Gartenhütte 2.0: So machen Sie mehr aus Ihrer Laube
Wer einen eigenen Garten hat, der weiß um dessen Qualitäten als persönliches Naherholungs- und Mini-Urlaubsziel für Feierabende und Wochenenden. Das meist dazugehörige Gartenhäuschen ist hingegen oftmals deutlich ausbaufähig. Wer sich allerdings nicht scheut, Werkzeug in die Hand zu nehmen, kann seine private Oase um eine sehr stylische und praktische Laube ergänzen. Wir liefern Inspirationen dafür.
Egal ob man es nun Laube nennt, Gartenhäuschen oder einen anderen Begriff nutzt. Ganz gleich ob im Garten direkt hinter dem Haus oder in einem Schrebergarten fernab der Wohnung: Ein mehr oder weniger kleines Häuschen gehört zu vielen Gärten einfach dazu. Oft ist es allerdings wenig mehr als ein wetterfester Unterstand für diverse Gartenwerkzeuge und -geräte sowie entsprechende Möbel.
Sie möchten aus Ihrem Garten mehr herausholen? Dann haben wir jetzt einen ganzen Strauß voller Tipps, was Sie diesbezüglich mit und rund um die Laube anstellen können.
Inhaltsverzeichnis
- Rechtliches first: Das müssen Sie beim Gartenhaus beachten
- Gute Gründe: Warum Ihr Gartenhaus so viel mehr sein kann
- Der Boden in der Laube: Was tun, wenn er nicht fest ist?
- So kommt Strom ins Gartenhaus
- Gut in einsamen Gärten: Ein WC
- Rundum genießen: Eine Koch- und Genussecke
- Ein bisschen Wochenendhaus: Schlafen in der Laube
- Nicht nur gegen Winterkälte: Etwas Dämmung geht beinahe immer
- Fernsehen und Internet in der Laube: Das ist möglich
- Zusammengefasst
Rechtliches first: Das müssen Sie beim Gartenhaus beachten
In Deutschland sind viele Dinge reguliert. Die Gartenlaube macht dabei keine Ausnahme, selbst wenn sie auf Ihrem eigenen Grund und Boden steht. Für verschiedene Umbaumaßnahmen und Nutzungsszenarien kann es daher vorkommen, sich zumindest eine Genehmigung einholen zu müssen.
Die für Sie hierbei relevantesten Gesetze sind diese:
1. Das Bundeskleingartengesetz. Es betrifft Sie dann, wenn Ihr Garten als Kleingarten definiert ist. Das ist meist (nur) dann der Fall, wenn er zu einer größeren Garten- oder Laubenkolonie gehört. In dem Fall darf das Häuschen inklusive überdachter „Terrasse“ höchstens 24 Quadratmeter umfassen und durch seine Ausstattung nicht zum dauerhaften Wohnen geeignet sein – daher sind beispielsweise innenliegende feste Wasseranschlüsse untersagt.
2. Die Landesbaugesetze. Sie unterscheiden sich für jedes Bundesland teils erheblich voneinander und betreffen Sie primär, wenn der Garten zu Ihrem Haus gehört. Unter anderem sind hierin Regularien zu finden, wieviel Rauminhalt die Laube haben darf, bevor eine Baugenehmigung erforderlich ist – der Wert kann sich zwischen den Bundesländern deutlich unterscheiden.
Weiter kann die Laube Landesnachbarrecht tangieren – es erstreckt sich über mehrere Gesetzeswerke.
Wichtig für Sie: Im Zweifelsfall sollten Sie vor jeder substanziellen (Um-)Baumaßnahme rings um die Laube Ihre zuständigen Behörden bzw. die Kleingartenleitung ansprechen. Das betrifft insbesondere Änderungen in Höhe, umbautem oder überdachtem Raumvolumen und Ähnliches. Aufgrund der Vielzahl von Regularien ist es leicht, versehentlich etwas zu übersehen und dadurch womöglich Bußgelder zahlen oder einen Rückbau einleiten zu müssen.
