Ethno Stil und Moderne treffen aufeinander in diesen faszinierenden Wohnungen

Der Ethno Stil bringt ein Nomaden-Feeling in die Wohnung. Typisch für diesen einzigartigen Look sind exotische Muster, Animalprints und interessante Kunst. Je nach den gewählten Farben kann der Tribal Chic aber auch von leicht rustikal bis raffiniert wirken. Heute präsentieren wir Ihnen drei Einrichtungskonzepte, die den Spirit des Ethno Chic ins moderne Interieur einfließen lassen.

Was ist Ethno?

„Ethno“ ist eine Abkürzung für Ethnologie und bezeichnet die Volkskunde, die sich mit den Kulturen ethnischer Gruppen befasst. Unter Ethno-Style versteht man also einen Mix aus indianischen, arabischen und afrikanischen Elementen. Wer in diesem Stil wohnt, fühlt sich das ganze Jahr auf Reisen in ferne Länder. Im Ethno-Look treffen die Traditionen von Volksstämmen aus der ganzen Welt aufeinander. Landestypische Möbel, Accessoires und Kunstwerke machen also den Wohnstil aus. Seit ein paar Jahren ist dieser allerdings hoch im Kommen und erobert nicht nur die Modewelt, sondern hält Einzug in unsere eigenen vier Wände. Schließen Sie sich dem modischen Trend an und lassen Sie sich von diesen Ideen inspirieren!

Diese faszinierenden Wohnungen zeigen uns, dass das schlichte Design und der Skandi-Look die perfekten Begleiter des Ethno-Stils sein können. In jeder Einrichtung dominieren die Naturfarben und schaffen ein beruhigendes Ambiente. Das Farbduo Schwarz-Weiß wird gekonnt eingesetzt und schafft eine perfekte Kulisse für die Deko.

So wird der moderne Ethno Chic gestylt

Die erste Wohnung befindet sich in Odessa, der Ukraine und begeistert mit einem harmonischen Mix aus Ethno-Deko und skandinavischer Gemütlichkeit. Es handelt sich eigentlich um eine Einzimmerwohnung, die dank dem Einsatz von hellen Farben sehr luftig und geräumig wirkt.

Im Ein-Zimmer-Raum gibt es alles Notwendige – eine Küche, ein Doppelbett und ein kleines Badezimmer mit Badewanne. Der echte Blickfang ist eigentlich der begehbare Kleiderschrank, der jedes Frauenherz höher schlagen lässt. In den meisten Studio-Apartments stellt der Stauraum eine große Herausforderung dar. Doch hier bietet der Walk-in-Kleiderschrank eine Vielzahl von praktischen Aufbewahrungslösungen. Lassen Sie uns aber unsere Tour vom Wohnbereich beginnen.

Im Mittelpunkt des offenen Wohnbereich steht ein weißes Sofa. Ein niedriger Holz-Couchtisch und eine dekorative Obstschale setzen die natürliche, warme Farbpalette fort. Zwischen dem Sofa und der Küchenzeile befindet sich ein kleiner Essbereich mit Platz für zwei Personen. Über dem Tresen hängen zwei schöne große Korbleuchten, die für ein warmes, wohliges Ambiente sorgen.

Der Frühstückstresen hat einen natürlich geschwungenen Rand und sieht sehr natürlich aus. Die schwarzen Barhocker bilden einen schönen Kontrast zum Holz und verfügen ebenfalls über eine mit Seil geflochtene Rückenlehne.

Die Küche ist in hellem Holz und Weiß gehalten. Die Küchenschränke sind so angeordnet, dass sie einen Rahmen bilden und auf diese Weise die weiß verputzte Wand in Szene setzen. Wände und Böden in der gesamten Wohnung sind weiß getüncht.

Das Doppelbett wird mit Leinenvorhängen vom offenen Wohnbereich getrennt. Klassisch weiße Faltrollos passen zum schlichten Ambiente und bieten einen vielseitigen Sonnenschutz. Sie lassen Tageslicht in die gesamte Wohnung einfließen und schützen dezent und elegant vor unerwünschten Einblicken abends.

Dekoration wird eher sparsam eingesetzt. Noch beim Betreten der Wohnung sieht man ein auffälliges Kunstwerk im XXL-Format. Es ist eine schwarz-weiße Fotografie von einem afrikanischen Nomaden, die die Aufmerksamkeit sofort auf sich zieht.

