Berliner Bürger stimmen 2022 für eine autofreie Stadt und begrenzte Fahrzeugnutzung zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks
Eine Aktionsgruppe, die Berlin eine autofreie Stadt machen möchte, hat ein Gesetz vorgeschlagen, um die private Pkw-Nutzung einzuschränken. Darüber hinaus soll der Autoverkehr auf der Ringbahnstrecke in der deutschen Hauptstadt deutlich sinken. Die Stadtregierung wird die Petition nun offiziell prüfen, wobei sie eine Entscheidung im Februar treffen soll. Im Erfolgsfall würde das Gesetz die Fahrzeugnutzung auf Personen mit besonderen Ausnahmeregelungen wie Lieferfahrzeuge, Rettungsdienste oder Menschen mit Behinderungen beschränken.
Wie sich Berlin in eine autofreie Stadt verwandeln könnte
Nach dem Gesetz dürfen die Bewohner nur bis zu 12 Mal im Jahr ein Auto oder Lieferwagen benutzen. Diese sollen dementsprechend nur für besondere Umstände, wie zum Beispiel einen Umzug dienen. Die öffentlichen Verkehrsnetze würden ausgebaut und Straßen neu gestaltet, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Darüber hinaus zielt das vorgeschlagene Gesetz darauf ab, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Ein anderes Ziel ist es, die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Die Aktivisten wollen, dass Gäste und Stadtbürger bei offenem Fenster schlafen und Kinder wieder auf der Straße spielen können. Besonders Kinder und Senioren sind durch Autos gefährdet. Auch Rentner sollten sicher Fahrrad fahren können und genügend Bänke zum Verschnaufen haben. Die Kampagne hat seit der Vorlage des Gesetzesentwurfs im Februar 2021 Fahrt aufgenommen.
Die Aktivisten benötigten 20 000 Unterschriften, um das Gerichtsverfahren offiziell einzuleiten, konnten jedoch sogar 50 333 sammeln. Wenn die Stadt ihren Vorschlag ablehnt, müssen sie die Zahl auf 175 000 erhöhen. Wenn die Stadt auch dann ablehnt, wird der Vorschlag einer öffentlichen Abstimmung unterzogen. Die Organisatoren von „Berlin autofrei“ sind der Meinung, dass noch mehr getan werden muss, um die Lebensqualität der Einwohner der Stadt zu verbessern.
Ihr vorgeschlagenes Gesetz umfasst sowohl Elektro- als auch Benzinfahrzeuge, da sie immer noch Umweltverschmutzung und Unfälle verursachen. Obwohl die Stadt keine Kostenzahlen für die Pläne veröffentlicht hat, schätzen die Aktivisten, dass sie jährlich 420 Millionen Euro einsparen werden. Die COVID-19-Pandemie hat noch mehr Städte, darunter London, New York und Mailand, dazu veranlasst, die Auswirkungen der Umwandlung von Straßen in Fußgängerzonen zu testen.