Ob Dachsanierung, Fassadenanstrich oder Fenstererneuerung – ohne ein stabiles Arbeitsgerüst geht auf der Baustelle nichts. Doch viele Bauherren und Handwerker unterschätzen, wie wichtig die korrekte Berechnung von Gerüsthöhe und Gerüstfläche ist.
Kleine Messfehler oder unvollständige Angaben können schnell hohe Zusatzkosten verursachen. Wer dagegen systematisch plant, erfüllt nicht nur die rechtlichen Vorgaben, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit und Effizienz am Bau.
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Bevor Sie Gerüst kaufen, sollten Sie die Gerüstfläche korrekt berechnen. Die Grundlage für eine präzise Kalkulation liefert die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). In Teil C, DIN 18451 der Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen (ATV), ist festgelegt, wie Gerüstflächen zu berechnen sind.
Damit die Werte stimmen, müssen alle Fassadenelemente sorgfältig vermessen werden. Dazu gehören:
alle Längen- und Höhenmaße,
die Trauf- und Giebelhöhe,
Dachüberstände,
sowie vorhandene Gauben oder Erker.
Wer diese Messung selbst durchführen möchte, sollte genau arbeiten – alternativ lässt sich die Fläche auch direkt aus dem Bauplan entnehmen. So kann sich der Gerüstbauer oder Bauherr zuverlässig orientieren.
Die eigentliche Gerüstfläche ergibt sich aus der einfachen Formel:
NB: Gerüstfläche = Breite × Höhe
Dieses Maß dient später als Grundlage für Angebot, Materialbedarf und Sicherheitsnachweise.
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Bei der Ermittlung der Gerüsthöhe kommt es häufig zu Missverständnissen, weil drei verschiedene Begriffe im Umlauf sind:
Gerüsthöhe bezeichnet die Gesamthöhe des Aufbaus – vom Boden bis zur obersten Rahmenkante.
Standhöhe ist die Höhe der obersten Arbeitsplattform.
Arbeitshöhe beschreibt die maximale Höhe, in der Sie sicher und bequem arbeiten können – etwa beim Streichen, Abdichten oder Montieren.
Eine einfache Faustregel hilft bei der Orientierung:
Arbeitshöhe = Gerüsthöhe + ca. 1 m
Arbeitshöhe = Standhöhe + ca. 2 m
Beispiel:
Sie möchten ein Balkongestell in 5,5 m Höhe reparieren. Die Arbeitshöhe liegt also bei 5,5 m. Daraus ergibt sich eine Gerüsthöhe von etwa 4,5 m (5,5 m − 1 m). Da Gerüste meist in 2-Meter-Rastern aufgebaut sind, bestellen Sie ein System mit 6 m Gesamthöhe, um ausreichend Sicherheitsreserven zu haben. Für Feinanpassungen gibt es Ausgleichsrahmen in 0,66 m, 1,00 m oder 1,50 m, mit denen sich das Gerüst individuell an Gelände, Dachform oder Arbeitshöhe anpassen lässt. So bleibt das System stabil, präzise und sicher.
Auf keinen Fall zu niedrig planen
Ein zu niedriges Rollgerüst ist kein harmloser Rechenfehler, sondern ein Sicherheitsrisiko. Wer improvisiert – etwa mit Hockern, Leitern oder provisorischen Brettern – gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Bauabnahme und die Arbeitssicherheit des gesamten Projekts.
Darüber hinaus drohen vermeidbare Mehrkosten. Wenn das Gerüst zum Beispiel nachträglich erweitert oder umgebaut werden muss, fallen zusätzliche Transport-, Miet- und Montagekosten an. Im schlimmsten Fall führt die Nachrüstung zu einem Baustopp – und damit zu erheblichen Verzögerungen. Und wer improvisiert – etwa durch Hocker, Leitern oder wackelige Zusatzbretter – gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Bauabnahme. Das sorgt für Bewegungsfreiheit, Stabilität und eine stressfreie Bauphase.
Durch gute Planung Transportkosten sparen
Eine vorsichtige Planung schont nicht nur das Budget, sondern auch die Logistik. Wer von Anfang an die richtigen Gerüstmaße, Erweiterungen und Sicherheitsmodule einplant, spart doppelte Wege und überflüssige Lieferungen. Wird das komplette System direkt in den passenden Größen geliefert – inklusive Seitenschutz, Konsolen oder Aufstiegen – steht einem effizienten und sicheren Arbeitsablauf nichts im Wege. So vermeiden Sie Engpässe, reduzieren Aufbauzeiten und halten den Zeitplan ein.
Fazit
Gerüstplanung ist keine reine Formsache – sie entscheidet über Sicherheit, Kosten und Effizienz eines Bauprojekts. Wer die Gerüstfläche sorgfältig berechnet, die Gerüsthöhe korrekt kalkuliert und Sicherheitszuschläge realistisch einplant, spart bares Geld und vermeidet gefährliche Improvisationen. Kurz gesagt: Ein gut geplantes Gerüst ist die beste Grundlage für ein erfolgreiches Bauvorhaben – von der ersten Schraube bis zum letzten Pinselstrich.
Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.