Eine Reihe von großen Keramiktöpfen in tiefen erdigen Brauntönen setzen Akzente im hellen offenen Raum. Der Schädel eines nordafrikanischen Nubischen Steinbocks mit langen, rückwärts gewundenen Hörner schmückt eine eisweiße Wand.

Eine Nische im Eingangsbereich wird als Stauraum optimal genutzt. Auf offenen Holzregalen finden Aufbewahrungskörbe und Deko-Objekte ihren Platz. Ein besonderes Highlight ist der ethnische Satz mit gefiederten Pfeilen. In den Weidenkörben lassen sich verschiedene Dinge und kleine Gegenstände wie Handschuhe unterbringen. Ein runder Spiegel mit einem braunen Lederband wird an einem Holzhaken aufgehängt. Ein Blick in den Spiegel steht vor dem Ausgehen immer am Programm.

Hinter den Falttüren im Flur befindet sich ein begehbarer Kleiderschrank. Daneben bietet eine schwarze Garderobe alles, was man im Flur braucht, und begeistert zudem mit ihrer schlichten Optik. Im geräumigen Kleiderschrank wird die natürliche Farbpalette, die den Rest der Wohnung prägt, fortgesetzt. Hier drinnen wird das weiße Laminat auch als Wandverkleidung eingesetzt.

Vor der Querwand rechts gibt es eine Garderobe mit Schubladen, wo man Schals oder Schmuck aufbewahren kann. Die Garderobenhaken bieten einen Platz zum Aufhängen des Outfits für den nächsten Tag, um die Morgenroutine zu beschleunigen. Der vom Boden bis zur Decke reichende, rahmenlose Spiegel auf der gegenüberliegenden Wand schafft ein Gefühl von Weite.

Die Wandregale nutzen den Raum in der Vertikale. Dabei wird auf den Regalen ganz oben die Kleidung außerhalb der Saison platzsparend in Körben verstaut. Ein runder Sisalteppich lasst sich hervorragend mit den Körben kombinieren.

Auf einzelnen Kleiderbügeln ist die andere Kleidung bequem erreichbar. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre dies ein Standard-Schranksystem mit einer Kleiderstange und Regalen, ist aber eigentlich ein freistehender Kleiderständer, der bei Bedarf bewegt werden kann.

Das Design im Badezimmer wird in Weiß gehalten, wobei die Ethno-Deko subtile Akzente setzt. Die schmalen Wandfliesen werden vertikal verlegt und erzeugen einen Eindruck von Höhe. Das Waschbecken erinnert an eine halb geformte Tonschale auf einer Töpferscheibe.

Besonders raffiniert in Schwarz-Weiß

Die zweite moderne Tribal inspirierte Wohnung ist nicht so puristisch wie die erste, weil mehr Ethno-Dekorationen zum Einsatz kommen. Sie haben jedoch etwas gemeinsam und zwar die neutrale Kulisse in Schwarz und Weiß. Auf diese Weise wirkt das Gesamtbild überhaupt nicht kitschig und überladen.

Ein Wandbehang, zwei Wandbilder und ein Stierschädel-Deko bilden eine perfekte Galeriewand im Ethno-Look. Auf dem Sofa mit Holzgestell werden viele gemusterte Kissen und eine Decke kombiniert. Die zwei niedrigen Tische und der Teppich mit Fransen runden das Design perfekt ab.

Im Essbereich gibt es einen Holzesstisch, der Platz für vier Personen bietet. Interessant ist, dass zwei Korbstühle mit schwarzen Holzstühlen gemixt sind. Über dem Esstisch hängt wieder eine Korblampe. Die Wandbehänge stellen geometrische Muster dar und haben einen mysteriösen Charme.

Die Küche strahlt einen French-Chic-Flair aus, aber ein kleiner Teppich verbindet sie mit dem monochromen Boho-Stil. Wandregale und Arbeitsplatte aus Holz verleihen der weißen Küche eine wärme Ausstrahlung. Das Trio aus schwarzen Pendelleuchten über der Frühstücksbar wirkt modern, erinnert jedoch an ein Korbgeflecht.

