe, die für ein gesundes Wohnklima sorgen und ihre Gesundheit nicht beeinträchtigen. Deswegen rücken natürliche Baumaterialien bei Neubauten heute immer mehr in den Vordergrund. Das Spektrum reicht dabei von Trockenbauplatten für den Innenausbau über natürliche Dämmstoffe bis hin zu umweltfreundlichen Farben und Lacken. Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen einen allgemeinen Überblick geben, auch wenn wir nicht das gesamte Sortiment ökologischer Baustoffe abdecken können.

Kriterien für umweltfreundliche Baustoffe

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Umweltfreundliche Baustoffe werden nach Kriterien wie Umwelteinflüssen, Energie- und Wasserverschwendung bei der Herstellung, Lebens- und Wartungszyklus sowie Verbindung mit anderen Baustoffen positiv bewertet. Sie sollen schadstoffarm, gut recyclebar und langlebig sein. Weitere Aspekte, die zu beachten sind, finden Sie in der folgenden Liste:

  • geringer Energiebedarf für Herstellung und die Schadstoffbelastung bei Bau und späterer Wartung und Pflege
  • Vermeidung von Verbundmaterialien
  • lange Lebensdauer und gute Reparaturfähigkeit
  • Wiederverwendbarkeit nach einem Abriss oder zumindest schadstoffarme Vernichtung

Ökologische Wärmedämmung

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Angesichts stetig steigender Energiepreise spielt die gute Wärmedämmung eine immer größere Rolle, denn sie spart Energie und somit Geld. Wie auch beim Dämmmaterial gibt es verschiedene ökologische Baustoffe, die deutliche Vorteile gegenüber schadstoffreichen Wärmedämmmaterialien aufweisen. Tierische und pflanzliche Baumaterialien wie Schafwolle, Holzprodukte, Hanf und Seegras zeichnen sich durch eine hohe Dichte und Wärmespeicherfähigkeit aus und eignen sich perfekt zur Wärmedämmung und Schallisolierung. Momentan zählen Zelluloseflocken und Mineralwolle zu den beliebtesten ökologischen Dämmstoffen.

Ökologische Baustoffe bei Ausbauplatten

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Mit Ausbauplatten lassen sich leicht Zwischenwände, Wand- und Deckenverkleidungen erstellen sowie der Wärme-, Trittschall- und Sichtschutz im Raum verbessern. Da sie aber direkt oder indirekt Kontakt zur Raumluft haben, muss man bei ihrer Auswahl einige gesundheitliche Kriterien beachten. Die Bindemittel, die bei Spanplatten und OSB-Platten verwendet werden, können zum Beispiel geringe Emissionen von Formaldehyd und Isocyanaten aufweisen. Weitgehend unproblematisch und gesundheitlich unbedenklich sind Gips, Kalk und Zement. Besonders umweltfreundlich ist der REA Gips von STEAG, der wegen seiner Gewinnung als Abfallprodukt aus Rauchgasentschwefelungsanlagen besonders ökologisch vorteilhaft ist. Im Innenausbau kommt Gips in Form von Baugipsen wie Putzgipsen oder Spachtelmassen, Gipskarton- und Gipsfaserplatten zum Einsatz.

Ökologische Aspekte bei Fenstern

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Auch bei Fenstern gibt es ökologische Aspekte zu beachten. Gefährliche Stoffe wie Vinylchlorid oder Phtalate können von Kunststofffenstern ausgasen und bei Verbrennung entstehen Salzsäuren und Dioxine. Gute Gründe, die gegen den Einsatz von PVC in den Innenräumen sprechen. Mehrfach isolierte Holzfenster erleben momentan einen Aufschwung, denn sie sind viel umweltverträglicher und bei richtiger Behandlung und Pflege ist eine hohe Langlebigkeit garantiert.

Umweltfreundliche Bodenbeläge

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Wichtig bei textilen Bodenbelägen ist, dass sie nicht mit chemischen Wirkstoffen zum Schutz vor Motten und Käfern behandelt werden müssen. Eine Vielzahl natürlicher Bodenbeläge stehen Ihnen aber heute zur Verfügung. Parkett- und Dielenboden zählen noch immer zu den beliebtesten Fußbodenarten wegen ihrer zeitlosen Eleganz, einfacher Verlegbarkeit und Vielseitigkeit im Aussehen. Kork ist auch eine gute Alternative für gesundheitsverträglichen Bodenbelag, weil er schalldämmend, angenehm fußwarm und isolierend ist.

Ökologische Farben

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Zum Streichen von Decken und Wänden sollten solche Farben und Putzen verwendet werden, die organische Lösemittel aus pflanzlichen Rohstoffen enthalten. Hier sind ein paar Naturfarben, die Sie in Erwägung ziehen könnten:

Lehmfarbe – Sie besteht ausschließlich aus natürlichen Komponenten, hat intensive Deckkraft und ist frei von gesundheitsschädigenden Additiven. Zum Streichen wird das Pulver einfach mit Wasser angerührt. Je nach Farbwunsch werden entsprechende Farbpigmente hinzugefügt. Sie ist noch atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und geruchsabsorbierend.

Naturharz-Dispersionsfarbe – Wichtige Bestandteile von diesen vielseitig einsetzbaren Wandfarben sind Naturharzen, Borsalze, pflanzliche Öle und Bindemittel wie Kreide und Titandioxid. In der Regel sind die Naturharz-Dispersionsfarben lösemittelfrei, wasserverdünnbar, wisch- und waschfest.

Silikat-Wandfarbe – Die Silikatfarben sind emissionsarm, lösemittelfrei und zählen zu den beständigsten Anstrichen für innen und außen. Durch ihre mineralischen Bestandteile gelten sie als besonders ökologisch und sind eine beliebte Wahl, wenn es um nachhaltige Werkstoffe im Innenbereich geht. Durch ihre natürliche Alkalität wirken sie desinfizierend, bieten keinen Nährboden für Pilze und Bakterien reduzieren die Gefahr von Schimmelbefall.

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Kalkfarbe gegen Schimmel – Gebrauchsfertige Kalkfarben werden heute von vielen Naturfarbenherstellern angeboten. Durch ihre feuchtigkeitsregulierende und desinfizierende Wirkung eignet sich die Kalkfarbe besonders gut für Feuchträume. Als Nachteil kann seine relativ geringe Deckkraft erwähnt werden, deswegen lassen sich mit Kalkfarben keine kräftigen Farbtöne realisieren.

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