Gute Gründe: Warum Ihr Gartenhaus so viel mehr sein kann
Ist Ihre Laube der typische „Wohnort“ für Rasenmäher, Spaten, Gummistiefel, Säcke voller Pflanzenerde und ähnliche Gärtner-Utensilien? Dann fragen Sie sich vielleicht, warum Sie an diesem Zustand etwas ändern sollten – das alles kostet ja schließlich Zeit und Geld.
Die Antwort ist simpel: Eine ausgebaute, optimierte, „gepimpte“ Laube kann Ihre Lebensqualität beträchtlich verbessern. Es ist ein Ort, an dem Sie feiern können. Ein Mini-Ferienhäuschen. Eine urgemütliche Unterkunft zum Lesen und Spielen. Ein kleines „Auszugshaus“ für Ihren Nachwuchs. Vielleicht sogar ein Homeoffice mitten im Grünen – und noch sehr viel mehr.
Sie müssen nicht einmal ein großer Gärtner sein, sondern nur die Entspannung mögen, die es bedeutet, sich hierin aufzuhalten. Eine derart verbesserte Laube kann Ihre Work-Life-Balance, Ihr seelisches Gleichgewicht, Ihr Stress-Niveau auf ein ganz anderes Level bringen. Und weil das Häuschen nicht sonderlich groß ist und Sie vieles in Eigenregie bewerkstelligen können, muss das nicht einmal zigtausende Euros kosten – es geht schon deutlich niedrigschwelliger.
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Der Boden in der Laube: Was tun, wenn er nicht fest ist?
Der Boden besteht bei vielen lediglich als Lagerort verwendeten Gartenhäusern oft nur aus festgestampftem Mutterboden oder flugs ausgelegten Rasengittersteinen oder Gehwegplatten. Beides ist schwierig, denn
- Insektenbefall,
- Isolation,
- Tragfähigkeit,
drohen bzw. sind nicht auf dem benötigten Niveau. Sofern die Laube aufgrund ihres Gewichts oder der Konstruktionsweise flugs verlegt werden kann, wäre das die beste Option. Es geht allerdings ebenso im ortsfesten Zustand. Hier könnten Sie folgendes machen:
1. Betonestrich: Das Häuschen bekommt einen flächig gegossenen, sehr tragfähigen Boden. Dieser kann nachträglich gestrichen werden oder als Untergrund für verschiedene andere Böden dienen – inklusive solchen aus dem „normalen“ Hausbau.
2. Punkt- oder Streifenfundamente: Sie bestehen ebenfalls aus Beton, allerdings nur in Form mehrerer kleiner Wände oder Stelen. Der Zwischenraum wird mit Schotter oder Ähnlichem verfüllt. Darauf kommt der eigentliche Boden aus Holzdielen oder Faserholzplatten.
3. Verbundpflaster: In ein „Bett“ aus Sand und Schotter werden Pflastersteine gesetzt. Sie können ebenfalls für sich stehen oder als Träger für einen sichtbaren Fußboden fungieren.
4. Holz: Die Balken, die den späteren Boden tragen, werden schwimmend in ein „Bett“ aus Sand und Schotter verlegt. Solange besagtes Bett gegen den Erdboden isoliert ist, sind Feuchteprobleme kein Thema.
Was Sie hiervon nutzen, hängt von Ihrem Geschmack, dem Untergrund und dem gewünschten Stil ab – und mitunter, was vor Ort erlaubt ist.
Stets bekommen Sie jedoch einen buchstäblich „tragfähigen“ Untergrund, der nicht nur gut und wohnlich aussieht, sondern vielleicht trotz nicht dauerhafter oder gar keiner Beheizung jahrelang ohne Verformungen und sonstige Probleme durchhält.
