Die Mode für Mollige ist auch trendy – 3 gute Gründe weshalb

Übergrößenkollektion, Plus-Size-Fashion, Mode für Mollige – für Kleidung ab Konfektionsgröße 40 gibt es viele Bezeichnungen. Die meisten haben einen faden Beigeschmack. Diejenigen, die diese Mode tragen, entsprechen nicht dem zeitgenössischen Ideal. Sie sind zu dick für die Entwürfe, die auf den Laufstegen der Fashion Shows präsentiert werden.

Doch halt! Genau dort findet seit einiger Zeit ein Umdenken statt. Nicht nur Kaufhäuser, die die breite Masse bedienen, haben erkannt, wie wertvoll die pfundige Zielgruppe ist. Auch Stardesigner und Luxuslabels setzen immer öfter auf kurvige Models. Das sind nur ein paar der Gründe, weshalb Plus-Size-Fashion nichts mehr mit zeltartigen Überwürfen fernab von Trends zu tun hat.

Bildquelle: Studio Untold

Die deutsche Durchschnittsfrau trägt nun einmal Kleidergröße 42 und nicht 34 oder 36 wie viele Models. Die Nachfrage nach T-Shirts, Jeans und Kleidern in Anschluss- oder Übergrößen ist deshalb groß. Das hat auch die Modeindustrie erkannt. Aktuelle Kollektionen einschlägiger Marken und Onlineshops sind zwar speziell für mollige Frauen designt, aber genauso trendy wie die normalen Modelinien.

Bildquelle: Studio Untold

Auf der „Curvy“, einer Fachmesse für Übergrößenmode, kommen viele dieser Händler zusammen. Auch das junge Label Studio Untold hat dort einen Stand. Die Marke vertreibt seine angesagten Basics und It-Pieces über einen Onlinestore und weiß, dass auch kräftige Frauen gern modisch unterwegs sind und sich nicht verstecken wollen. Die Fashionmesse „Curvy“ findet vom 19. bis 21. Januar 2016 in Berlin statt. Weitere Informationen dazu hier.

Bildquelle: Studio Untold

Schon 2010 eröffnete die dralle Sängerin Beth Ditto die Modenschau von Jean-Paul Gaultier. Im September vergangenen Jahres lief sie für Marc Jacobs über den Catwalk. Im Februar 2016 bringt die Gossip-Frontfrau nun eine eigene Kollektion heraus – natürlich mit Teilen speziell für füllige Fashionistas. „Ich habe schon mein ganzes Leben davon geträumt, richtige Kleidung für dicke Leute zu machen. Kleidung, die bequem und cool ist“, beschreibt Ditto ihr neues Vorhaben. Unterstützung hat sie dabei vom erfahrenen Modeschöpfer Gaultier bekommen.

Auch die Luxusmarke Louboutin hat erkannt, welche Reichweite man mit Plus Size erreichen kann. Das französische Übergrößenmodel Clémentine Desseaux bekam einen roten Lippenstift aus der Beauty-Reihe des Labels geschenkt – und postete ihren Kussmund-Clip auf Instagram. Louboutin war davon so begeistert, dass er sie kurzerhand zum neuen Gesicht der Kampagne machte.

Plus Size Model Tara Lynn für H&M

Klar, die Gisele Bündchens und Toni Garrns dieser Welt und all die hübschen Engel von „Victoria’s Secret“ verdienen ein Heidengeld damit, dass sie über Laufstege stelzen und vor Kameras posieren. Doch mittlerweile bekommen ihre kräftigen Kolleginnen mitunter mehr für ihre Modeljobs. International erfolgreiche Plus-Size-Models wie Ashley Graham, Tara Lynn, Robyn Lawley oder Chloe Marshall erhalten trotz (oder gerade wegen) ihrer Kleidergröße von 42 ein dickeres Gehalt als viele ihrer dünnen Kolleginnen.