Herzstück in der Küche: Wie Sie Ihren Traum einer Kücheninsel richtig planen
Eine Insel mitten in der Küche ist nicht nur in funktionaler Hinsicht sehr beliebt. Sie lässt sie auch gemütlicher wirken. Jedoch sollte sie hierfür den Gegebenheiten und individuellen Wünschen angepasst sein.
Träumen Sie von genau so einer Kücheninsel - eine, die praktisch ist und zum Herzstück der Küche wird? Wie viel Platz sollte man einplanen? Welche Maße sollte man berücksichtigen? Kann man eine Inselküche auch nachträglich einbauen lassen? Lohnt es sich überhaupt?
Auch wenn die Kücheninsel ein einfaches Möbelstück zu sein scheint, braucht es doch die richtige Planung, damit sie die Funktion mitbringt, die Sie von ihr erwarten. Abstände, Höhe, Technik und natürlich auch das Design spielen eine wichtige Rolle. Nur so wird sie am Ende nicht im Weg stehen, sondern die Küche funktional und wohnlich machen. Wie sollte man die Kücheninsel planen?
1. Die Grundlagen
Beginnen Sie mit der grundlegenden Planung:
Wie viel Platz sollte man einplanen?
Selbst, wenn Ihnen eine kleine Insel recht ist, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie noch genügend Bewegungsfreiheit haben. Zu diesem Zweck sind Abstände von 100 bis 120 cm zur Küchenzeile und anderen Möbelstücken einzuhalten. Nicht nur das Durchqueren der Küche wird dadurch unproblematisch. Auch die Schubläden lassen sich so optimal öffnen.
Was, wenn diese Abstände doch zu viel sind?
In kleinen Küchen scheinen die oben erwähnten Abstände unmöglich zu sein. In solchen Ausnahmefällen können Sie sie auch auf 90 cm reduzieren. Wichtig ist jedoch, dass dadurch keine wichtigen Geräte oder gar Türen blockiert werden. Für eine kleine, offene Küche ist auch eine Halbinsel eine gute Alternative.
2. Die optimale Größe
- Höhe
Standardmäßig sind Kücheninseln, wie auch die Küchenzeile, 90 cm hoch. Große Personen können jedoch auch eine größere Höhe festlegen, um sich die Arbeit in der Küche zu erleichtern – z. B. 94 bis 96 cm.
Soll die Insel auch einen Esstisch ersetzen? Dann braucht sie einen Teil mit 72 bis 76 cm Höhe für optimalen Sitzkomfort. Dieser Höhenunterschied lässt das Küchendesign dynamischer und spannender wirken.
Mehr über Kücheninseln zum Sitzen erfahren Sie hier.
- Tiefe
Falls Sie die Insel nur zum Arbeiten nutzen, reichen für gewöhnlich 60 bis 80 cm Tiefe aus, optimal wären jedoch 90 bis 100 cm. Dann können auch Kochfeld und Arbeitsfläche problemlos kombiniert werden.
- Länge
Es gibt kleine Modelle mit 120 cm Länge, die je nach Funktionswünschen vollkommen ausreichend sein können. Falls Sie jedoch Sitzplätze oder Geräte integrieren möchten, sollten Sie sich für mindestens 180 bis 250 cm Länge entscheiden.
- Spezialfall: Quadratische Kücheninsel
Sie ist besonders in offenen Wohnküchen sehr beliebt und sollte mindestens 120 cm Länge (auf allen Seiten, versteht sich) haben.
Wie Sie eine quadratische Küche einrichten, erfahren Sie hier.
3. Die optimale Ausstattung festlegen
Kochen, Essen, Plaudern: So praktisch ist die Kücheninsel zum Sitzen, wenn Sie richtig planen
Eine Kücheninsel zum Sitzen verbindet Funktionalität mit Geselligkeit. Mit welchen Maßen plant man die Sitzgelegenheiten richtig?
Wofür möchten Sie die Kücheninsel nutzen – einfach nur als Arbeitsbereich oder auch zum Kochen? Möchten Sie auch eine Spüle integrieren?
- Schneiden Sie dort viel Gemüse, ist eine Spüle gleich in der Nähe von Vorteil.
- Das Kochen auf der Kochinsel bringt den Vorteil mit sich, dass man nicht mit dem Rücken zum Rest des Raums steht. Hat die Insel Sitzplätze, kann man so mit der Familie oder Freunden während des Kochens bequemer Gespräche führen.
- Manch einem reicht es, die Insel als Arbeitsfläche zu nutzen. Dann können an einer Seite Barstühle eingeplant werden. Dort muss die Küchenarbeitsplatte auch ein wenig hervorstehen.
Sollten Sie Steckdosen für die Kücheninsel planen?
Ob und wie viele Steckdosen Sie benötigen, hängt auch davon ab, wofür Sie die Insel nutzen möchten. Mixer und Kaffeemaschine finden dort oft ihren Platz und brauchen einen Stromanschluss, genauso wie ein Kochfeld. Auch eine Ladestation für Handy und Tablet ist eine Überlegung wert. Die Steckdosen werden entweder an den Seiten integriert oder in die Arbeitsplatte versenkt.
