Umweltfreundliche Verpackung aus Biokunststoffen – Ökologische Aufbewahrung
Die italienische Designerin Emma Sicher hat Lebensmittelabfälle mit Bakterien und Hefen hergestellt, um eine umweltfreundliche Verpackung zu erfinden. Dies war also ein Versuch, eine nachhaltige Alternative zu Kunststoff zu schaffen. Das Projekt namens „From Peel to Peel“ sieht vor, dass die Erfinderin umweltfreundliche Lebensmittelverpackungen und -behälter herstellt. Dies geschieht, indem mikrobielle Zellulose, eine symbiotische Kultur von Bakterien und Hefen mit Essensresten aus Obst und Gemüse gegart werden. Die Mikroorganismen in der Substanz (auch Scoby genannt) reagieren mit Fruktose und Vitaminen, die natürlicherweise in Lebensmittelabfällen enthalten sind, um sich zu vermehren und Zelluloseschichten zu bilden. Dies ist eine wichtige strukturelle Komponente in den Wänden von Pflanzenzellen, die ihnen hilft, steif zu bleiben.
Umweltfreundliche Verpackung als Alternative zu Plastik
Um das Material herzustellen, werden Obst- und Gemüseabfälle in Wasser und Essigsäure getränkt. Die Mikroorganismen verwandeln die Fruktose und die Vitamine in den Abfällen in reine Zellulose, bis sich ein gelatineartiges Material bildet. Diese Mischung wird dann je nach gewünschter Dicke zwei bis vier Wochen ruhen gelassen, bevor sie bei Raumtemperatur trocknet. Nach dem Trocknen wird die Substanz zu einer durchscheinenden Schicht, die ähnliche Eigenschaften wie Papier, Kunststoff und Leder aufweist.
Das Material kann außerdem auf Oberflächen trocknen, um verschiedene Texturen und Muster zu erzielen. Je glatter die Oberfläche ist, desto glänzender wird auch die Cellulose sein. Eine auf einer Plexiglasplatte getrocknete Schicht ähnelt zum Beispiel einem Kunststoff. Die Designerin experimentierte auch mit verschiedenen Früchten und Gemüsen wie Äpfeln, Kartoffeln, Rote Beete, Traubentrester und Hopfen, um verschiedene Farben und Texturen des Materials zu erzeugen.
Sie hofft, dass ihre organische, umweltfreundliche Verpackung als Ersatz für die weit verbreiteten Kunststoff- und Papierverpackungen dienen könnte. Die Designerin sieht diese nämlich als eine der Hauptursachen für die Verschmutzung der Erde und der Ozeane.
Nach Angaben der Europäischen Kommission Eurostat waren Papier und Pappe von 2006 bis 2015 der wichtigste Verpackungsabfall in der EU (34,8 Millionen Tonnen im Jahr 2015), gefolgt von Kunststoff und Glas (15,9 und 15,8 Millionen Tonnen). Ein erheblicher Anteil davon ist in Form von Lebensmittelverpackungen.
Die Italienerin möchte, dass die Industrie beginnt, Lebensmittelverpackungen als natürliches Peeling für die darin enthaltenen Artikel zu behandeln. Die Inspiration des italienischen Designers Bruno Munari lautet: „Die Natur ist der erste Hersteller von Verpackungen auf der Welt. Jede Schale oder Haut schützt entsprechend ihren Inhalt.“
Vorteile und Eigenschaften für ökologische Verwendung
„Die meisten Lebensmittel werden in Materialien verpackt, die für eine lange Lebensdauer ausgelegt sind, und die meisten Lebensmittel haben im Vergleich zu ihren Behältern einen kurzen Lebenszyklus“, sagte die Designerin. Durch ihre Entwicklung, folgt eine umweltfreundliche Verpackung dem natürlichen Prinzip, als Inhaltsstoff zu fungieren. Das Hauptziel besteht darin, der Natur wieder näher zu kommen, indem sie eine nachhaltigere Alternative zu dem bietet, was die Lebensmittelindustrie derzeit bietet“, fügte sie hinzu.
Die mikrobielle, umweltfreundliche Verpackung können Sie nicht nur mit weniger Energie und Ressourcen herstellen, sondern auch mit organischem Abfall kompostieren. Der Kompost wird schließlich zu Dünger für den Boden. Die Zellulose ist sehr saugfähig, aber gleichzeitig wasserabweisender als gewöhnliches Papier. Dadurch eignet sich diese für viele Arten von Trockenfutter wie Mehl, Zucker, Teigwaren, Reis, Teeblätter, Trockenfrüchte usw.
Das Material können Sie außerdem auch als Behälter für kurzzeitige Verwendung benutzen. Es passt als Halter für Saucen, Pommes Frites, Sandwiches oder für Straßenküche im Allgemeinen, sofern der Verbrauch recht schnell ist. Aufgrund ihrer hohen Hydrophilie ist die natürlich belassene umweltfreundliche Verpackung nicht dazu geeignet, Wasser oder Substanzen auf Ölbasis zu enthalten. Dazu müsste diese mit Bienenwachs oder natürlichen undurchlässigen Oberflächenbehandlungen behandelt werden.
Die Designerin hofft auf ein globales Szenario, in dem jede Region mikrobielle Zellulosefolien zum Verpacken herstellt, indem sie lokalen organischen Abfall aufbereitet und so eine effektivere und dynamische Wirtschaft schafft. In einem ähnlichen Projekt verwendete der Absolvent Roza Janusz auch Scoby, um eine Alternative zu Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff zu schaffen. Diese können Sie nach dem Gebrauch entweder verzehren, oder nach dem Verzehr kompostieren, um die Umwelt zu bereichern, anstatt sie zu verschmutzen.
