Mit der richtigen Farb- und Materialwahl Räume optisch vergrößern – Ein schmales Haus in Vancouver
Schmale Räume sind echt anspruchsvoll einzurichten. Sie bieten eine begrenzte Wohnfläche, die oft eine Herausforderung bezüglich der Auswahl von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen darstellt. Solche Zimmer wirken außerdem oft überfüllt, selbst wenn nur wenige Möbel drinnen zu finden sind. Zum Glück kann man mit einigen Tricks die kleinen bzw. schmalen Räume optisch vergrößern. Heute präsentieren wir ein interessantes Projekt für ein schmales Haus, dessen Räume mit der richtigen Auswahl von Farben und Materialien optisch größer wirken. Lesen Sie weiter, um mehr über dieses platzsparende Projekt aus Kanada zu erfahren.
Inhaltsverzeichnis
Das Saint George Haus in Kanada
Ein 6-Meter breites Grundstück könnte die meisten Designer abschrecken, aber nicht den Architekten Randy Bens. Er hat zusammen mit Falken Reynolds Interiors das Saint George Haus in Vancouver entworfen. Das schmale Grundstück ist nur 6 Meter breit und 60 Meter lang, was bedeutete, dass die Designer kreativ herausgefordert wurden, über den Tellerrand zu schauen, um optisch mehr Raum zu schaffen. Um dies zu tun, haben sie im Innenraum helle Farben und Materialien genutzt, die den Eindruck für breitere Zimmer schafft.
Wie lassen sich Räume optisch vergrößern?
Diese Frage interessiert viele Wohnungseigentümer, die in der Stadt wohnen. Trotzdem kann das Problem auch bei einem Haus auftauchen, das auf einem schmalen Grundstück gebaut wurde, wie in diesem Beispiel. Die Architekten haben insgesamt 11 Oberlichter und einen Innenhof genutzt, um das skandinavisch inspirierte Interieur mit natürlichem Licht zu füllen. Eine weiße Farbpalette und helle Holztöne sorgen für eine helle, offene Atmosphäre im Innenraum. Auf diese Weise erscheinen die schmalen Räume größer, als sie in der Realität sind.
Außer Helligkeit spielt auch die Anordnung der Möbel im Raum eine entscheidende Rolle. In der Mitte des Zimmers sollte so wenig Einrichtung wie möglich stehen, aber auch eine leere Raummitte ist nicht zu empfehlen. Im Prinzip sollten die größten Einrichtungsstücke entlang der langen Wand angeordnet werden und die kleineren bzw. sekundär eingesetzten dürfen auch mitten im Raum stehen. Auf diese Weise lassen sich schmale Räume optisch vergrößern.
Obwohl dunkle Farben grundsätzlich in schmalen Räumen zu vermeiden sind, wenn richtig eingesetzt, können Sie auch zur optischen Illusion von mehr Raum beitragen. Sie können zum Beispiel ein dunkles Sofa wagen, die Wand dahinter sollte jedoch unbedingt in einer hellen Wandfarbe – am besten Weiß – gestrichen werden. Der Kontrast zwischen dunkel und hell schafft mehr Weite im Raum.
Das Wohnzimmer in diesem Haus öffnet sich durch eine massive Glasschiebetür zum Hinterhof, was noch das Gefühl für Erweiterung des Raumes erzeugt. Bei geöffneter Tür entsteht ein nahtloser Übergang zwischen dem Innen- und Außenbereich. Das einfließende Tageslicht kann also die Räume optisch vergrößern.
Einrichtung für schmale Räume am Beispiel eines modernen Hauses
Die Einrichtung vom Saint George Haus ist ein gutes Beispiel dafür, wie man ein Haus mit schmalen Räumen einrichten kann. Nun nehmen wir die einzelnen Bereiche des Hauses etwas näher unter die Lupe, um die innovativen Raumlösungen der Architekten und Designer zu präsentieren.
Die Küche ist minimalistisch eingerichtet und profitiert von einer großen Kücheninsel und viel verstecktem Stauraum. Alle Schrankfronten sind weiß und grifflos, was in Kombination mit den Einbaugeräten für mehr Ordnung im Raum sorgt. Die Küche fungiert weiterhin wie ein Durchgang zwischen dem Wohnzimmer und dem Essbereich.
Mini-Wohnung Konzept: So kann man modern auf nur 15 qm wohnen!
Die chilenischen Architekten aus SUMATORIA haben ein Mini-Wohnung Konzept entworfen, das modernes Wohnen auf engstem Raum ermöglicht. Dabei handelt es sich um eine Mini-Wohnung mit einer Wohnfläche von nur 15 Quadratmetern, die die Grundbedürfnisse nach Lebensraum erfüllt und gleichzeitig modern eingerichtet ist.
Designer-Pendelleuchten von Bocci hängen über dem Esstisch aus hellem Holz, der sowohl eine Sitzbank, als auch Esszimmerstühle als Sitzmöglichkeiten bietet. Direkt dem Tisch gegenüber befindet sich der Ausgang zum Innenhof, der ebenso mit Glasschiebetür gestaltet ist. Das große Fenster füllt den Essbereich mit Tageslicht und verleiht dem Raum mehr Großzügigkeit.
Die Treppe, die zum zweiten Stock führt, weist ein modernes, minimalistisches Design auf. Trittstufen aus hellem Holz harmonieren mit der weißen Wand und verleihen skandinavisches Flair. Die Absturzsicherung aus Metall lässt das Licht durch und verwandelt das Treppenhaus in einen Teil des Interieurs.
Licht spielt im zweiten Stock ebenfalls eine große Rolle. Oberlichter in verschiedenen Formen schaffen lichtdurchflutete Räume, die optisch größer wirken, als sie auf Papier sind.
Die Schlafzimmer sind klein, aber einladend eingerichtet und verfügen über große Fenster mit Rahmen aus hellem Holz. Im Flur befindet sich auch eine separate Leseecke, die von der Hausbibliothek beherbergt wird. Um den verfügbaren Raum zu optimieren, packen die Designer reichlich Stauraum ein, wie zum Beispiel am Eingang, und machen somit das Beste aus jedem Quadratzentimeter.
Glastrennwand für Wohnbereich im Industriedesign - Akzente mit schwarzen Gestaltungselementen setzen
Die Architekten aus 33bY haben den Raum durch die Verwendung von praktisch eingesetzten Glaswänden geteilt, um die Grenzen zwischen den Räumlichkeiten zu bestimmen. Dabei haben sie außerdem auch gleichzeitig einen offenen und toll aussehenden Glastrennwand für Wohnbereich geschaffen.
In den schmalen Bädern wird durch geometrische Formen ein Gefühl von Weite geschafft. Auf diese Weise lassen sich die nassen Räume optisch vergrößern und gleichzeitig modern gestalten. Spiegel und Dachfenster sind weitere Mittel, die die optische Illusion abrunden.
Das Exterieur – Weiße Hausfassade mit Stehfalz-Metallverkleidung
Projekt von Falken Reynolds
Fotografie von Ema Peter