Designklassiker Stuhl BKF – Butterfly Chair Geschichte und Design

von Laura Klang

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Designklassiker feiern ein Revival auf dem Möbelmarkt und gelten allerdings als modisch, was eigentlich das Gegenteil davon ist. Zeitlose Möbelstücke werden als modern bezeichnet und der Grund dafür liegt grundsätzlich an das Stil-Kult oder an das Streben stylisch zu sein. Designklassiker sind im Grunde genommen Möbel in Vielzahl hergestellt, die keine Gültigkeit in den Jahren verloren haben. Sie sind schlicht, funktional und beständig, passen somit in jedem Wohnambiente. Für einen Designklassiker Stuhl ist prägnante Form, robuste Materialien, reduzierte Farben und kompromisslose Qualität charakteristisch. Wir stellen Butterfly Stuhl vor.

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Das Modell soll schlicht sein, aber auch funktional. Butterfly Chair erfüllt vollkommen diese Ansprüche und erweitert sie auf eine praktische Weise – er ist faltbar. Noch als BKF Chair oder Fledermaussessel bekannt haltet er sich an das Praktische von Anfang an. Sein Vorgänger, erst in 1880ern präsentiert, war ein Campingstuhl mit Gestell aus Holz und Stahl für Militärcamps konzipiert. Stabil und leicht zum Ab- und Aufbau schuf James B. Fendy einen Durchbruch mit seinem Stuhl ‚Tripola‘ oder auch ‚Tripolina‘ Chair genannt.

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1938 erfolgte einen neuen Entwurf, der schon als die ‚Geburt‘ von dem Butterfly Stuhl gilt. Das argentinische Architekturbüro Austral Group, das unter anderem mit Le Corbusier zusammenarbeitete, interpretierte den Campingstuhl neu und fügten ihn zur Möblierung eines Apartmenthauses in Buenos Aires. Der Stuhl wurde BKF nach den ersten Buchstaben der Designern Nachnamen –  Antonio Bonet, Juan Kurchan und Jorge Ferrari Hardy, genannt. Nach der Präsentation des Stuhls in Buenos Aires auf dem dritten ‚Salon de Artistas Decoradoresinterior‘ Design Ausstellung ist er von MoMA anerkannt. Einige Stpcke gehören auch zu der Ausstattung des berühmten ‚Fallingwater‘ Haus von Frank Loyd Wright.

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Wie aus einem Campingstuhl ein wahres Designstück wird, kommt auf mehr als reinen Glück an. Er ist nicht nur rein funktional beständig, seine Gestaltung spricht Menschen aus unterschiedlichen Schichten an. Daher wird ein Design sehr populär, in dieser Gedankenkette  häufig kopiert. Knoll hat 1947 den Lizenz des Entwurfs vom BKF Stuhl erhalten, trotzdem die Fälschungen nicht reduziert und wurde gezwungen die Produktion einzustellen.

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Der Stuhl wurde nach seiner ursprünglichen Produktion, damals von Knoll, mehrmals mal wieder und wieder neu ausgegeben, natürlich mit verschlechterten qualitativen Eigenschaften. Aluminiumgestell und Stoffpolster gewährleisten keinen bequemen Sitz, entsprechen auch nicht die Vormerkungen der Designern, Bonet, Kurchan und Ferrari-Hardoy, die mittlerweile in Vergessenheit gerieten. was zeichnet das originelle Stück von der Fälschung:

  • Gestell – aus Eisen, mit Epoxi-Lack beschichtet oder  verchromt, mit vier Schweißnähten fest fixiert
  •  Sitz aus vier Teilen Naturleder, nicht dünner als 1,6 mm, von hinten verstärkt (der besondere Schnitt ergibt eine Höhlung, die den Sitzkomfort gewährleistet)
  • Stabilität und Balance des Stuhls

