Vlies unter der Hecke gegen Unkraut verlegen – Welche Varianten gibt es und wie wird’s gemacht?
Wenn das Unkrautwachstum unter den Heckenpflanzen überhandnimmt, muss eine Lösung her. Was ist neben dem Mulchen und Unkrautzupfen geeignet?
Heckenvlies ist eine weitere Möglichkeit, die einige Vorteile mit sich bringt. Je nachdem, ob Sie bereits eine Hecke gepflanzt haben, oder die Pflänzchen erst noch ins Beet kommen, können Sie die Schutzfolie unterschiedlich verlegen und vorbereiten. Wie wird Vlies unter der Hecke verlegt?
Inhaltsverzeichnis
Welche Varianten stehen Ihnen zur Verfügung?
- Unkrautvlies
Es gibt den Unkrautvlies, der jede Saison erneuert werden muss, da er nach und nach auf natürliche Weise zerfällt. Er bietet aber dennoch sehr guten Schutz vor Unkrautwachstum und ist beispielsweise die bessere Wahl, wenn Sie das Beet nur vorübergehend schützen möchten. Im Falle der Hecken gibt es beispielsweise Pflanzenarten, unter denen von Natur aus kaum Unkraut wächst und für die solch eine Maßnahme unnötig ist. Jedoch kann das für die ersten Jahre, wenn die Pflanzen noch jung und klein sind, nützlich sein.
- Künstliches Bodengewebe (Geotextil)
Es besteht aus Fäden, die miteinander verwoben sind. Das ermöglicht es, dass Regen- und Gießwasser problemlos durch die Folie und in den Boden dringen kann, wenn auch nicht ganz so gut wie beim Vlies, und auch die Luftzirkulation bleibt erhalten, sodass Fäulnis verhindert wird. Diese Art von Unkrautfolie ist viele Jahre haltbar, da es widerstandsfähiger gegen die starken Sonnenstrahlen ist, muss aber auch mit Mulch bedeckt werden, um vor den Witterungsverhältnissen geschützt zu sein.
So können Sie Mulch selbst herstellen.
Von Nachteil kann sein, dass die geschnittenen Ränder aufgrund ihrer Beschaffenheit im Laufe der Zeit ausfransen. Außerdem werden früher oder später Unkrautsamen auch an die Oberfläche der Folie geweht, sodass die Unkräuter einfach beginnen, über ihr und durch das Material zu wachsen.
Die richtige Stärke für Vlies unter der Hecke
Je nachdem, wie stark eine Fläche von Unkräutern betroffen ist, wird auch die Stärke, also die Dicke des Vlieses gewählt (in Gramm pro Quadratmeter angegebenen), wobei sich auch die Durchlässigkeit verschlechtert, je dicker das Material ist. Unter Heckenpflanzen wuchern die Unkräuter meist nicht so stark, sodass Sie als Vlies unter der Hecke auch ein dünneres Modell nehmen – 50 bis 80 g/m².
Wie sollte man das Heckenvlies verlegen?
Je nachdem, ob die Pflanzen bereits gepflanzt wurden oder nicht, gehen Sie ein wenig unterschiedlich vor.
Verlegen Sie Unkrautvlies bevor Sie pflanzen
Haben Sie Ihre Hecke noch gar nicht gepflanzt, können Sie mit dem Vliesverlegen beginnen:
- Zunächst entfernen Sie die bereits gewachsenen Unkrautpflanzen.
- Zu diesem Zweck können Sie auch gleich den Boden umgraben und lockern. Das ist nicht nur für die neuen Pflanzen vor Vorteil, da sie so leichter anwachsen. Es ist auch einfacher, als jedes Pflänzchen einzeln zu zupfen oder zu hacken.
- Breiten Sie das Vlies aus. Falls Sie mehrere Stücke benötigen, um die ganze Fläche bedecken zu können, achten Sie darauf, dass sich die Einzelteile überlappen (ca. 15 cm sollten ausreichen).
- Markieren Sie die Stellen, an denen Sie die Heckenpflanzen pflanzen möchten. Die Abstände können je nach Pflanzenart unterschiedlich ausfallen.
- Schneiden Sie mit einem Teppichmesser oder einer spitzen Schere runde oder eckige Löcher ins Vlies.
- Pflanzen Sie Ihre Pflanzen ein.
- Falls Ihnen die Optik des Unkrautvlieses nicht gefällt (wovon wir ausgehen), können Sie nun noch eine Mulchschicht verteilen. Rindenmulch ist beispielsweise gut geeignet und auch optisch ansprechend und bringt zusätzliche Vorteile mit sich (kühlt im Sommer, wärmt im Winter, speichert Feuchtigkeit und unterbindet Unkrautwuchs zusätzlich). Auch Kies ist geeignet. Falls Sie Bodengewebe verwenden, ist dieser Schritt ein Muss.
Wie Sie Vlies unter der Hecke zuschneiden, bei vorhandenen Pflanzen
Ihre Pflanzen stehen schon längst, doch Sie haben die Nase voll vom ständigen Unkraut und möchten es effektiv bekämpfen und in Zukunft vermeiden? Oder sie müssen einfach das Heckenvlies erneuern, weil das alte sich zersetzt hat? Nichts leichter als das, wie Sie anhand der Johannisbeersträucher im Beispiel sehen werden!
- Diesmal legen Sie das Heckenvlies entlang der Pflanzen.
- Überall dort, wo sich eine Pflanze befindet, schneiden Sie das Vlies ein.
- Sie können zuvor den Abstand vom Beetende bis zum Pflanzenstamm ausmessen, um die Einschnitte auf Anhieb ausreichend lang zu schneiden.
- Oder Sie schneiden sie ein, schieben das Gartenvlies in Position und verlängern die Einschnitte bei und nach Bedarf, bis Sie die Folie bis ans hintere Ende schieben können.
- Auch hier können Sie wieder mit einer Mulchschicht oder Kies abschließen (wir erinnern: beim Geotextil ist Mulch unbedingt zu empfehlen).
Unkraut unter der Hecke bekämpfen und vermeiden mit diesen einfachen Tipps
Wenn Sie Unkraut unter der Hecke vermeiden möchten, braucht es ein paar nützliche Tipps und Tricks, die einfach umzusetzen sind.
Tipp: Falls die Breite des Beets mit der Hecke es möglich macht, können Sie auch zwei Reihen des Vlies dort aneinanderlegen, wo sich die Pflanzen befinden und sich langes Einschneiden sparen.
Mulch für bessere Optik und als Schutz für die Folie
Fazit: Ist Vlies unter der Hecke sinnvoll?
Vliese bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich, die dem Wachstum der Pflanzen zugutekommen. Der Boden erwärmt sich schneller, wodurch sie schneller und besser wachsen. Die natürlichen Prozesse wie Bewässerung durch Regen oder Luftzirkulation werden, je nach Stärke des Materials, durch die Beläge kaum bis gar nicht beeinträchtigt. Da aber kein Licht zum Boden gelangt, können Unkräuter nicht wachsen oder werden dahingehend stark eingeschränkt.
Dennoch kann es passieren, dass die ein oder andere Pflanze wächst und von Hand entfernt werden muss, was bei den langjährigen Varianten durch Samen passiert, die unter die Hecke geweht wurden. Das klassische Unkrautvlies muss wiederum jährlich erneuert werden.
Alternative Möglichkeiten sind das Mulchen und Unterpflanzen, die aber ebenfalls nicht zu 100 Prozent Unkrautwachstum verhindern.