So kommt Strom ins Gartenhaus
Eine lebenswerte Laube kann durchaus ohne zentrale Stromversorgung funktionieren, wenn Ihre Ansprüche geringer sind. Wenn Sie dort jedoch beispielsweise eine stets einsatzbereite elektrische Beleuchtung möchten, einen Kühlschrank oder mit dem Gedanken spielen, dort Ihr sommerliches Heimbüro einzurichten, ist mehr nötig. Dann sollten Sie eine der folgenden Optionen nutzen:
– Powerstation: Eine Art große Powerbank, also ein Akku, aber mit üppiger Kapazität und meistens sogar Anschlüssen für 230-Volt-Geräte. Die Powerstation laden Sie entweder an einer anderen Stromquelle auf, oder kombinieren sie mit einer weiteren Option:
– Solar: Insbesondere in Form von sogenannten Balkonkraftwerken steht Ihnen heute eine leistungsfähige, leicht und vielfältig zu installierende Option offen, um 230-Volt-Strom selbst zu erzeugen – viele andere Mini-Solargeräte liefern nur 12 Volt. Das erfordert spezielle Endgeräte zwischen Radio und Glühlampe, die mit dieser geringen Spannung auskommen. Zusammen mit einer Powerstation ist diese Lösung sehr praxistauglich.
– Festanschluss: Insbesondere dann eine Option, wenn die Laube sich in Ihrem Garten befindet. Dazu wird, ausgehend vom Sicherungskasten, eine neue Zuleitung gelegt. Diese wird sorgfältig in einem Erdgraben bis zur Laube geführt, wo sie meist in einem weiteren Sicherungskasten endet.
In allen Fällen können Sie von der Spannungsquelle durchaus eine feste Elektroinstallation mit Steckdosen, Schalter usw. aufbauen. Bedenken Sie jedoch: Die Anschlüsse selbst sollten Sie den Fachmann erledigen lassen.
Das gilt ebenso dann, wenn Sie den Strom des Solarkraftwerks in die feste Installation der Laube einspeisen möchten und dazu eine zusätzliche Steckdose benötigen. Der Grund: Nur, wenn eine sogenannte Elektrofachkraft die Drähte angeschlossen hat, ist die Sache auch versicherungstechnisch „sicher“.
Gut in einsamen Gärten: Ein WC
Im Hausgarten benötigt Ihre Laube weder eine dauerhafte Wasserversorgung noch eine Toilette. Wenn beides jedoch nicht in der Nähe vorhanden ist, sollten Sie überlegen, sich zu behelfen, um für große und kleine Bedürfnisse vorbereitet zu sein.
Was den Toilettengang anbelangt, sollten Sie keinesfalls in Richtung eines klassischen „Häuschens“ samt Grube denken. Das ist u.a. aus grundwasserschutzrechtlichen Gründen verboten. Als Alternative können Sie sich im Camping-Bereich bedienen. Hier finden sich verschiedene Lösungen, die auf Kompostierung, Trennung oder Sammlung basieren. Ein Kleingarten-Merkblatt der Stadt Hamburg zeigt Ihnen, wie die Optionen funktionieren.
Der Rest besteht in diesem Fall daraus, an der Laube ein „Örtchen“ zu zimmern, in dem eine solche Camping-Toilette aufgestellt wird. Achten Sie unbedingt auf eine gute Belüftung mit integrierten Schutzgittern gegen Insekten.
Zum Thema Frischwasser sind ebenfalls Gesetze zu konsultieren. In Kleingärten sind dauerhaft angeschlossene Hähne im Innenbereich typischerweise untersagt, weil diese dem nicht erwünschten dauerhaften Bewohnen zuträglich wären. Wenn Ihnen ein draußen vorhandener Anschluss nicht genügt, dann können Sie sich so behelfen:
– Schwerkraftkanister: Tragbare Wasserkanister mit integriertem Hahn. Schick verkleidet muss das nicht nach Behelfslösung aussehen.
– Pumpensysteme: Hierbei wird der Wassertank entweder dauerhaft oder entnehmbar verdeckt verbaut. Das Wasser wird über eine kleine strombetriebene Pumpe entnommen und endet in einem „richtigen“ Wasserhahn – viele Campingmobile nutzen diese Variante ebenfalls.
