Wandtapeten wieder begehrt – Tapetenarten und Designs im Überblick

von Ramona Berger

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Wandtapeten haben eine überaus aufregende Geschichte hinter sich: Einst zierten sie jede Wand, dann wurden sie als einfallslos und altbacken verschmäht. Doch mittlerweile haben sie sich ihren Weg in die Auswahl der Innenausstatter zurückgekämpft. Kein Wunder, gibt es das Wandpapier doch in ganz unterschiedlichen Materialien und in diversen Designs, die kaum mehr Gestaltungswünsche offen lassen.

Wandtapeten nicht gleich Tapeten – Unterscheidung der Wandbekleidungen

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Tapete ist heutzutage nicht gleich Tapete. In diesem Absatz soll zunächst einmal das Material im Fokus stehen. Unterschieden wird allerdings auch nach der Struktur der Oberfläche, der Qualität der Farbe und der Beschichtung. Nachzulesen ist die allgemeine Gruppierung der Wandbekleidung in der DIN EN 235, die acht Typen von Wandbekleidungen benennt:

1.) Wandbekleidung aus Kunststoff (mit Papierträger)
2.) Wandbekleidung aus Kunststoff (ohne Papierträger)
3.) Wandbekleidung aus Naturwerkstoffen
4.) Wandbekleidung aus Papier
5.) Wandbekleidung aus Textil
6.) Wandbekleidung aus Velours
7.) Wandbekleidung aus Vlies
8.) Wandbekleidung mit Metall-Effekt

Je auffälliger die Tapete ist, desto reduzierter sollte der Rest der Innenraumgestaltung sein

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Doch nun zu den zwei wohl bekanntesten Tapetenarten: der Vlies- und der Papiertapete. Vliestapeten sind insbesondere deswegen so beliebt, da sie mit einer großen Stabilität glänzen. Ein langwieriges Einweichen der Tapete ist nicht nötig. Einfach und vor allem schnell können Vliestapeten via Wandklebetechnik an die Wand geklebt werden. Papiertapeten bestehen – wie der Name schon vermuten lässt – aus Papier, das während der Fertigung mehrfarbig bedruckt wird. Eine Sonderform, die Prägetapete, wird dabei nicht nur mit Farbe gedruckt, sondern auch mit einem Relief geprägt. Als Duplextapeten werden die Wandtapeten bezeichnet, die eine zweilagige Prägung aufweisen – und deswegen auch sehr formstabil sind.

Wandtapeten in Übersicht – Welche Tapete passt an welche Wand?

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Allein schon aufgrund der Tatsache, dass eingangs eine Bandbreite von acht unterschiedlichen Wandbekleidungen aufgespannt wurde, ist es nun nötig, eine Erklärung anzubringen, welches Wandkleid denn nun an welche Wand passt. Die folgende Tabelle soll dabei ein nützliches Nachschlagewerk sein.

Tapetenart Vorteile Nachteile geeignet für …
Vliestapeten Vliestapeten sind sofort zu verarbeiten, denn das Material muss nicht erst durchweichen. Nur wenn der Untergrund fachgerecht vorbereitet wurde, lassen sich die Tapeten beim Renovieren wieder entsprechend abziehen. Es muss ein ganz spezieller Kleister aufgebracht werden. Vliestapeten halten Wasser und Dampf stand und sind so auch in Bad und Küche eine denkbare Option.
Papiertapeten Papiertapeten sind die Klassiker von anno dazumal, nur gibt es sie heute in der gerafften, geknitterten oder auch geprägten Variante. Grundsätzlich gilt: Je dicker die Tapete ist, desto besser ist es um ihre Qualität bestellt. Ist die Qualität schlecht, kann die Papiertapete schnell reißen. Auch ist die Verarbeitung langwieriger als bei Vliestapeten, denn der Kleister muss erst einziehen und die Tapete durchweichen. Eine Papiertapete ist der Klassiker, der überall dort angebracht werden kann, wo ein trockeneres Klima vorherrscht.
Kunststofftapeten Die neue Generation von Kunststofftapeten charakterisiert sich durch ein natürliches Trägermaterial (Papier) und einen Kunststoffauftrag. Handelt es sich um Kunststofftapeten, die durch und durch aus Kunststoff sind, ist die Abdichtung des Mauerwerks zu dicht. Deswegen werden diese Kunststofftapeten nicht in Wohnräumen empfohlen. Abwaschbar, wasserdicht, schmutzresistent. Diese drei Eigenschaften machen Kunststofftapeten zum Klassiker in kleinen Feuchträumen.
Naturwerkstofftapeten Die optisch und inhaltlich natürlichste Variante der Wandbekleidung ist die Naturwerkstofftapete, die aus Blättern, Gras und Kork hergestellt werden kann. Häufig wird diese Tapetenart noch in Handarbeit hergestellt, was sich auch auf den Preis auswirkt. Sie ist nicht für jeden Raum geeignet. Naturwerkstofftapeten sind kleine Kunstwerke, die auch entsprechend platziert werden sollten. Im Arbeitszimmer beispielsweise können sie ein wunderbares Ambiente zeichnen. Auch im Wohnzimmer sind sie beliebt.
Fototapeten Fototapeten setzen die auserwählte Wand perfekt in Szene, denn sie werden meist vollflächig angebracht. Fototapeten fachmännisch zu tapezieren, ohne dass weiße Kanten sichtbar sind, erfordert einiges an Übung. Letztlich soll ein Gesamtwerk entstehen. Eine Fototapete kann den Blick aufs Meer ins Schlafzimmer zaubern oder den Sandstrand bildlich ins Wohnzimmer transportieren. Auch im Kinderzimmer eignet sie sich, wenn das Kind ein spezielles Hobby hat, welches auch bildlich eingebracht werden soll.
Velourtapeten Die Oberfläche von Velourtapeten ist besonders weich und hat auch deswegen viele Fans. Sorgfalt und Erfahrung sind nötig, um eine Velourtapete an die Wand zu bringen. Velourtapeten müssen als Highlight platziert werden. Das heißt auch, dass sie vornehmlich punktuell und weniger im ganzen Raum angebracht werden.
Metall-Effekt-Tapeten Für den einzigartigen Look dieser Tapete sorgen Aluminiumfolien, die auf Papier oder Vlies aufgebracht werden. Grundvoraussetzung ist ein ebener Untergrund, da hier jede Unebenheit sichtbar wird. Eine Metall-Effekt-Tapete bringt einen Wow-Effekt ins Zimmer. Besonders gut eignet sich diese Tapete im Essbereich, wenn dieser entsprechend luxuriös ausgestattet ist.

Trendreport: Was ist an der Wand gerade angesagt?

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Mit Blick auf die trendigsten Wände 2016 zeigen sich Muster und Pastelltöne, opulente Designs und Used-Look-Varianten, wie diese Galerie verrät. Ein besonders pfiffiges und dabei noch seltenes Modell ist diese Backstein-Tapeten-Variante, die sich – angelehnt an den Trend, einzelne Wände mit Mauern hervorzuheben – als praktische Vliestapete vorstellt, die das Mauern Stein auf Stein nicht mehr nötig macht.

Die Fototapete hinter dem Tisch setzt den Essplatz perfekt in Szene

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Abbildung 4, 5 : pixabay.com © keresi72 (CC0 Public Domain)
Abbildung 6: pixabay.com © PublicDomainPictures (CC0 Public Domain)

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