Graue Klinkerriemchen geben der Fassade dieses Hauses einen dynamischen Charakter
Dieses Einfamilienhaus in Palanga, Litauen ist ein hervorragendes Anwendungsbeispiel für Klinkerriemchen. Das schmale Grundstück befindet sich in der Nähe eines Pinienwaldes, etwa einen Kilometer vom Meer entfernt. An einem Hang gelegen ist das Haus wunderschön in die Natur eingebettet. Es grenzt an einer Straße am Hangfuß und an den Wald. Alle Wohnräume sind über dem Straßenniveau angehoben und Richtung Wald ausgerichtet, während die Garage und weitere technische Räume im Erdgeschoss positioniert sind. Die Architektur folgt der komplizierten Landschaft und es gibt genügend Platz für Aktivitäten im Freien. Durch diese Raumaufteilung wird auch die psychologische Wahrnehmung von privat und öffentlich besonders betont.
Klinkerriemchen schaffen eine wartungsfreie Fassade
Die Architekten wollten den Eindruck eines sperrigen, schwebenden Objekts vermeiden, das ein einstöckiger Wohnbereich vorschreibt. Daher wurde das Einfamilienhaus in drei separate Wohnbereiche unterteilt, die drei funktionalen Zonen entsprechen: Kinderräume mit eigenem Bad und Waschraum stehen fest auf dem Boden, während die Elternzone – ein Hauptschlafzimmer mit Ensuite-Einrichtungen – durch einen Sockel aus dem Hang gehoben wird. Das zentrale Bauvolumen beherbergt eine Treppe, die Hauptwohnbereiche im ersten Stock mit einer Garage, einer Eingangshalle und technischen Räumen im Erdgeschoss verbindet.
Diese Anordnung der Bauvolumen ermöglichte auch empfindliche Anpassungen der Ausrichtung für alle Gebäude. Das Zimmer der Kinder ist nach Süden ausgerichtet, um Licht und Wärme zu maximieren. Das Volumen der Eltern liegt in Richtung Norden für ein kühleres Raumklima. Alle Zimmer öffnen sich zum Wald und sind vor Blicken von der Straße geschützt.
Die hintere Fassade wirkt wie ein Trichter
Die drei Bauvolumen sind mit einer zentralen Übergangsachse verbunden. Wenn man sich daran entlang bewegt, spürt man die leichten Veränderungen der Räume. Da die Kunden passionierte Kunstliebhaber und -sammler sind, gibt es Orte im Haus, an denen ihre Kunstobjekte harmonisch integriert werden können, ohne dass sie den freien Fluss der Räume stören oder mit der umgebenden Natur konkurrieren.
Das Haus sieht wie Finger einer Hand, die in den Sand greift, aus. Die hintere Fassade wirkt wie ein Trichter – fängt das Licht, den Wind, die Natur ein. Das Projekt strebt nach einem raffinierten Erscheinungsbild. Die Klinkerriemchen sind in Belgien von Hand hergestellt und an der Fassade so gestapelt und geklebt, dass es keine Lücken gibt. Der geschwungene Sockel verleiht dem Haus einen Hauch von Verspieltheit.
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Architekten: UAB Architektu biuras
Ort: Palanga, Litauen
Fläche: 253 Quadratmeter
Projektjahr: 2013
Fotografien: Leonas Garbačauskas
