Ocean Cleanup hat die größte Meeressäuberung von Plastikmüll zum Ziel

von Rafaela Riedemann

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Das Projekt „Ocean Cleanup“ hat das ehrgeizige Ziel, die Ozeane vom Plastikmüll zu befreien. Der riesige Müllfänger wurde bereits zu Wasser gelassen und soll am 8 September dieses Jahr seine Arbeit aufnehmen. Das Gerät wurde vom Niederländer Boyan Slat und sein Team konstruiert. Slat ist gerade mal 22 Jahre alt, technisch beschlagen und ein Entwicklergenie.

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Es wird von vielen Kritikern als unrealistisch eingestuft, hat aber auch jede Menge Befürworter gefunden. Doch schauen wir uns zunächst an, was das Projekt eigentlich ist und wie er funktioniert. Vom Aussehen her sieht der Müllfänger wie eine Riesen-Schwimmnudel aus. Das riesige „Pac-Man“-System besteht aus langen, wie eine Mondsichel gebogenen Röhren aus Kunststoff, die auf der Meeresoberfläche schwimmen werden. Darunter hängt eine Verlängerung, die den Plastikmüll auffangen wird. Mikroplastik wird daran nicht hängen bleiben. Der von den Armen aufgefangenen Müll wird in regelmäßigen Zeitabständen von einem Schiff aufgesammelt, zurück an die Küste transportiert und anschließend recycelt oder verbrannt.

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Ein Anker, der in 600 Metern Tiefe frei im Wasser hängt, trägt dazu bei, dass den Schwimmkörper verlangsamt wird und den Plastikmüll durch die Strömung hinein getrieben wird. „Ocean Clenaup“ sollte das Leben der Fische nicht gefährden, weil sie unter den Fangarmen durchschwimmen können. Manche Kritiker teilen die Auffassung, dass der riesige Meeresstaubsauger dem Ozean Schaden anrichten könnte. Das Gerät könnte die Meerestiere anziehen, was sich als ernstes Problem entpuppt. Der erfolgreiche Start-Up-Umweltschützer hat das Projekt mit elektronischen Modulen mit Kameras, GPS und Sensoren ausgestattet, womit potentielle Probleme frühzeitig erkennt werden können.

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Nahe der kalifornischen Küste ist momentan nur ein kurzer Teil der Röhre eingelassen. Der Test wird mit nur 120 Meter langen Röhren durchgeführt. Angekündigt wurde, dass die gesamte Länge ein bis zwei Kilometer erreichen wird. Bis dahin werden die Röhre in mehreren Etappen schrittweise verlängert und permanent beobachtet. Erst wenn alles nach Plan verläuft, wird das funktionsfähige System seinen Dienst aufnehmen. Der Schlepptest, bei dem die Röhre hin- und hergezogen werden, wird bei unterschiedlichen Wetterbedingungen und Seegang durchgeführt. Das Team prüft nun, wie stabil die Konstruktion ist, wie sie sich verhält und ob sie die Manövern durchsteht.

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Ziel vom Projekt „Ocean Cleanup“ ist eines der fünf größten Plastikmüllfelder im Pazifik, das „Great Pacific Garbage Patch“. Aufgrund der Meeresströmungen sammelt sich zwischen Kalifornien und Hawaii besonders viel Plastikabfall. Im Pazifischen Müllstrudel sind rund 1,8 Billionen Plastikteile enthalten. Bis zum Jahr 2020 sollten ganze 60 Anlagen in Betrieb genommen werden, die innerhalb von fünf Jahren die Hälfte des angesammeltn Plastikmülls im Ozean entfernen sollten. Ob „Ocean Cleanup“ wirkungsvoll gegen die Wasservermüllung ist, werden wir demnächst erfahren.

 

 

*mehr über das Projekt Ocean Cleanup erfahren Sie hier

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