Wohnung kindersicher machen – Tipps für werdende Eltern
Unfälle gehören bei Kindern zu den häufigsten Todesursachen und können nicht nur außerhalb der eigenen vier Wände geschehen. Oft warten in der Wohnung viele Gefahren, die Eltern in ihrem Ausmaß gar nicht richtig bewusst sind. Schon, wenn sich der Nachwuchs ankündigt ist es wichtig, sich ausreichend zu informieren und vorzubeugen. Gerade im ersten Lebensjahr haben Eltern anderes zu tun, als sich Gedanken zu machen, wie sie am besten die Wohnung kindersicher machen können. Umso besser, wenn schon alles gut vorbereitet ist. Aktiv werden heißt hier das Motto und kann verhindern, dass es zu Unfällen kommt, die dem Kind Schaden zufügen können.
Inhaltsverzeichnis
Bewusst die Wohnung wahrnehmen
Kinderzimmer Vorhänge - 25 Ideen für mehr Spaß am Spielen
Wenn Sie die neuen Kinderzimmer Vorhänge wählen, sollten Sie unbedingt auch Ihr Kind mit einbeziehen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Mehr als 1,5 Millionen Kinder verunglücken jährlich in deutschen Haushalten und das zum Teil auch noch schwer. Betroffen sind dabei nicht unbedingt die neugierigen Kindergarten- und Schulkinder. Tatsächlich trifft es besonders häufig Säuglinge und auch Kleinkinder. Die Tendenz für Kinderunfälle ist steigend und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen. Oft reichen schon kleine Veränderungen im Haushalt aus, um das Risiko nachhaltig zu senken. Die Häufigkeit der Unfälle lässt sich nach Zimmern und Wohnungsbereichen unterteilen:
- Kinderzimmer
- Küchenbereich
- Treppenbereich
- Garten
- Restlicher Wohnbereich
Besonders häufig verletzen sich Kinder durch Stürze, beispielsweise die Treppe hinunter, vom Wickeltisch oder aus dem Hochbett heraus. Idealerweise begeben sich Eltern daher in die Position ihres Kindes und betrachten die Wohnung:
- Auf den Boden setzen und sich umsehen
- Durch die Wohnung krabbeln
- Darauf achten, was sich alles auch vom Boden aus erreichen lässt
- Darauf achten, was das Interesse von Kindern wecken kann
Eine Checkliste schreiben und sich notieren, was wahrgenommen wird, ist der erste Schritt für ein kindersicheres Zuhause.
Schritt für Schritt Veränderungen vornehmen
Begonnen wird mit der Anpassung der Wohnung an die Bedürfnisse der Kinder, idealerweise bereits vor der Geburt. Das Kinderzimmer ist die erste Anlaufstelle. Beim Kauf der Möbelausstattung ist darauf zu achten, dass die Möbel robust und kindersicher sind. Verschließbare Schränke und Schubladen mit Dämpfungssystemen sind eine gute Alternative zu klassischen Möbelstücken. Der Wickeltisch wird so aufgestellt, dass der Nachwuchs an den Seiten nicht herunterfallen kann. Haben die Möbel Ecken und Kanten, so werden diese mit leichten Polstern versehen. Hier gibt es spezielle Aufsätze, die sich leicht anbringen lassen.
Nicht zu unterschätzen ist die Kippsicherheit. Wenn der Nachwuchs beginnt, sich an den Möbeln nach oben zu ziehen, brauchen diese einen festen Stand. Kommode und auch Schränke werden am besten an der Wand zusätzlich befestigt.
Für Ordnungssysteme sorgen, ist ein Tipp, den sich Eltern zu Herzen nehmen können. Auch wenn es nur die Spielkiste ist, in die immer wieder die Spielsachen hineingeworfen werden. Auf diese Weise lassen sich Stolperfallen schnell aus dem Weg räumen und der Boden des Kinderzimmers stellt keine Gefahr dar.
