Bougainvillea schneiden und überwintern: Welche Schnittmaßnahmen im Winter sorgen für Blütenpracht im nächsten Sommer?
In Sachen Klettern sind die Drillingsblumen wahre Experten. Der Kletterstrauch aus den Tropen begeistert aber auch mit einer Blütenpracht im Sommer und gehört deswegen zu den beliebtesten Kübelpflanzen für Balkon und Terrasse. Damit er aber im Sommer eine Vielzahl an rosa, pinken und lila Blüten trägt, ist die richtige Pflege in den Wintermonaten entscheidend. Wir erklären, warum Sie regelmäßig Ihre Bougainvillea schneiden sollten und was es bei der Überwinterung zu beachten gibt.
Inhaltsverzeichnis
Warum sollte man Bougainvillea schneiden?
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In diesem Frühling haben wir eine Drillingsblume geschenkt bekommen. Sie fühlte sich prachtvoll auf unserem Balkon und hat dort den ganzen Sommer verbracht und sich für die Pflege mit vielen filigranen Blüten bedankt. Nun ist die Gartensaison zu Ende gekommen, wir würden aber auch im nächsten Jahr gerne die Blütenpracht der Bougainvillea bestaunen können. Deswegen stellte sich die Frage: Wie und wann wird die Pflanze nach dem Ende der Blütezeit geschnitten?
Zum Glück sind sich die meisten Hobby-Gärtner einig: Die Bougainvillea muss im Herbst geschnitten werden. Allerdings geht es dabei eher um einen pflegenden Schnitt als um einen starken Rückschnitt. Der erste verträgt sie sehr gut, solange man sich auf die wichtigsten Schnittmaßnahmen beschränkt. Das Ziel ist es, die Pflanze während der Ruhephase möglichst kompakt zu halten und dennoch ausreichend Blattwerk zu lassen, damit sie gut durch den Winter kommt.
Ein pflegender Schnitt im Herbst: Anleitung
Vor dem Schnitt wird die Pflanze allerdings zuerst auf Schädlinge und Krankheiten geprüft. Erst dann kann es an einem trockenen und sonnigen Tag losgehen. Für den Schnitt braucht man eine scharfe Garten- oder Astschere und Gartenhandschuhe.
Beim Schnitt gilt die Faustregel: Lieber zu wenig als zu viel abschneiden. Das Ziel ist klar – man sollte auf jeden Fall vermeiden, die Pflanze durch einen starken Rückschnitt zu schwächen und anfälliger für Krankheiten zu machen.
Zudem wachsen die Kletterpflanzen in ihrem Heimatland das ganze Jahr über. Hierzulande stoppt allerdings das Wachstum während der kalten Jahreszeit. Sie möchten also die Pflanze nicht zu stark einkürzen, denn sie wird im nächsten Jahr wertvolle Zeit beim erneuten Austreiben verlieren. Dementsprechend wird dann die Blütezeit verkürzt und es werden weniger Blüten gebildet.
Um dies zu verhindern, bietet sich der pflegende Formschnitt. Das Ziel – das Gewächs in die gewünschte Form zu bringen, um dann nach dem Ende des Dauerfrostes wieder ins Freie zu stellen. Gehen Sie wie folgt vor, wenn Sie Ihre Bougainvillea schneiden:
- Zuerst werden nur die kranken und schwachen Triebe bodennah abgeschnitten.
- Vergilbte oder teilweise vertrocknete Triebe schneidet man bis ins gesunde Holz.
- Dann werden auch die quer wachsende Zweige entfernt.
- Die gesunden Nebentriebe werden bei Bedarf maximal um ein Drittel eingekürzt.
- Die Haupttriebe werden ebenfalls etwas eingekürzt und dürfen auf keinen Fall abgeschnitten werden. Einzige Ausnahme: Vergilbte und vertrocknete Haupttriebe müssen vor der Überwinterung entfernt werden.
- Anschließend wird die Krone wie eine Kugel geformt.
- Versuchen Sie beim Schnitt die Schnittfläche so gering wie möglich zu halten. Das heißt kein Querschnitt.
- Nehmen Sie den Schnitt an einem sonnigen oder zumindest trockenen Tag vor, damit sich die Schnittflächen verschließen können. Sie sind Eintrittstellen für Bakterien, Pilze und Viren und sollten daher trocken bleiben.
- Jungpflanzen werden im ersten Jahr nicht geschnitten.
Bougainvillea überwintern
Nach dem Formschnitt ist die Zeit gekommen, die Bougainvillea ins Winterquartier zu bringen. Der Exot wird warm und sonnig überwintert. Die Temperaturen im Raum dürfen nicht unter 10° Celsius fallen. Gut eignen sich ein Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus. Dabei wird der Kübel auf eine Styropor-Platte gestellt, damit die Wurzeln nicht erfrieren. Fallen die Temperaturen am Abend unter 10 Grad, dann kann man den Kübel mit Vlies umwickeln. In der Wohnung wird die Kletterpflanze in einem unbeheiztem Raum überwintert. In der kalten Jahreszeit kommt sie mit sehr wenig Pflege zurecht. Es reicht komplett aus, den Boden feucht zu halten. Doch zu viel des Guten kann zur Wurzelfäule führen. Also besser zu wenig als zu viel gießen.
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Im Herbst ist auch der richtige Zeitpunkt, die Drillingsblume umzutopfen. Dies ist allerdings nur ein paar Jahren notwendig, wenn die Kletterpflanze den alten Kübel komplett durchwurzelt hat. Beim Umtopfen wird auch die Erde gewechselt. Die Pflanze kommt mit der herkömmlichen Blumenerde gut zurecht. Auf Düngegaben kann man verzichten.
Das Auswintern soll denkbar einfach sein: Die Pflanze wird an einen sonnigen Platz gestellt. Das direkte Sonnenlicht fördert das erneute Austreiben. Manchmal braucht es angeblich ein bisschen Geduld: Die Freundin, die mir ihre Bougainvillea schenkte, musste im vorigen Frühjahr länger als gedacht auf einen Austrieb warten.
Unsere Pflanze geht es übrigens momentan prima. Hoffentlich bringen wir sie gut durch den Winter und haben dann im nächsten Jahr wieder viele Blüten. Die Drillingsblume hat übrigens eher schlichte Blüten. Während der Blütezeit verfärben sich allerdings die Blätter, die sich direkt um die Blüten befinden. Und sie machen den Reiz des Exoten aus.