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Nicht umsonst hat der Butterfly Stuhl die Auszeichnung Designklassiker bekommen. Er hat diese in der Zeit verdient, bewiesen und hat ihrer praktischen Nutzung treu geblieben. Als Campingstuhl ‚Tripolina‘ wurde er vom Militär verwendet,  da er leicht transportabel ist. Als Austral Group BKF entwarf zog er die Aufmerksamkeit von Le Corbusier, der bekanntermassen auf minimalistischen und in jedem Sinne nachhaltigen Design stand, gezogen und daher einen Push gegeben. Obwohl mit deutlich schlechter Qualität waren Kopien ab 25$ zu kaufen, dadurch erschienen schnell auf Festivals von Hippies in den 60ern – 70ern. Der Grund dafür liegt nicht an der Auszeichnung, die er gewonnen hat, sondern an dem funktionalen Design, das dienlich ist.

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57 Jahren nach der Einstellung der Produktion von Knoll hat MoMA für sein 75-ste Jubiläum 75 neue Sonder-Exemplare, Re-Editions, ausgegeben. Diese bekamen ein Up-date mit schon einem pulverbeschichteten schwarzen Edelstahlgestell und Bezug aus Rindsleder. Seit 2010 erlebt der Butterfly Chair sein Revival, wenn die argentinische Designerin Bárbara Giménez Weinbaum seine Produktion aufnahm. Sie entwarf selbst einen BKF Stuhl mit zwei Sitzen und analogischem Design. 2013 wurde er von MoMa, mit dem er schon eine gemeinsame Geschichte teilt, mit Red Dot ausgezeichnet.

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Das Modell bietet komfortables, ungezwungen Sitzen und ist durch seine legere, unaufdringliche Erscheinung wirklich in jedem Bereich  einsetzbar, zu jedem Wohnambiente passend. Als typisch Midcentury Mobiliar ist er aufgrund seines unkomplizierten Erscheinungsbild oft von jungen Menschen bevorzugt. Neulich bieten sich auch mehrere Variante für Ausführung sowie vom Gestell, als auch vom Sitzstoff. Zur Auswahl stehen Auflagen aus Segelstoff oder aus Leder in Naturfarben gehalten. Optional ist ein Gestell aus Stahl in Schwarz oder Weiß lackiert. Durch den Einsatz von schon modernen, robusteren Materialien lässt er sich innen, sowie draußen aufstellen.

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Das Modell hat sich mit der zeit aber nicht nur visuell geändert, sondern auch rein technisch abgesehen. Seine ursprüngliche Dimensionen, bei der Produktion von Knoll, entsprechen dem Maßstab des  zeitgenössischen Menschen nicht, daher ist er mit einigen Zentimetern gewachsen. Neulich ist er optimiert, den hohen Ansprüchen des modernen Benutzer zu erfüllen. Somit ist es nicht erstaunlich, dass er noch eine Weile in Heime und Büros immer mal wieder auftaucht.

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Die aktuelle Variante lässt sich auch im Outdoor Bereich problemlos verwenden. Optional bieten sich zusätzlich abnehmbare, waschbare In-Outdoor geeignete Polsterbezüge und sind in mehreren fröhlichen Farben erhältlich. Das Material ist atmungsaktiv und schimmelresistens, was langanhaltende Nutzung verspricht. Das Gestell lässt sich einfach falten und somit platzsparend lagern, wenn der Stuhl nicht gebraucht ist. Es ist auch je nach Nutzung lackiert für innen und pulverbeschichtet für draußen konzipiert.

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Auflagen für Innennutzung geeignet sind in Ausführung aus farbechtem Leder und Wildleder (Cogniac-Farbe) oder auch auf Anfrage in anderen Farben.  Andere Variante wäre Bezug aus naturfarbenem oder schwarzem Segelstoff. Es ist das perfekte Möbelstück, das stylische Verbindung zwischen mehreren Wohnstilen im Raum verschafft.

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Wie facettenreich dieses Modell eigentlich ist und interessante Gestaltungsideen damit, finden sich in der Bildstrecke.

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