Nach wie vor ist auch die Elektrizität ein Thema. Die Steckdosensicherung gehört heute zwar schon fast zu jedem Haushalt mit Kindern dazu, dennoch gibt es noch mehr Bereiche zu beachten:
- Stromleitungen unbedingt komplett verbergen
- Zuleitungen zu elektrischen Geräten, wie CD-Player und Lampe, stolpersicher verbergen
- Auf Schlummerlichter mit Batterie setzen
Hinweis: Es ist verlockend, das Kinderbett schnell durch ein Hochbett zu ersetzen. Trotz breitem Herausfallschutz stürzen jedoch noch immer viele Kinder aus dem Hochbett nach unten. Daher wird empfohlen, das Hochbett erst dann einzusetzen, wenn der Nachwuchs mindestens sechs Jahre alt ist.
Treppen – so lassen sich Kinder schützen
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Es dauert ja noch, bis der Nachwuchs krabbeln kann? Ganz egal – je früher der Treppenschutz angebaut wird, desto besser. Es sind nur fünf Minuten Arbeit, die das Kind vor lebensgefährlichen Stürzen schützt. Ein Treppengitter sorgt dafür, dass der Nachwuchs nicht allein versucht, die Treppe nach unten oder oben in Angriff zu nehmen. Vom gefährlichen Treppenbereich geht der Blick weiter in die Küche.
Kinder neigen dazu, immer dort zu sein, wo sich die Eltern aufhalten. Daher ist die Küche natürlich ein spannender Raum. Für die Ablenkung des Kindes ist ein Spielbereich in der Küche ideal. Hier erhält der Nachwuchs selbst Töpfe und Kochlöffel, mit denen hantiert werden kann. Ebenso wenig Arbeit ist es, die erreichbaren Schränke mit harmlosen Dingen, wie Brotdosen und Töpfen, einzuräumen. Reinigungsmittel, Messer und Scheren dagegen sind besonders weit oben unterzubringen. Für die Sicherung von Ofen und Spülmaschine gibt es ebenfalls spezielle Ergänzungen, die schnell angebracht sind.
Wichtig: Die Kabel im Blick behalten und auf Tischdecken verzichten. Kinder ziehen sich an allem hoch, was sie greifen können. Schnell fällt der gerade angestellte Wasserkocher nach unten oder mit der Tischdecke macht sich die Teekanne auf den Weg vom Tisch auf den Boden. Verbrühungen sind bei Unfällen im Haushalt ganz besonders häufig.
Badezimmer und Garten – die unterschätzte Gefahr
Neben Kinderzimmer, Treppenhaus und Küche gibt es noch mehr Gefahrenbereiche für Kinder in Haus und Wohnung. Dazu gehören das Badezimmer und der Garten. Das Badezimmer, meist gefliest und mit Läufern versehen, birgt eine Vielzahl an Rutschfallen. Stürzt der Nachwuchs und landet auf dem Kopf, kann das schwerwiegende Folgen haben. Kinder sind daher nicht allein im Badezimmer zu lassen. Wo es geht, ist auf rutschige Läufer zu verzichten. Ebenfalls wichtig ist das Wegschließen von Reinigern. Diese werden häufig noch immer in Bodennähe aufbewahrt. Gerade die bunten Farben und tollen Gerüche von Badreiniger und Waschmittel locken den Nachwuchs jedoch an.
Wer einen Garten hat, der hat einen Grund zur Freude. Hier können die Kinder spielen, toben und die frische Luft genießen. Aber auch im Garten lauern die Gefahren. Ein Zaun für den Gartenteich ist ein Muss. Gartengeräte gehören auch dann in eine Aufbewahrung hinein, wenn Eltern nur für ein paar Minuten weggehen. Besonders wichtig ist es, den Garten auf giftige Pflanzen zu durchsuchen.
An alles gedacht? Eine Übersicht in Form von einer Ratgeber-Broschüre kann hier entsprechend als Ergänzung zur Vorbereitung von Haus und Wohnung auf den Nachwuchs sein.