Die Stiftung Warentest hat für die Ausgabe 1/26 insgesamt 25 frei verkäufliche Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist deutlich: Nur zwei Mittel sind uneingeschränkt empfehlenswert, von fünf rät Warentest ausdrücklich ab, weil sie bei dauerhafter Einnahme eher schaden als nutzen können.
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Vitamin D gilt für viele als kleines Allheilmittel – besonders in den dunklen Monaten. Ein paar Tropfen am Morgen, eine Tablette zum Frühstück, und schon soll der Körper bestens versorgt sein. Doch genau hier setzt die aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest an. In der Ausgabe 01/2026 kommen die Tester zu einem Ergebnis, das viele überraschen dürfte: Die Mehrheit der frei verkäuflichen Vitamin-D-Präparate ist überdosiert – und für viele Menschen schlicht unnötig.
Warum so viele Menschen Vitamin D einnehmen
Mehr als jede dritte Person in Deutschland greift laut Umfragen regelmäßig zu Vitamin-D-Präparaten. Die Motivation ist verständlich: In Herbst und Winter fehlt die Sonne, der Körper bildet weniger Vitamin D, und ein Mangel wird mit Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder Knochenschwäche in Verbindung gebracht.
Doch genau an diesem Punkt mahnt Stiftung Warentest zur Differenzierung. Denn nicht jeder niedrige Blutwert ist automatisch behandlungsbedürftig – und nicht jede Tablette harmlos.
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So lief der Test ab
Für den aktuellen Test kaufte Stiftung Warentest 25 Vitamin-D-Produkte zwischen Mai und Juni ein. Darunter Tabletten, Tropfen und Säfte – Preisspanne: 2 bis 28 Euro. Entscheidend war nicht der Markenname, sondern der Inhalt.
Geprüft wurden unter anderem:
der tatsächliche Vitamin-D-Gehalt
zusätzliche Inhaltsstoffe wie Vitamin K, Magnesium oder Zink
die Einhaltung empfohlener Höchstmengen für verschiedene Altersgruppen
die Verständlichkeit und Korrektheit der Deklaration
sowie die Zulässigkeit von Gesundheitsversprechen
Als Bewertungsgrundlage dienten wissenschaftliche Studien sowie Empfehlungen von Fachgesellschaften und Behörden, darunter das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Das Ergebnis: Viel hilft eben nicht viel
Das Fazit fällt deutlich aus: Die meisten getesteten Präparate sind zu hoch dosiert. 13 Produkte stuften die Warentester als „wenig geeignet“ ein, fünf sogar als „nicht geeignet“. Bereits ein ähnlicher Test aus dem Jahr 2017 kam zu vergleichbaren Ergebnissen – geändert hat sich seitdem wenig.
Besonders kritisch sehen die Tester Produkte, die nah an oder sogar über der empfohlenen Tageshöchstmenge für Erwachsene liegen. Denn eine dauerhaft zu hohe Vitamin-D-Zufuhr kann langfristig gesundheitliche Folgen haben, etwa Nierenschäden oder Störungen des Kalziumhaushalts.
Nur zwei Präparate überzeugen
Gerade einmal zwei Produkte erhielten im Test eine klare Empfehlung:
„Vital Vitamin D“ von Rotbäckchen als Saft
Mit 400 Internationalen Einheiten (I.E.) pro Tag ist das Präparat moderat dosiert und eignet sich für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren.
Beide Präparate erfüllen die Kriterien der Tester, ohne unnötig hoch zu dosieren.
Vitamin D2 oder D3 – wo liegt der Unterschied?
Auf Verpackungen tauchen oft zwei Varianten auf: Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol).
Vitamin D2 stammt überwiegend aus Pilzen oder angereicherten pflanzlichen Lebensmitteln.
Vitamin D3 bildet der Körper selbst unter Sonneneinstrahlung und findet sich auch in tierischen Produkten.
Als Nahrungsergänzung gilt Vitamin D3 allgemein als wirksamer, da es vom Körper besser verwertet wird. Dennoch kann – wie der Test zeigt – auch ein niedrig dosiertes D2-Präparat ausreichend sein.
Kombipräparate mit Vitamin K? Lieber nicht
Viele Hersteller werben mit Kombinationen aus Vitamin D und Vitamin K – angeblich zum Schutz der Knochen. Stiftung Warentest bleibt hier nüchtern: Ein zusätzlicher Nutzen ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Gleichzeitig überschreiten einige dieser Kombipräparate ebenfalls empfohlene Höchstmengen. Die klare Empfehlung lautet daher: lieber verzichten.
Wer Vitamin D wirklich braucht – und wer nicht
Ein zentraler Punkt des Tests: Vitamin D ist kein Muss für alle. Von einer zusätzlichen Einnahme können vor allem bestimmte Risikogruppen profitieren, darunter:
Menschen, die kaum ins Freie kommen
Personen ab etwa 65 Jahren
Menschen mit starkem Übergewicht
Personen mit bestimmten Erkrankungen, z. B. der Nieren, der Nebenschilddrüse oder des Magen-Darm-Trakts
Für gesunde Erwachsene gilt jedoch: Wer sich regelmäßig draußen aufhält und ausgewogen ernährt, benötigt meist kein hoch dosiertes Präparat.
Der wichtigste Rat der Tester
Bevor Sie zu höher dosierten Vitamin-D-Produkten greifen, sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen – idealerweise nach einer Blutuntersuchung. Denn gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Oder anders gesagt: Ein Zuviel kann mehr schaden als nützen.
Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.