Im Hauptschlafzimmer werden verschiedene Muster geschickt miteinander kombiniert! Auch hier beherrschen Grau und Weiß das Erscheinungsbild der Raumes. Natürliche Holztöne werden allerdings durch das rustikale Kopfteil und die Aufbewahrungskörbe eingesetzt. Der graue moderne Polstersessel hat einen handgefertigten Holzrahmen. Einen gewissen Charakter versprüht ebenfalls der Teppich mit Fransen.

Ein Ethno-Teppich ist ein Teppich, der von Nomaden für den eigenen Gebrauch gewebt wurde. Es kann antik oder modern sein. Sie sind normalerweise klein, weil Nomaden ihre Halbseligkeiten mit sich trugen, wenn sie von Lager zu Lager zogen. Sie bauten keine Baumwolle an, sondern hielten Schafe. Daher bestehen viele Teppiche ausschließlich aus Wolle. Aus ähnlichen Gründen werden Tribal Teppiche in der Regel in einer begrenzten Farbpalette gewebt. Die Designs sind typischerweise geometrisch. Ein großer Teppich mit zwanzig verschiedenen Farben und vielen komplizierten Motiven ist sehr unwahrscheinlich, ein echter Ethno-Teppich zu sein, egal was der Verkäufer sagt. Viele Jahre lang wurden diese unterschätzt. Westliche Käufer bevorzugten Plüsch- und florale persische Teppiche. Heute sind Tribal Teppiche wieder sehr begehrt.

Mit Dschungel-Feeling

Das dritte Einrichtungskonzept ist äußerst stilvoll und vermittelt einen Resortcharakter. Dunkle Massivholzmöbel, geflochtene Poufs, Aufbewahrungskörbe und Sessel aus Rattan harmonieren optisch mit dem Sofa, den Wänden und Gardinen in Weiß. Zimmerpalmen und Palmabdrücke sorgen ebenfalls für ein tropisches Feeling. Große Tonvasen und afrikanisch inspirierte Gefäße passen perfekt dazu.

Man kann aber den tropischen Einrichtungsstil mit weniger opulenten Möbeln umsetzen und sich für ein reduzierter gestaltetes Mobiliar entscheiden. Der runde Esstisch und die dazu passenden Korbstühle sind eher puristisch geschnitten, aber eignen sich perfekt für eine Einrichtung im tropischen Stil. Die Korbleuchte in XXL-Format ist ebenfalls ein echter Blickfang.

Die dunkle Küche steht im Kontrast mit den warmen Korbmöbeln. Der helle Holzfußboden setzt sich gut gegenüber den schwarzen Holzfronten ab und lässt die Kücheninsel als Akzent wirken. Der Bereich über der Kochinsel wird genutzt, um dort attraktive Schüssel und Utensilien aufzubewahren.

Ein afrikanischer Traum erwartet uns im Hauptschlafzimmer. Ein aufgehängter Rahmen über dem Bett trägt eine schwebende Überdachung mit schieren weißen Gardinen. Die Pendelleuchten aus Korbgeflecht hängen niedrig über den Baumstamm-Nachttischen. Die gemusterten Kissen harmonieren farblich wunderbar und schaffen eine wohnliche Atmosphäre.

Eine Dekofigur Eule schmückt auf sympathische Weise die Nachttische. Ein runder Juteteppich in der Mitte des Raumes verleiht dem Boden in Betonoptik einen Wohlfühlcharakter. Der Einbauschrank hat Türen mit Rattaneinsatz, die mit der Zeit eine schöne Patina bekommen werden.

Gegenüber dem Bett hängt ein Flachbild-Fernseher. Auf dem Holzregal darunter finden ganz unterschiedliche Deko-Objekte ihren Platz. In der Ecke wird ein rustikal anmutender Schminktisch aufgestellt. Der runde Wandspiegel mit geschnitztem Holzrahmen und der Rattansessel passen perfekt dazu.

Das Badezimmer stellt eine prächtige Mischung aus natürlichen Materialien dar. Der Holzwaschtisch wird mit einem Aufsatz-Waschbecken aus Naturstein kombiniert. Auf dem Regal unten gibt es Platz für Aufbewahrungskörbe und Handtücher. Die Armaturen in Bronze ergänzen das Badezimmerkonzept ideal. Die freistehende Badewanne ist von einem Kiesbett umgeben, das als Überlauf dient.