Die Familie unter einem Dach: So gelingt Mehrgenerationenwohnen!
Irgendwann einmal kommt für fast alle Menschen die Zeit, wenn die eigenen Eltern älter werden. Dann stellt sich häufig die Frage, wie es mit ihnen nun weitergehen soll. Die Unterbringung in einem Alten- oder Pflegeheim kommt natürlich nicht in Frage. Eine Alternative, die immer beliebter wird, ist das Mehrgenerationenwohnen. Dabei werden mehrere Generationen unter einem Dach vereint. Wie in einem richtigen Team kümmert sich dabei jeder um jeden. Ein Konzept, das Zukunft hat. Das sind die Vor- und Nachteile des Mehrgenerationenwohnens.
Inhaltsverzeichnis
Unterschied Mehrgenerationenhaus und Mehrgenerationenwohnen
Wir benutzen hier zwar das Wort Mehrgenerationenhaus und Mehrgenerationenwohnen synonym, dennoch gibt es entscheidende Unterschiede zwischen diesen beiden Dingen. Das Mehrgenerationenhaus ist ein Ort, an dem Jung und Alt zusammenkommen, um beispielsweise zu essen oder verschiedenen Kursen und Workshops nachzugehen. Deutschlandweit gibt es mehr als 500 dieser Häuser, die von rund 20.000 Freiwilligen unterstützt werden.
Beim Mehrgenerationenwohnen versammeln sich mehrere Generationen unter einem Dach und Wohnen zusammen. Meist handelt es sich dabei um Alleinstehende, Paare oder Familien, die zwar separat voneinander im gleichen Haus leben, sich aber umeinander kümmern.
Was ist Mehrgenerationenwohnen?
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Hier sollen verschiedene Generationen miteinander im Einklang leben und sich gegenseitig helfen. Dabei müssen es nicht unbedingt nur Familien mit Kindern sein, die beispielsweise mit den Großeltern in einem Haus leben. Es sind auch Konstellationen denkbar, bei denen sich alle Beteiligten im Vorfeld nicht kennen.
Der Vorteil des Mehrgenerationenwohnens ist, dass sich hier alle gegenseitig helfen können. Beispielsweise können ältere Leute gepflegt werden. Wenn es Kinder im Haus gibt, können die Eltern sich einen Tag oder Abend freinehmen, während die ältere Generation auf die kleinen aufpasst.
Hier können alle voneinander lernen und harmonisch miteinander leben. Selbst wenn sich alle Mitbewohner anfangs noch unbekannt sind, entsteht durch diese gegenseitige Hilfe so etwas wie eine Familie.
Planung ist alles
Damit das Projekt Mehrgenerationenwohnen gelingen kann, ist eine gute Planung das A und O. Dabei gilt es zunächst einige grundlegende Punkte zu klären, wie beispielsweise:
- Wer soll alles im Haus wohnen?
- In welchem Haus wird gewohnt? Die Größe ist am Ende natürlich von der Personenzahl im Haus abhängig.
- Wo liegt das Haus? Gegebenenfalls wäre ein Umzug notwendig.
- Ist das Haus im Besitz einer der Personen oder wird zur Miete gewohnt?
- Welche Kosten fallen an?
- Schließlich müssen Regeln für alle Beteiligten aufgestellt werden, damit das Miteinander funktionieren kann.
Auch bei besonderen Pflegefällen gibt es Lösungsansätze
Vor allem ältere Personen, die bereits einen bestimmten Grad an Pflege benötigen, weil sie beispielsweise krank sind, können von diesem Mehrgenerationenwohnen profitieren. Entweder kann sich die jüngere Generation mitkümmern oder, sollte der Betreuungsaufwand so groß sein, dass er von professionellem Personal gestemmt werden muss, kann eine 24Stunden-Betreuung ratsam sein.
Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Person, die das Mehrgenerationenwohnen ergänzt. Sie wird in die Familie oder die Gemeinschaft integriert und kümmert sich gleichzeitig, um die pflegebedürftige Person im Haus. Das hat den Vorteil, dass die Person nicht in einem Heim untergebracht werden muss und sie stets eine feste Bezugsperson für die häusliche Pflege hat.
Vor- und Nachteile des Mehrgenerationenwohnens
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Wie bei jeder Sache im Leben hat das Mehrgenerationenwohnen bestimmte Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählen
- eine häusliche Pflege, die rund um die Uhr gewährleistet werden kann,
- soziale Kontakte und gemeinsame Freizeitaktivitäten, die unternommen werden können,
- ein hohes Wohlbefinden aller Beteiligten, da alle voneinander profitieren können und
- das Vorbeugen sozialer Isolation, was vor allem bei älteren Menschen ein großes Problem ist.
Die Wohnform mit mehreren Generationen unter einem Dach hat jedoch auch ein paar Nachteile, die es zu erwähnen gilt.
- Es gibt ein hohes Potenzial für Konflikte, da viele Menschen viel Zeit miteinander auf wenig Raum verbringen.
- Es ist viel Vertrauen, Geduld und Toleranz von allen Beteiligten gefordert.
- Absprachen und das Einhalten von Regeln ist unabdingbar.
Insgesamt überwiegen jedoch die Vorteile beim Mehrgenerationenwohnen, da wirklich alle davon profitieren können, wenn sich alle an die festgelegten Regeln halten.
Generationskonflikte kann es immer geben
Gerade zwischen den Generationen und weniger innerhalb kann es immer wieder zu Konflikten kommen, die es zu thematisieren gilt. Vor allem beim Thema Kindererziehung gehen die Meinungen häufig auseinander. Die heutige Erziehung ist nämlich anders als sie es beispielsweise vor einigen Jahrzehnten noch war. Das kann jedoch zu Unstimmigkeiten führen, wenn die ältere Generation auf die Kinder der jüngeren aufpasst.
Beim Mehrgenerationenwohnen ist eine gute Streitkultur wichtig. Es muss offen über alles gesprochen werden. Das legt Streits bei und schafft gleichzeitig Vertrauen auf beiden Seiten. Nur so kann ein harmonisches Zusammenleben funktionieren.
Zusammenleben harmonisch gestalten
Damit das Mehrgenerationenwohnen funktioniert, ist Planung während des Zusammenlebens wichtig. Vor allem sollte die Planung gemeinsam stattfinden. Von den Einkäufen bis hin zu Freizeitgestaltung ist alles möglich. Jeder und jede wird miteinbezogen und darf Vorschläge und seine Meinung einbringen, muss allerdings auch zuhören. Allerdings sollte es keine zu enge Planung geben, um noch flexibel im Alltag zu sein.
Wenn sich alle an die Regeln halten und offen miteinander umgehen, kann das eigene Projekt Mehrgenerationenwohnen für alle ein voller Erfolg werden.