Gartenarbeit richtet sich nicht nur nach den Jahreszeiten, sondern auch nach der Tageszeit. Während manche Tätigkeiten morgens sinnvoll sind, gibt es Arbeiten, die Sie besser in die kühleren Abendstunden verlegen sollten. Der Grund: Pflanzen sind dann weniger gestresst, vertragen Behandlungen besser und bleiben länger gesund. Gartenexperten empfehlen daher, bestimmte Aufgaben gezielt abends zu erledigen – von Pflanzenschutz bis zur Ernte.
Jeder Hobby-Gärtner weiß: Die Gartenarbeit hat kein Ende. Von Pflegeschnitten bis hin zum Jäten: Es gibt immer etwas zu tun! Aber wussten Sie, dass Sie bestimmte Aufgaben abends erledigen sollten? Gartenexperten listen 5 Aufgaben, die Sie für den Abend lassen sollten!
Die Pflanzenblätter abends besprühen
Foto: Shutterstock/VH-studio
Die Pflanzenblätter werden während der Gartensaison häufig besprüht. Mal mit Mitteln gegen Schädlinge, mal werden sie für Krankheiten behandelt. Und manchmal brauchen die Garten- und Balkonpflanzen Blattdünger. Wenn Sie diese Arbeiten am Tag erledigen, dann können die Blätter verbrennen. Zudem werden die Wirkstoffe durch die intensive Sonneneinstrahlung schneller abgebaut.
Blattdünger richtig verabreichen
Es sei denn, weil der Erdvolumen im Kübel zu gering ist oder weil es wegen Wurzelkonkurrenz im Beet Nährstoffmangel entsteht – eine Blattdüngung kann das gesunde Pflanzenwachstum fördern und die Blatt- und Blütenbildung beschleunigen. Verabreichen Sie den Dünger am Abend – dann sind die Stomata der Pflanzen (Spaltöffnungen, etwa wie die Hautporen bei Menschen) geöffnet und können die Nährstoffe schneller aufnehmen. Gleichzeitig werden die Blätter nicht verbrennen.
Pflanzenblätter richtig behandeln
Viele Schädlinge sind nachtaktiv und suchen am Tag Verstecke. Wenn Sie die Blätter abends behandeln, dann haben Sie bessere Chancen für Erfolg. Auch Behandlung gegen Viren, Bakterien und Pilzen sollten in den kühlen Tageszeiten durchgeführt werden – entweder frühmorgens oder abends.
Verblühtes entfernen und pflegende Schnitte vornehmen
Der Herbst ist kein Ende, sondern der Beginn der nächsten Gartensaison. Die nächsten sieben Frühlingsblumen müssen jetzt gesäet werden!
Frische Schnittwunden verbrennen schnell, selbst wenn die Sonneneinstrahlung nicht besonders intensiv ist. Wer am Abend die Pflanzen schneidet, stellt sicher, dass die Schnittwunden schnell heilen können. Auch bei Schnittblumen ist es empfehlenswert, entweder frühmorgens oder spätabends die Blüten abzuschneiden. Ansonsten werden sie schneller in der Vase verwelken.
Ausnahme: Rasen können Sie auch tagsüber schneiden.
Blumen umtopfen und Pflanzen durch Teilung vermehren
Foto: Shutterstock/Pixel-Shot
Umtopfen stresst Kübelpflanzen. Erledigen Sie diese Aufgabe am Abend, damit die Pflanzen nicht direkt durch starkes Sonnenlicht und Verdunstung gestresst werden. So können sie sich dann über Nacht erholen und erstmals angewöhnen. Auch für die Wurzeln beginnt am Abend eine Art „Ruhephase“. Im Herbst wird zudem das Wachstum vieler Pflanzen eingestellt oder verlangsamt. Dementsprechend nehmen sie weniger Nährstoffe auf. Wenn Sie sie tagsüber umtopfen, dann erhöht sich schnell auch der Energiebedarf und entsteht ein Nährstoffmangel. Die Pflanzen werfen ihre Blätter und Blüten als Rettungsmaßnahme. Pflanzen Sie sie deswegen abends als Vorbeugungsmaßnahme gegen Blattabfall um.
Unkraut im Herbst weiterhin jäten
Unkraut im Beet? Jäten Sie invasive Wildpflanzen im Spätsommer und Herbst, stellen Sie sicher, dass im Frühling die Kultur- und Nutzpflanzen im Garten ausreichend Nährstoffe bekommen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist am Abend – dann sind die Temperaturen viel angenehmer und Sie können diese mühsame Aufgabe ohne Schwitzen erledigen. Gießen Sie den Boden, dann lassen sich die Pflanzen viel leichter entfernen.
Herbstzeit ist Pflanzzeit – Aber gilt das wirklich für alle Pflanzen? Folgende sechs Arten sind Ausnahme und erfrieren, wenn Sie sie jetzt pflanzen!
Samen brauchen viel Feuchtigkeit für die Keimung. Pflanzen Sie sie am Tag, wird das Wasser im Boden schnell verdunsten. Pflanzen Sie sie am späten Nachmittag, um dies zu vermeiden und den besten Start der neuen Pflanzen sicherzustellen. Die Erde trocknet abends nicht so schnell aus, die Samen können daher die Feuchtigkeit im Boden problemlos aufnehmen.
Vögel und Ameisen sind zudem tagaktiv. Wenn Sie am Abend säen, dann können Sie sie davor schützen.
Salate ernten
Foto: Shutterstock/Tomas Bazant
Banneranzeige
-->
Salate sind knackiger und schmecken besser, wenn man sie abends oder frühmorgens erntet. Es gibt mehrere Gründe dafür.
1. Abends ist der Nitratgehalt niedriger als am Tag. Das liegt daran, dass die Pflanzen Sonnenlicht brauchen, um Nitrate abzubauen. Erntet man Salate am Nachmittag, dann haben sie bereits einen Teil der Nitrate abgebaut. Sie schmecken daher besser.
2. Höherer Wassergehalt: Abends haben die Pflanzen Wasser aufgenommen und die Blätter sind besonders saftig.
3. Länger haltbar: Abends geerntete Salatblätter bleiben länger frisch. Im Unterschied dazu sind die Pflanzen am Tag aufgeheizt und die Blätter welken schneller.
Wer im Garten die richtige Uhrzeit beachtet, erspart sich nicht nur Arbeit, sondern unterstützt auch die Gesundheit seiner Pflanzen. Abends ist die Sonne weniger intensiv, die Temperaturen sind angenehmer und viele Pflanzen können sich über Nacht optimal erholen. Ob Besprühen, Düngen, Jäten oder Ernten – die späten Stunden sind für viele Arbeiten die beste Wahl. So bleibt Ihr Garten dauerhaft gepflegt, ertragreich und schön.
Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.