Vintage Deko aus Silhouetten für nostalgisches Flair im Interieur

von Anne Seidel

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Jeder hat sie schon einmal gesehen: Die Silhouetten, die Wände und Beistelltische in Retro-Häusern schmücken und ein einzigartiges nostalgisches Flair ausstrahlen. Sollten Sie Ihre Wohnung im Vintage-Stil einrichten, sind die Silhouetten-Bilder eine Deko, die Sie unbedingt in Erwägung ziehen. Denn diese Vintage Deko für die Wohnung strahlt die gewünschte Atmosphäre aus, wie es nur wenige andere schaffen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Silhouetten und wie Sie in der Vergangenheit populär wurden.

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Die Kunst der Silhouetten als Deko im Vintage-Stil ist im Prinzip eine Art Fotografie. Im 17., 18. und 19. Jahrhundert war es typisch, seine Gestalt auf diese Weise festzuhalten, da es sich um eine günstige und auch schnelle Alternative zu Bildern handelte. Hergestellt wurde sie von Amateuren, meistens Frauen, mit Tinte, Farbe oder aber aus ausgeschnittenem Papier. Es ist ein typisches Merkmal der viktorianischen Epoche.

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Abgebildet wurde die Silhouette sogar auf Porzellan. Im 19. Jahrhundert wurden sie nicht selten in realer Größe abgebildet. Jedoch sind die ersten Silhouetten nicht erst dann entstanden. Vasen mit schwarzen Motiven waren schon lange Zeit vorher Vertreter dieser Art von Kunst. Das gilt auch für die traditionelle, chinesische Papierschnittkunst und das Bildermachen hat seine Wurzeln in darin.

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Eine Legende aus dem 5. Jahrhundert erzählt von einem korinthischen Mädchen namens Dibutade, dessen Liebster auf eine lange Reise ging. Um sein Bildnis bei sich zu behalten, zeichnete sie die Umrisse seines Gesicht an die Wand. Zu diesem Zweck nutzte sie den Schatten, der von einer Kerze an die Wand geworfen wurde.

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Die Geschichte der Dibutade ist aber auch in anderer Hinsicht sehr interessant. Wie auch in der moderneren Silhouetten-Kunst war die Künstlerin eine Frau, die das Bild einer von ihr geliebten Person wollte und dieses dann selbst gestaltete. Aus denselben Gründen und auch mit Hilfe derselben Technik wurden später auch im 19. Jahrhundert Silhouetten, die wir heute verwenden, angefertigt.

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Besonders beliebt wurde die Kunst bei Amatueren des weiblichen Geschlechts, da die Silhouetten schnell und einfach hergestellt wurde und die Damen keine besonderen Fähigkeiten besitzen mussten. Das erste bekannte Silhouetten-Bild von William und Mary wurde ebenso von einer Frau gestaltet. Schnell entwickelte sich die heutige Dekoration im 19. Jahrhundert zu einer Art Gesellschaftsspiel.

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Natürlich gab es auch professionelle Zeichner von Silhouetten, die meistens Männer waren. Dazu gehörten auch Künstler, die die Silhouetten aus Papier schnitten. Als Werbung für ihre Kunst nutzten sie das Argument, dass sie schnell und genau arbeiten. Um die Präzision und die Genauigkeit bei Kopien der heutigen Vintage Deko zu garantieren, wurden im 19. Jahrhundert verschiedene Maschinen patentiert.

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Die Portraits waren besonders beliebt bei Reisenden und Immigranten, die sie als Souvenirs nutzten, um eine Erinnerung für sich selbst oder Verwandte zu erhalten. Und auch bei größerer Entfernung zwischen Familienmitgliedern war die Dekoration eine tolle Möglichkeit die Erinnerung an eine liebe Person zu bewahren. Schließlich war das Reisen damals nicht so einfach und kurz wie heute.

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Einer der bekanntesten Künstler war der Franzose Auguste Édouart. Es gestaltete Silhouetten aus Papier, die zudem Ganzkörper-Bilder darstellten. Er lebte ab 1815 erst in England, zog dann in den 1830er Jahren aber nach Amerika, wo er diese Art von Kunst popularisierte. Er stellte Tausende von Porträts von bekannten und anonymen Mitmenschen her. Unter anderem ihm ist also zu verdanken, dass wir heute diese Vintage Deko besitzen.

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Dass diese Art von Porträt vor allem in Bezug auf die Zeit der Herstellung und die Kosten eine beliebte Alternative zum klassischen Porträt war, haben wir ja bereits erwähnt. Hinzu kam, dass für letztere die schicksten Kleider getragen wurden, während bei Silhouetten die Kleidung keine Rolle spielte, da sie eh nicht abgebildet wurde. So konnten die Kunden der Künstler ganz einfach ihre Alltagskleidung bei der Gestaltung der Dekoration tragen.

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Das Wort Silhouette leitet sich im Übrigen von einem französischen Ökonom ab und bezieht sich höchstwahrscheinlich entweder auf die kostengünstige Eigenschaft der Porträts oder aber auf die Schnelligkeit. Étienne de Silhouette war ein guter Freund von Madame de Pompadour, die ihm 1759 einen Posten als Generalkontrolleur der Finanzen verschaffte. Während des 7-jährigen Kriegs hatte er es mit der aufgrund schlechter Verwaltung schwindenden Staatskasse zu tun. In dieser Zeit versuchte er, ökonomische Strategien umzusetzen, die er während eines längeren Aufenthalts in England beobachtet hatte. Dieser Versuch, das Vermögen der Reichen zu beeinflussen, führte jedoch dazu, dass er nach nur 8 Monaten als Generalkontrolleur entlassen wurde.

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Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die heute als Silhouetten bekannten Bilder als „Schatten“ oder „Profile“ bezeichnet. In Frankreich besaßen die Porträts den Namen „Schattenkunst“. In den 1770er Jahren breitete sich aber in Deutschland und Frankreich schnell das Wort „Silhouette“ in diesem Zusammenhang aus. In den 1790ern wurde das Wort wiederum in England bekannt. Zu der Verbreitung des Wortes in England und Amerika trug unter anderem Edouart bei.

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Und wie bereits erwähnt, gewinnen die Silhouetten als Dekoration auch heute immer mehr an Popularität. Im eigenen Heim werden verschiedene Varianten der Silhouetten genutzt. Zum einen werden antike solche gesammelt. Sie können aber auch neue Porträts von sich selbst oder anderen Personen anfertigen lassen. Angeboten werden sie nicht nur in Form von „Fotos“ sondern auch gedruckt auf Taschen, Tassen, Tellern oder als Decoupage auf Bierdeckeln.

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Einer der Gründe, weshalb die Dekoration wieder populär wird, sind ohne Zweifel die Werke der Künstlerin Kara Walker. Ihre Werke stellen die Gewalt, Misshandlung und die Rachgier zwischen Weißen und Schwarzen in der Geschichte dar, als die Sklaverei in Amerika noch zum Alltag gehörte.

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Ob Sie damit nun eine bestimmte Aussage machen oder einfach nur einen schicken, nostalgischen Akzent setzen möchten, liegt ganz bei Ihnen. Fakt ist jedoch, dass heutzutage beliebige Motive und ganze Szenen abgebildet werden können und das auf den verschiedensten Untergründen und Materialien.

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