– Wassernetzanschluss: Ähnlich wie beim Strom können Sie von Ihrem Haus ebenfalls einen festen unterirdischen Anschluss realisieren.
Zu nennen wäre zudem noch der Brunnen. Er ist zumindest in Ihrem eigenen Garten meist legal zu errichten. Da er jedoch große Kosten verursacht, sei er hier nur der Vollständigkeit halber genannt.
Sofern Sie nur etwas Wasser zum Händewaschen, Kochen oder Spülen benötigen, dürften die tankbasierten Varianten Ihnen genügen – Wäsche waschen und Ähnliches ist in vielen Kleingärten sowieso nicht gestattet und zuhause nicht nötig.
Wichtig: Sofern es keinen Anschluss ans Abwassernetz gibt, dürfen Sie verunreinigte Abwässer keinesfalls einfach so in den Garten entsorgen. Es gibt jedoch freigegebene, abbaubare Spülmittel und Seifen, mit denen das legal ist. Alternativ können Sie Abwasser ebenso in einen Kanister/Eimer einleiten und über einen freigegebenen Abwassernetzanschluss entsorgen.
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Rundum genießen: Eine Koch- und Genussecke
Ein beweglicher Grill gehört zu vielen Lauben dazu. Wenn es Ihnen jedoch stärker um eine Wochenendhausnutzung geht, sollten Sie überlegen, wenigstens eine kleine Kochecke zu ergänzen – und, sofern nicht vorhanden, einen Ort, wo Sie ungeachtet der Witterung in Ruhe speisen können.
Die Kochecke selbst ist simpel in DIY-Manier zu bauen. Sie benötigen im Prinzip nur eine hinreichend hohe, breite und tiefe Kommode oder ein ähnliches niedriges Möbelstück mit Stauraum. Obendrauf wird eine passend zurechtgeschnittene Küchenarbeitsplatte geschraubt oder geklebt. Je nach Art des Unterschränkchens könnten Sie sogar eine Spüle darin einlassen – und sowieso tut es immer eine optisch attraktive Schüssel, etwa aus robuster Emaille.
Dann benötigen Sie nur noch einen Kocher. Erneut finden Sie beim Camping-Ausrüster alles, was das Herz begehrt. Günstig und praxistauglich sind flache, einflammige Kocher, in denen eine längliche Gaskartusche eingesetzt wird (siehe Bild). Alternativ finden Sie mehrflammige Lösungen, die über eine externe Gasflasche versorgt werden.
Tipp: Wenn Sie diese Küchenzeile um Rollen ergänzen, können Sie sie bei Bedarf auf eine eventuell vorhandene Terrasse der Laube rollen.
Ein bisschen Wochenendhaus: Schlafen in der Laube
Selbst in Gartenhäusern, die den recht strengen Regeln des Bundeskleingartengesetzes unterliegen, darf man im Rahmen der „Erholungsnutzung“ zumindest gelegentlich übernachten. Doch sogar dann, wenn Ihre Laube sich nur wenige Meter hinter Ihrem eigentlichen Zuhause befindet, sollten Sie darüber nachdenken, dort eine Schlafgelegenheit zu integrieren.
Für beides gibt es gute Gründe:
– Sie können schöne Abende dort genießen, ohne sich hinterher noch nachhause begeben zu müssen.
– Es darf auch mal das eine oder andere Glas mehr sein, ohne das Auto stehenlassen zu müssen.
– Für das menschliche Gehirn kann sich eine Übernachtung direkt wie Urlaub anfühlen, selbst wenn Sie eigentlich zuhause sind.
– Sie haben eine brauchbare Option, um Gäste unterzubringen oder den Nachwuchs außerhaus schlafen zu lassen – ohne dass er mit Zelten Ihren Rasen demoliert.