Welchen Stauraum brauchen Sie?
Nicht ohne Grund verzichten viele auf Oberschränke, wenn sie eine Kücheninsel besitzen. Clever geplant, kann sie viel unterbringen: Schubladen, Auszüge und integrierte Regale können reichlich Geschirr und andere Dinge mit System unterbringen. Auch sehr beliebt: Ausziehbare Arbeitsplatten, die bei Bedarf zusätzlich Platz schaffen.
4. Nötige Installationen und Technik einplanen
Je nach Funktion braucht die Kücheninsel Wasseranschluss und/oder Stromanschluss für Spüle, Herd oder auch Spülmaschine. Falls Sie mit Gas kochen, braucht es dementsprechend einen Gasanschluss. Solche Anschlüsse können recht kostspielig sein, deshalb sollten Sie abwägen, worauf Sie eventuell verzichten können.
Kochen Sie auf der Insel, brauchen Sie auch eine Dunstabzugshaube. Bedenken Sie, dass der Abzug bei einem Gasherd besonders stark sein sollte. Diese wird auch sichtbar sein, sofern Sie keine Hängeschränke über der Insel anbringen. Dann können Sie eine Dunstabzugshaube auch im Schrank integrieren.
5. Finden Sie Ihr Design!
Die Magie des Quadrats: Warum die Form selbst bei einer kleinen Küche vorteilhaft ist
Ein quadratischer Raum ist kein Nachteil, sondern ein Glücksfall, denn er wirkt geräumig. Wie kann man eine kleine, quadratische Küche einrichten?
- Das Material für die Arbeitsplatte
Mal wieder hat man die Qual der Wahl: warme Massivholzplatten, eleganter kühler Edelstahl, edler Naturstein, Quarz oder Keramik. Sie alle sind langlebig, brauchen dafür jedoch auch unterschiedliche, teils aufwändige Pflege.
- Das Design der Kücheninsel
Die einen mögen es harmonisch und möchten eine Kücheninsel planen, die optisch zum Rest der Küche passt. Andere möchten sie wiederum hervorheben und wählen zu diesem Zweck eine Kontrastfarbe. Eine weiße Küche kann beispielsweise durch eine schwarze, olivgrüne, gelbe, rote oder blaue Insel ergänzt werden.
- Esstisch und Insel kombinieren
Ein ganzer Esstisch oder ein kleiner Küchentisch – beide können direkt in die Insel integriert werden, wenn der Raum den Platz dafür hergibt. Soll die Insel zwar nicht die Funktion eines Hauptessbereichs annehmen, aber dennoch zum Sitzen geeignet sein, können Sie eine verlängerte Arbeitsplatte einplanen, die mit Barhocker ausgestattet wird.
6. Alternativen zur klassischen Kücheninsel planen
Fertigmodule können ab 1000 Euro erworben werden, während Maßanfertigungen zwar Sonderwünsche wie quadratische Kücheninsel oder andere integrierte Esstische erfüllen, aber schnell um die 5000 Euro kosten können. Das hängt vor allem auch von zusätzlichen Anschlüssen ab. Nicht jeder ist bereits, so viel Geld zu investieren. Zum Glück gibt es Alternativen:
- Halbinseln
- mobile Inseln
- Servierwagen
Vor allem die letzten beiden Varianten sind eine gute Option, wenn es nicht nur günstig, sondern auch flexibel sein soll. Bei wenig Platz erweisen sich die mobilen Alternativen als praktisch – sie werden herangezogen, wenn man sie braucht und finden Platz an einer Wand oder sogar in einem anderen Raum, wenn sie gerade nicht genutzt werden.
Kann man Kücheninseln nachträglich einbauen?
Sofern Sie den nötigen Platz haben und auch die nötigen Anschlüsse berücksichtigen, ist es kein Problem auch nach Jahren eine Insel hinzuzufügen. Das wissen auch Hersteller, weshalb sie flexible Systeme anbieten.
Bedenken Sie, dass es eventuell Farbunterschiede zwischen Küchen- und Inselfronten geben kann, besonders bei weißen Küchen. Durch die regelmäßige Nutzung und andere Einflüsse wie Sonnenlicht vergilben sie mit der Zeit, während eine neue, weiße Insel beispielsweise noch strahlt. Es kann also sein, dass Sie die Inselfarbe der Küche anpassen oder aber auch der Küche einen neuen Anstrich verpassen müssen.
Fazit: Kücheninsel planen mit Konzept
Was wie ein einfaches Möbelstück erscheint, verbindet eigentlich Funktion, Design und Kommunikation. Durchdachte Maße und richtige Abstände verwandeln die Kücheninsel in das Herzstück der Küche, das bequeme Arbeit und angenehme Stunden mit Familie und Freunde garantiert. Wer sorgfältig plant, schafft ein Küchenzentrum, das den Alltag erleichtert und schöner macht.
