Abgestorbene Pflanzen – stehen lassen oder rausreißen? So entscheiden Sie richtig!

Sauberer Garten, gesunde Pflanzen – so bereiten Sie Ihre Beete perfekt auf den Winter vor.

von Olga Schneider
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Die Antwort liegt, wie so oft im Garten, irgendwo dazwischen. Ein erfahrener Gartenbau-Experte erklärt, warum es sich lohnt, jetzt gründlich aufzuräumen – und wie Sie dabei richtig vorgehen, damit Ihr Garten im kommenden Frühjahr gesund und kräftig wiedererwacht.

Warum das Entfernen abgestorbener Pflanzen so wichtig ist

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Im Herbst wirken viele Beete trist: Tomatenpflanzen hängen schlaff über den Beeträndern, die letzten Zucchiniblätter sind gelb und welk, Stauden ziehen sich langsam zurück. Es ist verlockend, das Ganze einfach bis zum Frühjahr stehenzulassen. Schließlich ist der Boden ohnehin bald gefroren – was soll da schon passieren?

Doch genau jetzt beginnt die stille Phase, in der Krankheiten und Schädlinge überwintern. Pilzsporen, Insektenlarven und Krankheitserreger nutzen abgestorbene Pflanzenteile als Unterschlupf und starten im Frühjahr umso stärker durch. Wer also jetzt aktiv wird, beugt Problemen im kommenden Gartenjahr gezielt vor.

Der Gartenexperte aus der Universität in Vermont E. Olsen erklärt es so: „Abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen ist die einfachste und effektivste Methode, um Schädlingsprobleme – egal ob durch Insekten oder Krankheiten – zu verhindern.“ Bleiben sie liegen, können sich die Erreger im Frühjahr rasch auf neue, gesunde Pflanzen ausbreiten.

Wie Sie abgestorbene Pflanzen richtig entfernen

Nicht alles, was im Herbst braun und welk aussieht, muss sofort weg. Manche Pflanzen ziehen sich lediglich zurück und treiben im nächsten Jahr erneut aus. Daher ist es wichtig, genau hinzuschauen.

Einjährige Pflanzen wie Tomaten, Bohnen, Gurken oder Zucchini haben ihre Lebenszeit abgeschlossen und dürfen konsequent entfernt werden. Ziehen Sie abgestorbene Stängel samt Wurzeln aus dem Boden und entsorgen Sie das Material.

Mehrjährige Stauden dagegen sollten Sie mit Bedacht behandeln. Arten wie Lavendel, Hortensien oder Rosen treiben auf altem Holz aus – sie werden erst im Frühjahr zurückgeschnitten. Pflanzen, die auf neuem Holz blühen, dürfen Sie hingegen jetzt einkürzen. Dazu gehören viele Sommerblüher, Dahlien oder Phlox.

Wenn die Stängel bereits trocken und brüchig sind, können Sie sie meist problemlos mit der Hand herausziehen. Müssen Sie zur Schere greifen, achten Sie darauf, saubere, scharfe Werkzeuge zu verwenden, um keine Krankheiten zu übertragen.

Tipp: Schneiden Sie befallene Pflanzen immer zuletzt, um die Ausbreitung von Erregern zu vermeiden, und desinfizieren Sie die Werkzeuge anschließend mit Alkohol oder Essiglösung.

Wohin mit dem Pflanzenabfall?

Abgestorbene Pflanzen kompostieren im Herbst Mulevich
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Die Entsorgung ist ein entscheidender Punkt, um Ihren Garten langfristig gesund zu halten.

Gesunde Pflanzenreste dürfen gerne auf den Kompost – sie liefern wertvolle Nährstoffe und fördern den Humusaufbau.Aber Vorsicht: Krankes oder befallenes Pflanzenmaterial gehört niemals auf den Kompost! In den meisten Hauskomposten werden keine ausreichend hohen Temperaturen erreicht, um Pilze oder Insektenlarven zuverlässig abzutöten. Wenn Sie also im Sommer Mehltau, Blattläuse oder andere Schädlinge im Garten hatten, ist es sicherer, die betroffenen Pflanzenteile über den Hausmüll zu entsorgen.
Alternativ können Sie sie auch verbrennen, sofern das in Ihrer Gemeinde erlaubt ist. Achten Sie dabei unbedingt auf die örtlichen Vorschriften und verzichten Sie auf das Verbrennen stark rauchender oder reizender Pflanzenarten.

Extra-Tipp: Wenn Sie Pflanzenreste kompostieren, mischen Sie sie mit trockenen Materialien wie Laub oder Stroh. So bleibt der Kompost luftig, und Fäulnis wird vermieden.

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Ein gründlicher Herbstputz ist mehr als nur das Entfernen abgestorbener Pflanzen. Wenn Sie schon dabei sind, können Sie Ihrem Garten noch in anderen Bereichen etwas Gutes tun:

Beschädigte Pflanzenteile entfernen
Risse und Brüche an Zweigen oder Stängeln können im Winter durch Frost weiter aufplatzen. Schneiden Sie beschädigte Stellen mit sauberen Schnitten zurück, um Fäulnis zu verhindern.

Unkraut beseitigen
Entfernen Sie jetzt Unkraut, bevor es Samen bildet. So ersparen Sie sich im Frühjahr viel Arbeit – und das Beet bleibt gesünder.

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Fallobst und überreife Früchte einsammeln
Alte Früchte, die am Boden liegen, sind ein Paradies für Pilze, Wespen und Nagetiere. Sammeln Sie Fallobst regelmäßig auf und entsorgen Sie es im Hausmüll oder auf dem Kompost, wenn es gesund ist.

Gartenutensilien säubern und aufräumen
Entfernen Sie Netze, Pflanzschilder, Stäbe und Schnüre. Reinigen Sie sie gründlich, bevor Sie sie einlagern – so vermeiden Sie, dass Krankheitserreger ins nächste Gartenjahr mitgenommen werden.

Fazit: Aufräumen lohnt sich – für Sie und Ihren Garten

Ein gepflegter Garten im Herbst bedeutet nicht, dass alles kahl und leer sein muss. Ganz im Gegenteil: Wenn Sie gezielt abgestorbene und kranke Pflanzen entfernen, schaffen Sie die Basis für ein gesundes, starkes Gartenjahr. Lassen Sie ruhig ein paar Blätter oder Blütenstände stehen – sie bieten Insekten, Käfern und Vögeln wertvolle Rückzugsorte. Doch achten Sie darauf, dass das, was bleibt, gesund und frei von Krankheiten ist.

Mit einem aufgeräumten Beet, gereinigten Werkzeugen und entsorgten Pflanzenresten schützen Sie nicht nur Ihre Pflanzen, sondern auch die natürliche Balance im Garten. So können Sie im nächsten Frühjahr zusehen, wie Ihre Beete vital, kräftig und in voller Blüte neu erstrahlen – ganz ohne unliebsame Überraschungen.

Titelfoto: Shutterstock/Mironmax Studio

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Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.