Natürlich könnten Sie sich einfach im Möbelhaus ein Bett beschaffen und es in der Laube aufstellen. Bloß sind viele dieser Häuschen nicht eben groß. Ein typisches 200×180-Zentimeter Doppelbett kann rasch die Grenze des Erträglichen überschreiten. Es geht jedoch anders – und vielfach in Heimwerkermanier:
– Feldbett/Klappbett: Da es zusammenklappbar ist, wird es nur bei Bedarf ausgepackt und aufgebaut. Allerdings sind Feldbetten meistens recht schmal. Und wenn Sie wirklich gut und von unten warm liegen möchten, werden Sie kaum um die Verwendung von Isomatte und einer aufblasbaren/faltbaren Campingmatratze herumkommen.
– Wandbett: Die bei Nichtgebrauch senkrecht an die Wand hochzuklappende Variante des dauerhaften Betts. Das spart viel Platz, bietet jede Menge Raum für DIY-Betätigung und kann dank Verwendung handelsüblicher Matratzen sehr bequem sein. Die Luxus-Variante wäre übrigens das Schrankbett.
– Stockbett: Wenn die Laube in der Fläche zu klein ist, aber nicht nur Sie allein dort schlafen wollen, wäre es eine Möglichkeit, in die Höhe zu gehen. Ein derartiges, mindestens zweistöckiges Bett ist ebenfalls selbermacher- und erwachsenentauglich.
– Sofabett/Chaiselongue: Zumindest dann, wenn Sie in die Laube eine bequeme, Couch-artige Sitzgelegenheit integrieren möchten, könnten Sie eine nutzen, die sich entweder direkt oder durch einige Handgriffe zu einem Bett machen lässt.
Was jedoch Matratzen und insbesondere Bettzeug anbelangt, sollten Sie eines bedenken: Wahrscheinlich werden Sie die Laube nicht ganzjährig nutzen und/oder sie nicht beheizen. Das kann bei diesen Stücken schnell Probleme durch Luftfeuchtigkeit hervorrufen. Halten Sie sich deshalb stets an die folgenden Punkte:
1. Lüften Sie nach jeder Benutzung alles im Freien in der Sonne ordentlich aus.
2. Packen Sie Decken und Kissen in Staubsauger-Vakuumbeutel. Selbst mit einem kleinen Akku-Handstaubsauger können diese evakuiert werden und alles darin ist vor Feuchtigkeit, Schimmelsporen und Insekten geschützt.
3. Wenn Sie einige Zeit nicht in der Laube sein werden (etwa über Winter), dann nehmen Sie Matratze und Bettwäsche mit nachhause und lagern Sie sie an einem trockenen, warmen Ort.
Nicht nur gegen Winterkälte: Etwas Dämmung geht beinahe immer
Die typische Gartenlaube besteht aus einer vereinfachten Blockbohlenkonstruktion. Wände und Dach sind deshalb nicht wesentlich dicker als eine hölzerne Bodendiele. Dementsprechend können die Temperaturen darin im Sommer rasch unangenehm werden – und ebenso selbst bei moderat kühler Witterung.
Erneut stehen Ihnen jedoch diverse Lösungswege offen, wenn Sie gewillt sind, selbst Hand anzulegen. Prinzipiell können Sie sich bei der Laube ebenfalls entscheiden, ob Sie sie außen oder innen dämmen möchten. Innen wird allerdings die nötige nachträgliche Verkleidung etwas einfacher. Denn in diesem Fall müssen Sie nur auf eine passende Optik achten, nicht ebenso auf minutiöse Wetterfestigkeit.
Hinzu kommt: Sie müssen nicht versuchen, überragende Dämmwerte wie bei einem Passivhaus zu erzielen. Es genügt, dünne starke Hartschaumplatten zu applizieren. Folgendermaßen funktioniert es:
1. Sie benötigen Hartschaum-Dämmplatten von etwa zehn Millimeter Stärke. Dazu passend dicke Latten, Schrauben und Hartschaum-Kleber.
2. Schrauben Sie die Latten in Abständen, die der Hartschaumplattenbreite entsprechen, senkrecht oder waagerecht an die Wände und die Decke.
3. Applizieren Sie den Kleber auf die Rückseite jeder Platte und ihre Kanten. Kleben Sie sie so an die Wand.
4. Wenn alles fertig ist, befestigen Sie entweder Nut-und-Feder-Bretter oder Faserholz- bzw. Sperrholzplatten auf den Latten.
Durch die geringe Dicke der Dämmung wird das den Platzverhältnissen selbst in kleinen Lauben nicht merklich schaden. Wohl aber werden Sie schnell spüren, um wieviel besser sich die Temperaturen darin halten.
Tipp: Wenn Sie noch weiter gehen möchten, dann können Sie für die Türen und Fenster hölzerne Läden bauen und außen anbringen. Zusätzlich oder alternativ können Sie aus Plexiglas und Holzlatten Einsteckfenster bauen. Sie werden bei entsprechender Witterung innen vor die eigentlichen Fenster geklemmt oder geschraubt – die meistens bei Lauben nur aus Einfachglas bestehen.
Fernsehen und Internet in der Laube: Das ist möglich
Sie möchten abends in der Laube ein bisschen fernsehen oder benötigen tagsüber eine stabile Internetverbindung für die Heimarbeit? Auch das ist kein Problem, da Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung stehen – noch mehr, wenn Sie eine Stromversorgung integriert haben:
– Erweitertes WLAN: Im Freien reichen handelsübliche Router-Signale zirka 100 Meter weit. Falls es von Ihrem Haus serienmäßig nicht genügt, können Sie alternativ mit besseren Antennen, einem Repeater oder ähnlichen Reichweitenvergrößerern operieren – der Handel hält diverse Möglichkeiten bereit.
– Erweitertes LAN: Soll die Verbindung viel stabiler werden, können Sie abermals Kabel ober- oder unterirdisch vom Haus verlegen. Im Gartenhaus kann es entweder direkt im Endgerät oder einem eigenen WLAN-Router enden. Diese Option können Sie ebenso für Kabel-Internet oder -Fernsehen nutzen.
– SIM-WLAN: Sie nutzen in der Laube einen WLAN-Router, in dem eine SIM-Karte steckt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden ist. Hierfür gibt es spezielle Verträge und Prepaid-Optionen, die nur Datenvolumen bereitstellen.
– Satellit: TV-, Radio- und Internetsignale können via Satellitenantenne empfangen werden. Letzteres ist aufgrund der Kosten allerdings nur etwas, wenn alle anderen Optionen fehlschlagen.
– DVB-T2: Die digitale Version des terrestrischen Fernsehempfangs via Antenne. Die lokale Empfangbarkeit können Sie auf einem speziellen Portal prüfen. Es ist lediglich eine kleine Antenne auf dem Laubendach vonnöten. Allerdings: Frei empfangbar sind nur die öffentlich-rechtlichen und einige private Sender. Möchten Sie mehr, benötigen Sie das sogenannte Freenet TV – kostenpflichtig.
Tipp: Wenn die Laube sich in Ihrem Garten befindet und Sie zwischen ihr und dem Haus niedrigschwellig kommunizieren möchten (selbst bei geschlossenen Fenstern und Türen), dann könnten sogenannte PMR-Handfunkgeräte bzw. Walkie-Talkies die perfekte Lösung sein. Sets gibt es schon für unter 100 Euro und es fallen weder dauerhafte Kosten an, noch müssen Sie irgendeine Lizenz beantragen.
Zusammengefasst
Es spielt kaum eine Rolle, wie groß oder klein Ihr Gartenhäuschen ist; wo es steht; oder ob es „von der Stange“ ist. Jede Laube kann zu einem kleinen Urlaubsparadies werden, das sich tagtäglich nutzen lässt, um den Alltag hinter sich zu lassen oder ihn in schönerer Umgebung zu erleben. Sie müssen nur gewillt sein, aus dieser Hütte etwas mehr herauszuholen – die allermeisten Stücke bieten dafür jedoch eine mehr als taugliche Basis.